11.06.18

Rhein-Ruhr Marathon Duisburg - Ein Lauf zwischen Stahl und Binnenhafen

Meine 12-Ender-Challenge 2018 ( 12x 42,195km in 365 Tagen machte letzte Woche „Station“ in Duisburg beim 35. Rhein-Ruhr Marathon. Duisburg ? Davon stand doch gar nichts im ursprünglichen Plan!? Ja das stimmt ;-) Der sechste Marathon und somit das „Bergfest“ (Halbzeit) meiner Lauf-Challenge sollte eigentlich am Biggesee Ende Juni stattfinden! Ich musste leider umdisponieren und bin nun statt „Rund um den Biggesee“ einfach „Quer durch den größten Binnenhafen Europas“ gelaufen;-) Duisburg hat jedoch mehr zu bieten als einen Hafen und Stahlhütten. Dieser Post bietet euch einen Einblick in das Herz des Marathon an Rhein & Ruhr!






Duisburg hat etwas! „... ist keine Schönheit“ .... „ und von Arbeit ganz grau!“ Doch am Ende einer 42,195km langen Runde musste ich feststellen: „Du bist eine ehrliche Haut!“ Und als „Kölner“ muss ich noch einmal Herbert Grönemeyer zitieren und deutlich fragen: „Wer will denn schon nach Düsseldorf;-)“
Ich musste mir diese Einstellung jedoch hart erkämpfen! Auf den ersten Kilometern war ich „null“ begeistert und haderte mehrfach mit meinem Entschluss die schöne Landschaft des Sauerlandes gegen den Stadtparcour in dieser Industriestadt getauscht zu haben.

Der Start des Marathons war um 8:30Uhr (statt 10:00Uhr / bis 2017) und sollte die Hitzeschlacht aus dem Vorjahr verhindern. Rund um das Fußballstadion in der Wedau wurde es langsam voll. Neben den Marathonis waren die Rollis und Inline-Skater ebenfalls „Frühstarter“ ;-) Die große Masse der  Halbmarathonis konnte sich hingegen noch ein wenig Zeit lassen, denn sie starteten 1,5 Stunden später!



Ohne überhaupt einen Meter in Duisburg gelaufen zu sein, hatte ich bereits einen guten Eindruck von der Organisation und dem Preis-Leistungsverhältnis bei dieser Veranstaltung. Für ein moderates Startgeld gab es jede Menge Leistung im Starter-Paket: Medallie & Finishershirt, Massage, Schwimmen im benachbarten Bad (ab 13:00Uhr), kostenloses ÖPNV Ticket und kostenlose Medaliengravur!

Am Freitagabend hatte ich meine Startnummer im Konferenzbereich der Fußball-Arena abgeholt und konnte das Innere des Stadions bewundern. Hier würden alle einlaufen bzw. einrollen! Das sah definitiv nach Ambiente aus;-)

Um 08:30 Uhr ging es dann los und auf den ersten Kilometern war vom Ambiente nicht viel zu spüren. Um diese Uhrzeit waren kaum Zuschauer am Streckenrand. Durch die City in Richtung Hbf. Opernhaus war es eine eigenartige Atmosphäre! Die Wetterlage hatte hier sicherlich einen gewissen Anteil. Nach Tagen der Hitze und strahlend blauem Himmel, war es zwar nicht mehr so warm, aber unter einer Wolkenschicht lag bereits am Morgen eine „Schwüle“ über der Stadt. Wahrscheinlich hatten die Duisburger schlecht geschlafen;-) Dazu noch das trübe Licht und schon befand ich mitten in einer „Läufer-Depression“! 

 
Opernhaus




Die Verpflegungsstände waren Top besetzt und hatten wahrscheinlich ihre größte Herausforderung, mit den viel zahlreicheren HalbmarathonläuferInnen,  noch vor sich! Der nächste Streckenabschnitt führte am stylischen Innenhafen vorbei!



Bildquelle:  RunnerWorld online by Ortwin Roye


Die Betonung liegt auf „vorbei“! Leider konnte man von der neuen Architektur im Hafengebiet nicht viel erkennen;-) Über die Oberbürgermeister-Lehr-Brücke ging es dann in das Hafengebiet. Tatsächlich handelte es sich um den größten Binnenhafen Europas. 

