Beim Röntgenlauf in Remscheid wird den LäuferInnen von allem etwas geboten:-) Nach 18 erfolgreichen Jahren darf man den Lauf getrost einen „Klassiker“ nennen. Wer die Strecken rund um Remscheid einmal (beim Wandern oder Laufen) kennengelernt hat weiß, dass man hier recht anspruchsvoll „auf und ab“ läuft! Die Strecke ist an einem schönen Herbsttag traumhaft und in Punkto „Organisation“ macht den „Remscheidern“ sowieso keiner etwas vor;-) Für einen Landschaftslauf ist die Stimmung am Streckenrand sogar so gut, dass sie sich bei mir noch einen zusätzlichen Stern* verdient hat!
Am Veranstaltungstag wurden darüberhinaus so viele verschiedene Wettbewerbe nebst „Ausstiegs-Optionen“ angeboten, dass mein Urteil nach dem Röntgenlauf-Marathon eindeutig ausfällt: Hier geht einfach alles!
Das Angebot in Remscheid ist tatsächlich riesig: 5km, 10km, 21,1km, 42,2km 63,3km, Staffel: 3 x 21,1km, 16km Walking, 21km Walking!
Dazu kommen noch die Möglichkeiten beim Ultramarathon nach 42,195km "auszusteigen" oder beim Marathon entsprechend bei 21,1km :-)
Der Röntgenweg besitzt als Wegzeichen ein R im Kreis. |
Die längeren Distanzen (Ultra, Marathon & Halbmarathon) verlaufen alle über den Röntgenweg, einem Rundwanderweg der die gesamte Stadt Remscheid umschließt. Benannt wurde der Rundwanderweg nach dem Entdecker der Röntgenstrahlen, Wilhelm Conrad Röntgen. Er stammte aus Remscheid-Lennep.
Der Veranstalter schreibt über den Röntgenlauf:
Der Veranstalter schreibt über den Röntgenlauf:
...."Auf seinen 63,3km bietet er dem Läufer reizvolle Ausblicke auf das Bergische Land. Er führt durch malerische Täler, vorbei an Wasserhämmern, die als Zeitzeugen von einer im 19. Jahrhundert einsetzenden Industrialisierung kündigen. Vorbei an Bergischen Fachwerkhäusern führt der Weg unter der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands, Sichtkontakt zur mittelalterlichen Burg "Schloss Burg" und zur ältesten Trinkwassertalsperre Deutschlands."
Kein Wunder, dass ich diesen Lauf unbedingt erleben wollte;-)
Der Röntgenlauf sollte mein 11tes großes Rennen in 2018 werden und eigentlich wollte ich auf der Ultradistanz von 63,3km starten! Glücklicherweise siegte am Ende doch noch mein Verstand über meinen Ergeiz und bewahrte mich vor einer größeren Dummheit! Zwei Wochen nach dem Bottwartal-Marathon war ich definitiv nicht ausreichend regeneriert und wäre auf der Ultramarathonstrecke sicherlich „glanzvoll“ untergegangen!
Organisation ist alles!
