07.07.20

20 Jahre „zatopek-eitorf“ | not established since 2000

20 Jahre „zatopek-eitorf“ !!!  Wenn das kein Grund für ein Fest ist :-)))  Ein Marathon „Rund um Eitorf“ (>1000 Höhenmeter) und anschließend Kaffee, Kuchen, Bratwurst und ein leckeres Finisherbier! Mit 7 LäuferInnen haben wir zusammen 165 Kilometer erlaufen (M/HM/11km Distanzen). Das Ganze „lief“ unter dem Motto „Laufend Gutes tun“ :-) Zu diesem besonderen Anlass gab es eine Spende von 0,50€/Kilometer an „Médecins Sans Frontières“ „Aufgerundet“ wurden am Ende 150,-€  überwiesen! Und nun starten die nächsten 20 Jahre „zátopek-eitorf“ - der Angriff auf die AK75 :-))) Neben der Beschreibung des Geburtstags-Marathon könnt ihr die „Hintergründe“ über die Entstehung von „zátopek-eitorf“ nachlesen und erfahrt vieles über die Person Emil Zátopek!







Wie kam es zum Vereinsnamen „zátopek-eitorf“ ??

Nachdem ich den Weg von den Laufstrecken in Eitorf zu den diversen Volksläufen gefunden hatte stieß ich im Anmeldeformular immer wieder auf die Zeile "Verein" . 
Da ich keinem Verein angehörte, musste ich diese Zeile leer lassen. So richtig gut gefiel mir das Ganze jedoch nicht. Deshalb habe ich mir im Jahr 2000 einen Vereinsnamen überlegt, der darüberhinaus noch ein Zeichen setzten sollte! 

Emil Zátopek war ein erfolgreicher  Langstreckenläufer Am 1. Juli startete ich zum ersten Mal unter dem neuen „Vereinsnamen“, ohne zu ahnen, dass es eine bleibende Erinnerung für Ihn werden sollte, da er vier Monate später im Alter von 78 Jahren starb :-( Seit dem trägt meine "Laufgemeinschaft" seinen Namen mit ganzem Stolz!

Das erste offizielle Rennen fand in Troisdorf-Spich statt (Spicher-Zehner)! Mit einer Zeit von 42:02 Min. auf der 10km Strecke konnte ich ganz zufrieden sein;-) Im Juli war ich beim Porzer Sommerabendlauf mit 40:05 Min. sogar noch schneller unterwegs! Der neue Vereinsname zeigte Wirkung;-))))
Beim Köln-Marathon lief ich mit 03:28:09 Std. zwar eine respektable Zeit, aber auch 10 Minuten langsamer als im Frühjahr in Hamburg :-( 


Die ersten drei Rennen I "zatopek-eitorf"





Es waren wohl die äußeren Umstände, denn beim legendären Dauerregen-Marathon Köln 2000 war einfach nicht mehr drin! Auf den Bildern erkennt man, dass das Shirt aus Baumwolle schwer an meinem Körper hing ;-) Damals startete ich für den Verein "RennNiere", welcher dialysepflichtige Kinder unterstützt. Deshalb war mein Funktionsshirt im Schrank geblieben. Alles für den guten Zweck :-))) Eventuell hatte mich aber auch ein anderes Ereignis "ausgebremst"! Was sich dahinter verbirgt könnt ihr in einem älteren Post nachlesen:


LINK: Die nackten von Kölle






Wer war Emil Zátopek!?

Emil Zátopek (19.09.1922 - 21.11.2000) war ein tchechischer Langstreckenläufer, war einer der größten Sportler der Leichtathletik und Kämpfer für die Freiheit in seinem Land.


„Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft.“
~ Emil Zátopek

Bei den Olympischen Spielen 1948 in London gewann er im 10.000- und 5000-Meter-Lauf eine Gold- bzw. Silbermedaille. Als erstem und einzigem Läufer gelangen ihm 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki Siege über 5000 m (14:06,6 min), 10000 m (29:17,0 min) und Marathon (2:23:03,2 Stunden), und dies innerhalb von nur acht Tagen!




(Quelle: Wikipedia)



„Jungs, heute werden wir ein klein wenig sterben!“
Emil Zátopek vor dem Start des Olympischen Marathons


Eine Woche lang konnte ich mich nicht mehr bewegen, so sehr hat mich dieses Rennen zermürbt. Aber es war die wohltuendste Erschöpfung, die ich je erlebt
Beschreibung seines Marathonrennen bei den Olympischen  Spielen in Helsinki


Zudem wurde er dreimal Europameister. Zwischen 1949 und 1955 stellte Zátopek zahlreiche Weltrekorde auf. Im Jahr 1957 trat er vom Hochleistungssport zurück, nachdem er 18 Welt-, 3 olympische und 51 nationale Rekorde aufgestellt hatte.

Zátopek war während des Prager Frühlings 1968 Mitunterzeichner des Manifest der 2000 Worte, woraufhin er aller Ämter enthoben und öffentlich diskreditiert wurde. Ab 1974 wurde er, der in der Tschechoslowakei als Volksheld galt, zunächst schrittweise wieder in die Gesellschaft integriert und nach der Samtenen Revolution im Jahr 1990 rehabilitiert. 