 
Oberbürgermeister Lehr Brücke

Bildquelle:  RP online by Andreas Probst

Bildquelle:  RunnerWorld online by Ortwin Roye
Duisburger Hafen

An diesem Sonntagmorgen war es aber auch der einsamste Hafen, denn Zuschauer suchte man hier vergebens. Der Veranstalter hatte jedoch auf diesen ersten sehr „einsamen“ Kilometern, sehr geschickt, einige Sambagruppen, Trommler und Bands verteilt! An diesen „Musik-Hotspots“ ging am frühen Morgen bereits „die Post ab“:-) 


Bildquelle:  RP online by Andreas Probst

Bildquelle:  RP online by Andreas Probst


Bildquelle:  RP online by Andreas Probst


Weiter ging es in Richtung Mittel,- & Untermeiderich und damit auch in die nächsten Wohngebiete. Es war nicht mehr so früh und am Straßenrand war etwas mehr los. Es war aber auch ein Stadtlauf mit Einblicken! Die Stadt Duisburg hatte in der Vergangenheit sehr unter dem Strukturwandel und dem Rückgang in der Kohle & Stahlindustrie gelitten. Vielen Stadtteilen konnte man tatsächlich ansehen, dass hier noch nicht alles zum Besten steht. Bewundernswert, dass die Bevölkerung trotzdem sehr herzlich die LäuferInnen begrüßte und an vielen Stellen auch lautstark unterstütze! 


Friedrich-Ebert-Brücke
Die erste Rheinüberquerung führte uns über die Friedrich-Ebert-Brücke von Ruhrort nach Duisburg-Alt-Homberg und schon nach wenigen hundert Metern im Stadtteil wurden  wir lautstark von Musik und einem Moderator begrüßt. In der Fußgängerzone waren die Cafés vollbesetzt und trotz des ein oder anderen Bierchen auf den Tischen bekamen wir genügend Applaus ab. Nach Homberg folgte Hochemmerich und schon lag die zweite Rheinüberquerung über die Brücke der Solidarität vor uns. 

Bildquelle:  RP online by Andreas Probst

Vor uns lag jedoch auch eine Prüfung mentaler Art! Durch die Autobahn 47 getrennt liefen wir auf der Höhe des Zielbereichs vorbei. Wohlwissend das es  in Luftlinie so nah war, ging es weiter geradeaus in den Duisburger Süden. Mittlerweile war die Temperatur über die 20 Grad Marke geklettert und jetzt kam die große Stunde der Duisburger! Die Zuschauer am Straßenrand wurden mehr, die Stimmung wurde ausgelassener und die Musik wurde lauter! 


Bildquelle:  RunnerWorld online by Ortwin Roye


Alles zur richtigen Zeit! Unzählige Gartenduschen und Wasserschläuche sorgten für Abkühlung und die Unterstützung der Zuschauer war Gold wert! Wanheimerort wird mir mit seinen Straßenfesten in guter Erinnerung bleiben und mit dieser tollen Unterstützung kamen wir immer näher an die Ziellinie im Stadion heran! Durch einen Tunnel mit Disco-Beleuchtung liefen wir in die Arena - tolle Atmosphäre! 

Bildquelle:  RunnerWorld online by Ortwin Roye

Bildquelle:  RunnerWorld online by Ortwin Roye


Die letzten Meter im Sonnenschein machten nichts mehr aus und es war geschafft!


Bildquelle: Go4it Sportfotografen


Auch hinter der Ziellinie merkte man, dass die Veranstalter wissen, was das Läuferherz begehrt:-) Medallien, Fotos, Wasser, Snacks & ein alkoholfreies Bier (oder etwa ein Königs-Pilsener;-) Alles incl. dem Gepäckbeutel auf auf kurzem Wege erreichbar!

Der nächste Rhein-Ruhr Marathon findet am 02.06.2018 statt.

Genauere Informationen findet man auf der Homepage des Veranstalters: 


Für mich geht es nach einer fast siebenwöchigen Wettbewerbspause „romantisch“ weiter;-) Mein nächster Marathon (Nr.7 in 2018) findet am 22.07.2018 mit dem Romantik-Schlösser-Marathon in Füssen statt!





Bis bald


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