09.10.19

KUSTMARATHON ZEELAND I „De mooiste en zwaarste marathon van Nederland“

Mit der Überschrift ist (fast) alles gesagt ;-) Der Kustmarathon wirbt damit, der schönste und härteste Marathon der Niederlande zu sein! Ich habe es getestet und komme zu einem eindeutigen Ergebnis:
JA & JA ! Zeeland - eine Provinz im Süden der Niederlande ist nicht ohne Grund ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Wenn man sich die 42,195km lange Strecke von Burgh, über die Oosterschelde, vorbei an Vrouenpolder, Oostkapelle, Domburg, Westkapelle bis Zoutelande anschaut werden sich viele an einen Urlaub an der wunderschönen Küste und den endlos langen Stränden erinnern. Kommen wir zum zweiten Teil des Slogans;-) Beim Kustmarathon in Zeeland ging’s über Strände, Treppen rauf & runter, über Dünenwege mit Aussicht und ab und zu quer durch eine Reihe "Zeeland-Polder"! Das Attribut „härtester Marathon“ der Niederlande hat sich der Kustmarathon meines erartens zurecht verdient!
In diesem Post gibt es eine Zusammenfassung mit vielen Bildern und einer detaillierten Beschreibung der Strecke! 





Mehr als nur ein Marathon;-) I Ein Laufevent für Groß & Klein!
Der Kustmarathon hatte einiges zu bieten! Es gab ein Mountainbike Rennen (MTB-TOCHT), einen LADIESRUN,  einen MINIMARATHON für die kleinen LäuferInnen, den LIGHT KUSTRUN, einen WANDELMARATHON  (Wanderung über die Marathonstrecke) und natürlich als Highlight für uns Langstreckenläufer, den KUSTMARATHON!!!


Das Magazin zum Lauf (eigener Scan)

Zielbereich Zoutelande


Das Programm erstreckte sich über ein langes Wochenende von Freitag bis Sonntag und die Ortschaft Zoutelande stand dabei im Mittelpunkt! Hier befand sich die Ziellinie der Lauf,- und der Wanderstrecken. Man merkte bereits bei der Ankunft am Freitagnachmittag, welchen Stellenwert der Kustmarathon für die Einwohner hat! Im großen Festzelt wurde nach den verschiedenen Rennen intensiv gefeiert und der ganze Ort war mit Fahnen vom Kustmarathon geschmückt! Sonntags war der Ort ab 15:00 Uhr sogar komplett gesperrt ;-) 

Los ging es für uns am Freitagabend!  Meine Frau Christine startete beim LIGHT KUSTRUN ;-)


LIGHT KUSTRUN (Bildquelle: Heiko Stoffers)


LIGHT KUSTRUN  (Domburg - Zoutelande 11,5km)
Ein sehr spassiger Event, bei welchem nach Einbruch der Dunkelheit, die LäuferInnen mit Stirnlampen und/oder Weihnachtsbaumbeleuchtung starteten;-) Auf der Strecke gab es an einigen Stellen Lichtinstallationen und Musik vom DJ.

 
DJ am Streckenrand ;-))))



Es war ein tolles Bild, als sich die endlos lange Schlange der LäuferInnen über die Dünenwege schlängelte. Lauter kleine weiße Lichter hüpften auf und ab! Immer wenn einer der phantasievoll verkleideten LäuferInnen auftauchte sah man einen ziemlich bunten hüpfenden Punkt auf dem Dünenweg;-)



Lauter weiße Punkte auf dem Dünenweg

"Weihnachtsbäume" im Ziel ;-) (Bildquelle: Heiko Stoffers)



In Zoutelande war die Stimmung bereits super und bei „vollem Haus“ wurde der Zieleinlauf im Zentrum zu einem großen Fest! Um den Charakter des „Küsten-Laufs“ noch einmal zu unterstreichen hatte man auf der Ziellinie einen Haufen Sand aufgeschüttet;-) Die letzte Herausforderung des Rennens;-) Christine war von dem Event begeistert, warnte jedoch bereits davor, dass der letzte Teil der Marathonstrecke ein „hartes Brett“ werden würde! Während im Zelt, hinter der Ziellinie kräftig gefeiert wurde, ruhte ich mich für meinen langen Lauf am nächsten Tag aus;-)



Zieleinlauf Christine (Bildquelle: Heiko Stoffers)


KUSTMARATHON I Mit dem Bus zur Startlinie;-) 
Vorsorglich hatte ich beim „Einschreiben“ bereits einen Bustransfer von Zoutelande (Ziel/Hotel)  nach Burgh (Startbereich) gebucht! Diese Idee hatten allem Anschein nach, die meisten LäuferInnen! Am Samstagmorgen wurden die Straßen hinter der Kirche zum wahrscheinlich größte Busbahnhof der Niederlande:-) In einer langen Schlange standen die Marathonis an und ein großer Reisebus nach dem anderen fuhr vor & ab ging die „wilde Fahrt“ nach Burgh (Startlinie)! 
 


