RENNSTEIGLÄUFERatHOME | Wie ging das?
im Rahmen dieser Aktion konnten die Teilnehmer im Zeitraum vom 08.05.2020 bis 07.06.2020 jene Distanz absolvieren, für welche sie ihre Meldung für den 16. Mai abgegeben hatten. Es konnte jedoch die Streckenlänge beliebig gewechselt werden, im Extremfall vom Supermarathon auf den Mini-Marathon. Ziel war die Teilnahme an der Aktion und das Laufen für die Gesundheit, es geht nicht um Bestzeiten.
Jeder konnte teilnehmen, egal ob er für den GutsMuths-Rennsteiglauf 2020 gemeldet war oder nicht. Für die fast 15.000 vorangemeldeten Rennsteigläufer 2020 war die Aktion kostenfrei.
(Quelle: Information des Veranstalters)
Nach dem Rennen konnte man seine selbst gemessene Laufzeit incl. einem Bild vom „Rennen“ per Link hochladen und wurde in die Ergebnislisten eingetragen:-) Eine Urkunde gab es anschließend natürlich auch noch!
Wohin - wenn schon nicht nach Schmiedefeld??? |
Kölner Dom statt Schmiedefeld!
„Das schönste Ziel der Welt heißt Schmiedefeld“ steht Jahr für Jahr auf dem Banner hoch über der Ziellinie des Laufklassikers im Thüringer Wald! Für unser eigenes Rennen brauchten wir deshalb ein ganz besonderes Ziel! Was konnte schöner sein, als von Eitorf bis zum Kölner Dom /\/\_ zu laufen!?
Durch die Naturregion Sieg, über die Staumauer der Wahnbachtalsperre, durch den Lohmarer Forst, entlang von Agger & Sülz, hinein in die Wahner-Heide (Einflugschneise inklusive), von Porz aus den Rhein entlang bis zur Rodenkirchener Brücke und dann im Zick-Zack Kurs über die 7 Rheinbrücken bis zum Kölner Dom! Die Strecke bot alle Optionen: Vom MiniMarathon (4,2km) bis zum SuperMarathon (73,9km) war alles denkbar :-)
Tradition muss sein;-)
Im letzten Jahr startete ich mit den Klängen des Rennsteigliedes auf dem Markplatz von Eisenach zum längsten Lauf meines Lebens ;-) Dieses Jahr mussten wir uns mit der Melodie vom Streaming-Dienst des Vertrauens in den eigenen vier Wänden begnügen, denn eine Beschallung der Nachbarschaft wäre am frühen Samstagmorgen sicherlich nicht so gut angekommen;-))) Trotzdem waren wir beide uns des besonderen Augenblicks bewusst und lauschten ehrfurchtsvoll den Strophen:
„Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder 🎶 Bin ich weit in der Welt habe ich verlangen Thüringer Wald nur nach dir“ 🎶
Kurz danach waren wir auf der Strecke! Im Siegtal war es morgens noch recht frisch und entsprechend liefen wir mit wärmender Jacke los. Die Trail-Rucksäcke waren prall gefüllt und entsprechend schwer: 3,5l Wasser, Riegel, Schmalzbrote, GoPro, Stativ, Powerbank & Handy brachten einiges an Gewicht zusammen!
Eselsberg & Blankenberg statt Wartburg
Bei strahlend blauen Himmel ging es entlang der Sieg und die erste nennenswerte Steigung erreichten wir am sogenannten Eselsberg - „Nomen est Omen“?! Kurz vor dem nächsten Aufstieg genossen wir einen kurzen Blick auf das mittelalterliche Städtchen Blankenberg und verließen das schöne Siegtal!
Weiter ging‘s zur Wahnbachtalsperre. Diesmal liefen wir nicht „Rund um die Talsperre sondern überließen diese anspruchsvolle Trailrunde zwei Bekannten aus Eitorf, die wir zufällig auf der Staumauer trafen;-)
Staumauer Wahnbachtalsperre |
Vor uns lag stattdessen ein perfekter Single-Trail in Richtung „Lohmarer-Forst“! Kein Mensch weit und breit - einfach Wunderschön! Die Vorbereitung mit der App „Komoot“ hat sich schon wegen dieser Neuentdeckung gelohnt!
Seerosenteich im Lohmarer Forst |
In Lohmar nutzten wir die Gelegenheit frisches Wasser einzukaufen und die Trinkblasen wieder randvoll zu füllen. Mittlerweile hatten wir uns an den zusätzlichen Ballast gewöhnt und bei steigenden Temperaturen wurde Flüssigkeit dringend benötigt! Um dem erhöhten Verlust von Elektrolyten entgegenzuwirken hatten wir sogar Salztabletten im „Handgepäck“ dabei.
Von nun an folgten wir dem Agger-Sülz-Radweg ein gutes Stück und genossen die Romantik des schönen Uferweges. In Altenrath erreichten wir das „Tor zur Wahner-Heide“. Bis hierhin hatten wir den größten Teil der insgesamt +700 Höhenmeter bereits überwunden und von dort aus konnten uns auf flachere Etappen freuen!