Mein erster Kontakt mit der Abteilung Organisation des Röntgenlaufs fand daher am „Schalter“ für die Ummelder von „Ultra“ auf „Marathon“ statt;-) Ich hätte auch, wie geplant, im Ultrafeld starten können und bei km 42,195 wäre eine organisierte „Ausstiegsmöglichkeit“ (incl. Rücktransport zum Zielbereich) vorhanden gewesen! Stattdessen wollte ich vorab klare Verhältnisse schaffen;-)
Zwei Dinge beeinflussten mich, alles „ordnungsgemäß“ zu ändern:
Erstens war mein Entschluss gegen den Ultra-Marathon endgültig und zweitens gab es einen kleinen Hacken an der Wertung „Marathon statt Ultra“: Man erscheint am Ende nicht in der offiziellen Marathon-Finisher Liste :-(
Warum ? Das ist absolut nachvollziehbar, lässt sich jedoch nur erklären, wenn man das (neue) Streckenkonzept Marathon/Ultramarathon kennt:
21,1km + 21,1km sind zwar eine Marathondistanz - aber nicht immer die selbe Strecke ;-)
- Die Ultramarathonis starteten (gemeinsam mit den Halbmarathonis) am Sportzentrum Hackenberg. Ihre 63,3km sind in 3 Abschnitten je 21,1km unterteilt! Gemeinsam mit den Halbmarathonis liefen sie bis zu der kleinen Ortschaft Clemenshammer. Dieser erste Teil verlief überwiegend bergab. In Clemenshammer erreichten die Halbmarathonis ihr Ziel und stiegen in Busse zurück zum Startbereich ;-) Mit diesen Bussen wurden morgens bereits die MarathonläuferInnen nach Clemenshammer transportiert um die letzten beiden Drittel des Röntgenweg (mit den Ultras) zu erlaufen!
- Die ersten 21,1km (erstes Drittel) verliefen überwiegend bergab (=„einfacher“), die weiteren Streckenabschnitte (2tes und 3tes Drittel) waren jedoch schwieriger und benötigten viel mehr Zeit! "Ultra-Marathon Aussteiger" bei km 42,195km konnten also nicht in der offiziellen Marathonliste geführt werden. Das wäre ungerecht gewesen!
Streckenprofile der 63,3 km langen Ultrastrecke. Jeweils 21,1km lange Teilstücke! Erstes Drittel = Halbmarathonstrecke. Zweites & Drittes Drittel = Marathonstrecke |
Meine Entscheidung pro Marathon war somit 100%ig richtig! In Clemenshammer war es am frühen Morgen zwar sch.....kalt und die kuschelige warme Halle vom Hackenberg fehlte mir sehr, aber bis zum Startschuss haben es, soviel ich weiß, alle LäuferInnen irgendwie überlebt;-)
Ein wenig traurig war ich jedoch über die verpasste Runde durch die Lenneper Altstadt! Ultras & Halbmarathonläufer ziehen auf den ersten Kilometern ihrer Strecke eine schöne Runde vorbei an Häusern mit tollen Schieferfassaden, für die das Bergische Land so berühmt ist!
Dies ist definitiv ein Grund zurückzukehren und den Ultra einmal zu laufen!
Startschuß in Clemenshammer (Bild: Go4it) |
Willkommen im Bergischen Land - Hinter Clemenshammer wartete die Hammerstrecke!
Noch bevor die ersten Ultras die kleine Ortschaft Clemenshammer erreichten waren wir Marathonis bereits auf der Strecke und kämpften uns auf diesem Abschnitt stetig bergauf und bergab! Die Strecke war zwar anstrengend aber landschaftlich 1a! Schon nach kurzer Strecke liefen wir auf einer wunderschönen Waldstrecken unter der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschland - der Müngstener Brücke entlang.