Startbereich in Burgh



Laufkumpels an der Startlinie (Bildquelle: Heiko Stoffers)



Kustmarathon I 42,195km immer der Küste entlang!
Im schönen Ortskern von Burgh lag der Startbereich. Um 12:00 Uhr startete das Rennen und nach einer kleinen „Ehrenrunde“ quer durch das Dorf ging’s weiter über Felder in Richtung des kleinen Hafens Burgsluis an der Oosterschelde!




Straßenunterquerung und lange Schleife


Über die Felder in Richtung Oosterschelde



Das nächste, im wahrsten Sinne des Wortes, große Zwischenziel waren die Deltawerke. Riesige Sperrwerke, welche die Provinz Zeeland vor Sturmfluten und Hochwasser schützen! Die gesamte Sperranlage ist 9 km lang und es war sehr beeindruckend auf dem riesigen Bauwerk, welches die Oosterschelde vom offenen Meer trennt, zu laufen. An viielen Stellen waren Zuschauer versammelt und feuerten uns an. Hinter den Deltawerken ging’s über die Wander,- und Fahrradwege weiter. Immer wieder gab es schöne Ausblicke auf das Meer hinter den Dünen und den Strand. Das Wetter war nahezu perfekt! Es war trocken und mit 12-14 Grad Celsius waren die Temperaturen optimal. Ab und zu gab es sogar blauen Himmel. Die Windstärke hielt sich in Grenzen und nur ab und zu kam der Wind von vorne;-) 



Deltawerk Oosterschelde (Bildquelle: Heiko Stoffers)



Gemeinsam sind wir stark ;-) (Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)




Die nächste Ortschaft Vrouwenpolder, am Veersemeer, näherte sich und die Zuschauerreihen auf dem hohen Damm wurden wieder deutlich dichter!





"YEAAAH - SAMBA IN ZEELAND"

"Ab in die Sandkiste"



Marathon in der Sandkiste;-)
Für uns LäuferInnen hieß es nun Abschied nehmen von den asphaltierten Streckenabschnitten! Ab Kilometer 19/20 ging es „ab in den Sand“;-) Kurz durch tiefen, schweren Sand, danach ein paar hundert Meter über schmale Holzplanken bis zur Wasserkante. 



High-Five I Perfekte Unterstützung !


"Tiefer Sand"

Laufen kann so schwer sein ;-) (Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)




Und dann hieß es „dem Horizont entgegen“! Fast 9 km mehr oder weniger geradeaus. Tatsächlich sah man so weit das Auge reichte LäuferInnen auf breitem Strand. Hintereinander  laufend, darum bemüht die perfekte Spur zu finden;-) Auf den glatten und festen Abschnitten lief es sich recht gut;-) Immer wieder gab es feuchte, weichere oder tiefere Bereiche, in welchen das Laufen schwerer war! Rechts das Meer und links einige Beach-Bars in den Dünen, liefen wir in Richtung Domburg! 
Der alte Wasserturm am Ortseingang war schon früh zu erkennen, doch die 9 km zogen sich hin! 



Helden in orangenen Westen! I Verpflegungsstelle auf dem Strand!


"Hinter dem Horizont geht´s weiter"


kleine Zeeland-Polder


... und große Zeeland-Polder I Hindernisslauf inklusive;-)


(Bildquelle: Heiko Stoffers)



„Auf und Ab“ nach Domburg 
Kurz vor Domburg war dann das Ende unserer sandigen (Tor)tour  erreicht! Durch  tiefen Sand ging es zurück „hinter die Dünen“! Vorher musste jedoch als „kleine Bergprüfung“ eine steile Treppe überwunden werden ;-) Als Schikane, kurz vor Domburg“ reichte dies jedoch noch nicht aus;-) Der Küstenweg hatte noch ein bis zwei kleinere Steigungen, bis es wieder etwas flacher wurde!


 
Wer hat gesagt, dass es am Strand keine Treppen gibt ;-) ? (Bildquelle: Phototeam Kustmarathon)




Erste "Bergprüfung" gemeistert !!!