Naturidylle Altenrath |
Die Flutlichter der Landebahn am Flughafen Köln-Bonn markierten für uns die perfekte „Einflugschneise“ in Richtung „City of Cologne“. Darüberhinaus waren die Streckenabschnitte in der Heide, für uns, so besonders, dass das Laufen, kurz vor Erreichen der Marathonmarke, plötzlich wieder sehr leicht erschien! Daran konnte weder die endlos lange Gerade der „November-Brandschneise“, noch die steigende Temperatur etwas ändern!
Unsere Einflugschneise in die City of Cologne ;-)))) |
Vielleicht hätten wir uns an den Ziegen, Schafen und Eseln orientieren sollen;-) Die Viecher waren schlau und standen alle dichtgedrängt im Schatten der wenigen Bäume. Wir beide verloren unser Ziel jedoch nicht aus den Augen und stoppten nur kurz für ein schönes „Laufbild in der Heide“;-)
Schlaue Esel ;-) |
Vom Hirsch nur knapp verfehlt;-)
Der letzte Teil der Etappe durch die Wahner-Heide führte uns glücklicherweise wieder zurück in den schattigen Wald. Auf einem der vielen schmalen Trails in Richtung Leidenhausen brachen plötzlich, mit lautem Getöse, zwei Hirsche, kurz hintereinander durch das Unterholz! Der Schreck fuhr uns regelrecht in die Glieder als die beiden kräftigen Burschen, vor uns den Pfad im Galopp überquerten! Das gute daran war, dass der Adrenalinspiegel im Blut sofort in die Höhe schnellte und wir auf den nächsten Kilometern kein Energiegel mehr benötigten;-)
Helden am Streckenrand & 4km Hölle auf Asphalt
Eine befreundete Läuferin und ihr Man hatten es sich nicht nehmen lassen, uns in Leidenhausen (wieder so ein Name der Programm war;-) mit Wasser, Cola & Salzstangen zu versorgen! Sie kamen wie gerufen und begleiteten uns als Fahrradbegleitung auf den wenigen Kilometern bis zum Rheinufer! Dieses Stück durch Porz war die reinste Hölle! Heiß, Asphalt, Straßenverkehr und immer wieder rote Fußgängerampeln attackierten die Moral!
Porz am Rhein |
Endlich war das Rheinufer erreicht und nach einem großen Dankschön an unsere Unterstützer liefen wir tapfer weiter in Richtung Rodenkirchener Brücke. Am Rheinufer wehte immerhin eine kühlende Brise und die aufziehende Bewölkung sorgte zusätzlich für etwas Erholung. Trotzdem war ich nicht mehr so gut in Form wie mein Laufkumpel Carlos. Wir stimmten uns ab, dass wir spätestens ab Rodenkirchen getrennt weiterlaufen! So konnte er eine bessere Pace laufen um die Streckenlänge von 73,9km zu „rocken“! Ich fühlte mich mit der langsameren „Pace“ deutlich wohler und unser gemeinsames Ziel - der Kölner Dom blieb bestehen! Carlos musste jedoch noch eine zusätzliche Schleife bis hinauf nach Köln-Mülheim laufen um die maximale Streckenlänge zu erreichen!
Nur noch wenige Kilometer! |
Nach meinen 73,9km beim Rennsteiglauf 2019 gönnte ich mir hingegen die Freiheit die Strecke auf 65km zu reduzieren ;-) Wesentlich entspannter konnte ich dadurch das phantastische Panaroma in Köln genießen: Kranhäuser, Schokoladenmuseum, Groß St. Martin sowie jede einzelne Rheinbrücke zeigten mir an - das Ziel kommt immer näher:-)
Die letzte Bergprüfung.....
waren die Stufen vom Rheinufer hoch zur Domplatte! Sch.... war das anstrengend;-) Und anschließend noch zwei Ehrenrunden um den Dom /\/\_ inklusive „Slalomläufe„ aufgrund der Demonstration auf dem Roncalliplatz. Ziel erreicht - Yippie Yippie Yeahhhh!
Strecke: Eitorf-Köln |
Höhenprofil |
Carlos war noch auf der Strecke und sammelte weiter Kilometer um Kilometer! Bei seinem ersten Ultramarathon kam eine kürzere Strecke für Ihn überhaupt nicht infrage! Glücklich und Stolz erreichte auch er die letzte Bergprüfung und den Treffpunkt „Hauptportal Dom“!
Ein Finisher-Photo durfte natürlich nicht fehlen und danach ging’s direkt weiter ins Belgische Viertel;-)
Denn hier warteten in einem privaten Kühlschrank zwei Flaschen Thüringer Bier auf uns! Ausnahmsweise mal kein „lecker Kölsch“;-) Um die Verbindung zu Köln herzustellen, hatten wir uns für das „Domi Spezial“ entschieden!
Die Krönung dieses perfekten Ultramarathon war die coole Medallie zum Corona-Marathon Wochenende! „Nothing can stop us“!
In diesem Sinne :-) Keep on Running!
Bis bald
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