Schnell erreichten wir eine Steigung der unangenehmeren Art. In Serpentinen ging es steil bergauf! Die weiteren Steigungen ließen sich jedoch gut bewältigen und die schöne Landschaft blieb uns stetig treu. An einer Verpflegungsstelle bot sich, auf der anderen Talseite, ein kurzer Blick auf Schloß Burg. Neben den schönen Waldpassagen beeindruckten die vielen romantischen Bachtäler und Überbleibsel alter Industrieanlagen. Am Schwimmbad Eschbachtal erreichten wir unsere Halbmarathon-Marke bzw. die Marathonmarke der Ultras! Hier wäre also mein „Ausstieg“ als Ultramarathon-Abbrecher bei 42,195 km gewesen;-)
Müngster Brücke |
Schnell erreichten wir eine Steigung der unangenehmeren Art. In Serpentinen ging es steil bergauf! Die weiteren Steigungen ließen sich jedoch gut bewältigen und die schöne Landschaft blieb uns stetig treu. An einer Verpflegungsstelle bot sich, auf der anderen Talseite, ein kurzer Blick auf Schloß Burg. Neben den schönen Waldpassagen beeindruckten die vielen romantischen Bachtäler und Überbleibsel alter Industrieanlagen. Am Schwimmbad Eschbachtal erreichten wir unsere Halbmarathon-Marke bzw. die Marathonmarke der Ultras! Hier wäre also mein „Ausstieg“ als Ultramarathon-Abbrecher bei 42,195 km gewesen;-)
Auf dem Parkplatz erkannte ich noch den Pendelbus für die Aussteiger an dieser Stelle;-) Der durfte heute ohne mich fahren;-)
Nach der Unterquerung der A1 ging es an der Eschbachtalsperre vorbei auf die zweite Hälfte der Marathonstrecke. Laut Höhenprofil (siehe oben) hatte es hier noch mehr Höhenmeter - gefühlt war es auf unseren ersten 21km genauso schwer!
Lange Anstiege im Herbstwald (Bild: runnersworld-online) |
Zwischendurch gab es sogar einmal eine längere Flachetappe;-) Ungefähr 2,5km liefen wir über einen Radweg, der anscheinend einer alten Bahntrasse freue folgte.
Iso & Riegel oder Bier & Currywurst !?
Neben dem schönen Streckenverlauf sind zwei Dinge erwähnenswert:
Neben dem schönen Streckenverlauf sind zwei Dinge erwähnenswert:
Das Wetter war nicht so schlimm, wie man befürchtet hatte! Kein Regen und nur selten starke Windböen an einem sonst recht kalten Sonntag. Es waren insgesamt gute Bedingungen! Die Verpflegung war, für einen Landschaftsmarathon sehr gut. Hierfür ein besonderer Dank an die vielen freiwilligen Helfer! Die kurioseste Verpflegungsstelle bot wahrscheinlich der ATV Hückeswagen! Inmitten eines „Streichelzoos“ mit Hühnern, Schafen & Ziegen bot man uns neben Iso & Riegeln auch Bier und Currywurst an;-) Gut gemeint - aber knapp 10km vor dem Ziel habe ich dieses Top-Angebot ausgeschlagen!
Es ging noch einmal über einen anstrengenden Abschnitt in Richtung Dörperhöhe bergauf und ich war sehr froh, dass ich der Currywurst bei den Hückeswagener wiederstanden hatte.
Deutschlands älteste Trinkwassertalsperre - Wuppertalsperre |
Mit der Wuppertalsperre erreichten wir, trotz Niedrigwasser, einen landschaftlich sehr schönen Abschnitt und wussten gleichzeitig, dass das Ziel nicht mehr weit war. Die überwiegend flache Strecke am Wasser wurde immer wieder von kleinen „schmerzhaften“ Anstiegen unterbrochen! Fü rmich war es auf den letzten Kilometern sehr anstrengend. 14 Tagen nach dem Bottwarttal-Marathon musste ich ab km 35 ganz schön kämpfen.
Kurz hinter der Talsperre wartete die letzte große Herausforderung des Tages. Einen Berg mussten wir noch erkämpfen und dann konnten wir dem Ziel entgegen stürmen;-)
Letzter Abschnitt - vorbei an der Wupper-Talsperre (Bild: Go4it) |
Kurz hinter der Talsperre wartete die letzte große Herausforderung des Tages. Einen Berg mussten wir noch erkämpfen und dann konnten wir dem Ziel entgegen stürmen;-)
Qual vergessen, Lächeln aufsetzen und Fotografen erschrecken ;-))) (Bild: Go4it) |
Warm eingepackt und mit Medallie! |
Weitere Informationen zu den Laufevents beim Röntgenlauf findet ihr auf der Homepage des Veranstalters:
http://www.roentgenlauf.de/
Bis bald
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