 
"Kleines auf & ab"  in Richtung Domburg  I Bildquelle: Phototeam Kustmarathon)




Entspannt sieht anders aus ;-))))) Bildquelle: Phototeam Kustmarathon)



Der Wasserturm von Domburg! Bildquelle: Phototeam Kustmarathon)



Natürlich war die Stimmung in Domburg super und viele Zuschauer säumten die Strecke. Auf den Treppen des Hoge-Hills, einer hohen Düne mit Aussichtsplattform, war die Unterstützung genau richtig platziert. Außerdem lohnte sich ein kurzer Blick nach vorne und zurück! Die Aussicht vom „Berg“ bei Kilometer 31 war wirklich beeindruckend!



 
Lächeln für Domburg :-)



Hoge-Hill in Sicht ;-) (Bildquelle: Heiko Stoffers)


Geschafft !!!


Über den Dünenweg zum Leuchtturm 
Unterhalb des “Hoge Hill“ war am Freitag der Light-KUSTRUN gestartet und 11,5 km lagen nun noch vor uns! Was hatte Christine gesagt?! „Das Ende der Strecke wird ein dickes Brett“ ;-) 
Mir ging es gut - also weiter ;-) Vorerst zog sich die Strecke wunderschön durch die Dünenlandschaft. Die wenigen leichten Anstiege waren gut zu laufen und die Freude über die tollen Aussichten überwog! 
Als nächste „Landmarke“ diente mir der Leuchtturm „t‘Lage Licht“ kurz vor Westkapelle! Er war in seinem rot-weißen Design gut zu erkennen! Diesmal war sein Standort jedoch noch deutlicher auszumachen;-) Die riesige Fahne eines Hauptsponsors wehte von einem Baukran hinunter! Auf dem Deichweg sorgten viele fleißige Helfer an einem großen Versorgungspunkt für uns und entlang der Strecke feuerten uns die Zuschauer an!






Oostkapelle I Engpass durch Panzer ;-)
Die Reihe der Zuschauer hielt bis Westkapelle an. Hier gab es darüberhinaus noch musikalische Unterstützung, aber auch einen kuriosen Engpass;-) Auf dem Deichweg steht, als Erinnerung an die Invasion der Alliierten im zweiten Weltkrieg ("D-Day") ein alter amerikanischer Panzer. An dieser Stelle hatten die freiwilligen Helfer alle Hände voll zu tun, die Strecke von spielenden Kindern und Radfahrern freizuhalten!



TREPPEN !!! (Bildquelle: Heiko Stoffers)


...... und Aussicht (Bildquelle: Heiko Stoffers)


Die Treppen von Westkappele & Dünenweg I Das dicke Ende naht!
Man spricht über Sie, als wären sie legendär;-) Es sind zwar ganz normale Treppen - aber eines ist klar! Sie stehen an der falschen Stelle;-) Nach fast 37 km möchte niemand mehr Treppen laufen;-) Keine langen, keine kurzen weder aufwärts noch abwärts!



Treppen rauf ;-) (Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)


Aussicht genießen ;-) (Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)


... und Treppen runter ;-) (Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)


FINALE - de zwaarste Marathon;-)
Es war jedoch nun mal so und damit war klar: Jetzt begann der Marathon! Also „rauf und runter“ über alle großen und kleinen Treppen und zwischendurch auf dem Dünenkamm einen ersten Ausblick auf die Strände vor Zoutelande genießen!
„De mooiste en zwaarste marathon van Nederland“ - ungefähr hier könnte dieser Slogan entstanden sein;-) 




(Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)


.... und noch eine "Bergprüfung) ;-)))

 
 
Zoutelande in Sicht! (Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)



Für mich wurde es nochmal richtig schwer. In beiden Waden spürte ich merkwürdige „Zuckungen“ :-(  Sollte sich etwa ein Wadenkrampf andeuten?! So etwas hatte ich noch nie erlebt und ich wusste gar nicht damit umzugehen! Zuerst reduzierte ich das Tempo und setzte jeden Schritt sehr bedächtig! Gott sei Dank bekam ich keine Krämpfe, aber die Zuckungen blieben und die Angst davor lief mit!

Weiter ging’s - die letzten zwei Kilometer zogen sich langsam dahin und meine Pace war entsprechend! An der höchsten Stelle der Strecke dachte ich: Yeahhhhh - gleich ist alles geschafft und es wären nur noch 1,5 Kilometer über die Deichkrone:-)


(Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)


Die Distanz stimmte exakt, aber eine letzte Schikane lag noch vor den LäuferInnen;-) Über eine steile Treppe ging es ein letztes Mal hinunter an den Strand! Noch einmal durch den tiefen Sand :-( Eine echte Strapaze für meine Waden -  Aua!!! ...... und danach etwas mehr als einen Kilometer über den festeren Strand!  Alle paar hundert Meter mussten man sich durch die charakteristischen Zealand-Poller „quetschen“ (wenn man keine breite Lücke fand:-)

 
Zeeland-Poller in Sicht ;-) (Bildquelle: Fototeam Kustmarathon)

 
Die "richtige" Lücke finden und weiter gings ! (Bildqelle: Thomas Saurusajtis)


Die allerletzte Treppe I Unterstützung von Dudelsäcken I Bildquelle: Heiko Stoffers



Nach dem Strandabschnitt und der Deichkrone lag noch einmal ein Stück „tiefer Sand“ und die allerletzte „steile Treppe“ :-((( Dann die letzten hundert Meter in Richtung Ziel! Der Sandhaufen auf der Ziellinie! Den habe ich sicherheitshalber nicht laufend überquert:-) Ich hatte Bedenken, dass ich auf der Ziellinie dich noch einen Krampf bekomme und bin lieber mit ruhigen Schritten, Stolz und Glücklich darüber „marschiert“;-)))
 





Abgekämpft, Stolz und Glücklich I Finisher



ENDE GUT - ALLES GUT:-) !!!
Wie immer im Leben eines Marathonis, war Sekunden nach der Ziellinie, das Leiden schnell vergessen und ein Gefühl von Glück & Stolz überwog! Christine hatte ich schnell gefunden und mitten im lustigen Treiben des Zielbereichs genoss ich mein obligatorisches Finisher-Bier! Ganz in der Nähe der Ziellinie war unser Hotel und somit war der Weg zur heißen Dusche schön kurz! In Zoutelande war die Stimmung auf dem Höhepunkt und nach dem Abendessen hätte man noch lange im Festzelt bei Live-Musik feiern können!


allways earned -never given!


Laufbuddy im Ziel ! "Lieber Stoffi! Herzlichen zu deinem ersten Marathon! Starke Leistung! Da hattest Du  Dir ein  sehr "hartes Brett" für die Premiere auf 42,195 km ausgesucht



PROST KUSTMARATHON !!!


It´s always Partytime in Zoutelande ;-))))





Wandelmarathon I Gute Stimmung trotz heftiger Regenschauern!
Am Sonntag gab es für uns mal eine neue Erfahrung! Trotz des miesen Wetters hatten wir uns „aufgerafft“ um die Wanderer auf ihrem Marathon bei km 30 in Domburg anzufeuern! Beeindruckend wie viele bei diesem Wetter auf der Strecke waren. Gut gelaunt marschierten Sie der Ziellinie in Zoutelande entgegen! 
Bei unserer Rückkehr zum Zielbereich in Zoutelande kam sogar für längere Zeit die Sonne heraus!


WANDELMARASTHON I Überwiegend Regen :-(((


 Ausnahmsweise ;-) Sonne & blauer Himmel im Zielbereich (Zoutelande)

Die letzten Meter auf dem Deich in Zoutelande

......... die allerletzten Meter ;-)))


Immer wieder gerne :-)
Dieses Laufevent hat mich vollständig überzeugt! In diesem Jahr habe ich ja schon einige tolle Laufevents, in Rahmen meiner Oranje-Tour, erlebt! In Zeeland spürte man wieder einmal den Enthusiasmus, den die Niederländer für diese Veranstaltungen aufbringen! Unzählige bunte Fähnchen mit dem Kustmarathon-Motiv wurden am Streckenrand und vielen Häusern aufgehangen und an die Zuschauer verteilt! Besonders beeindruckend: Das Fototeam des Kustmarathon hatte sich bei jedem der Rennen & dem Wandelmarathon auf der Strecke verteilt und stellte die vielen Bilder bereits Anfang der Woche auf der Homepage zum „Download“ zur Verfügung! Das Highlight war die Strecke! Sie war  wunderschön, teils spektakulär! Der Wechsel der Untergründe (Straße, Strand, Dünenweg) machte die Strecke anspruchsvoll und besonders hart;-)



KUSTMARATHON ZEELAND


Wer noch mehr über dieses coole Laufevent  erfahren möchte, findet auf der Homepage des Veranstalters viele weitere Informationen:



Bis bald




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