(Quelle: Wikipedia)


Vater des Intervalltrainings!?
Seine ungewöhnlichen Trainingsmethoden, insbesondere das häufige Wiederholen von Intervallläufen gelten als revolutionär. Den Grundstein des Erfolgs legte er beim Intervalltraining, dem täglichen Laufen mit Tempowechseln. Zatopek revolutionierte diese Trainingsform durch eine extrem hohe Wiederholungszahl von Belastungen. Überliefert sind Trainingstage, an denen er 40-mal 400 m (in 70 bis 80 Sekunden) in Militärstiefeln lief.



"Als ich jung war, war ich zu langsam. Ich dachte, ich muss lernen, schnell zu laufen, indem ich übe, schnell zu laufen, also bin ich 20 Mal 100 Meter schnell gelaufen. Dann bin ich zurückgekommen, langsam, langsam, langsam. Die Leute sagten: 'Emil Du bist verrückt. Du trainierst wie ein Sprinter. "
~ Emil Zátopek


Die tschechische Lokomotive;-)

Sein unorthodoxer Laufstil sorgt bis heute für kontroverse Diskussionen darüber, ob ökonomisch-sauberes Laufen sinnvoll sei. Unverwechselbar war der Laufstil der tschechischen »Lokomotive«: mit wackelndem Kopf, offenem Mund und herausgestoßener Zunge, die Schultern hochgezogen, pflügte er über die Strecke.
(Quelle: Wikipedia)




"He does everything wrong but win."
~Larry Snyder, Ohio State Trainer, über Emil Zatopek's Laufstil 






„zatopek-eitorf“ | not established since 2000


Geburtstagsfeier auf 42,2 km;-)
Start & Ziel unserer Geburtstagsfeier im Laufschritt lag für die „Jungs“ der Crew am „Waldbahnhof“ in Eitorf-Merten! 2 Mann für die Halbmarathonstrecke & 2 Mann für den ganzen Marathon! Die „Damen“ der Zátopek-Crew wollte bei Kilometer 31 der Eitorf-Marathon-Runde einsteigen und 11km absolvieren!



"Ready to ramble" ;-) 



Running Crew I Herren



„Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, dann lauf Marathon
~ Emil Zátopek





Running Crew I Damen


Die STARTNUMMER zum Geburtagslauf!



Aufgrund der angekündigten Temperaturen ging es in Merten bereits um 08:00 Uhr auf die Strecke! Nach der ersten Überquerung der Sieg folgte sogleich das erste Highlight dieses SightseeingRuns: Das Krabachtal! Ein wildromantisches Tal, mit Feuchtwiesen, Hecken, Wald und Bächen in perfekter Mäanderform:-) 

Durch diese Naturkulisse ging’s moderat aber stetig bergauf, bis kurz vor die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz! Nicht ohne zweimal eine absolute Besonderheit auf der Marathonstrecke zu erleben;-) Zweimal mussten wir den Krabach an einer „Furt“ überqueren! Auf wackeligen Steilen balancierten wir über das Bächlein:-) Nicht alltäglich - aber die besondere Würze auf dieser coolen Runde:-)



4 "Muskeltiere" ;-)))))))


Erste Überquerung der Sieg kurz hinter Merten



Feuchte Wiesen und Auen


Waldwege


Bäche in perfekter Mäanderform


Bachüberquerungen

Kurz vor der Ortsgrenze bogen wir ab auf einen schönen Waldweg, der aus dem Krabachtal ,stetig bergauf in Richtung Lindscheid führte. Danach wartete eine landschaftlich schöne Schleife in Richtung Obereip auf uns;-) Hier lief es sich kräfteschonend leicht bergab. 



Wunderschön!

Daumen hoch ;-)



Der kleine Ort Obereip liegt noch etwas  höher als die „Eitorfer Schweiz“! Somit waren wir, für Eitorfer Verhältnisse, mitten im alpinen Bereich angekommen;-) Und dies sollte sich zu Beginn des zweiten Viertels dieser Marathonstrecke nicht so schnell  ändern! Oberhalb des schönen Wohmbachtals zog sich die Strecke unerbittlich bergauf, vorbei am Wolfgangsee in Richtung der nächsten Bergprüfung! Vor allem der letzte Kilometer des Anstiegs war „knackig“! Anschließend verlief die Strecke in Richtung Mooshütte und am Rande zeigte sich zur Abwechslung ein neues Landschaftsbild – die Leuscheider Heide:-) Feuchte Wiesen und spärlicher Birkenbewuchs - wunderschön!












In dem großen zusammenhängenden Waldgebiet, rund um die höchste Erhebung der Gemeinde Eitorf, dem „Hohen Schaden“ (388m), gibt es, aufgrund von Waldschäden und Borkenkäferplage, mittlerweile große Freiflächen;-) Hier - wo früher dichter Wald war gab es trotzdem einen kurzen Fotostopp;-) (Fast) vom „Dach der Gemeinde Eitorf“ Danach lag ein  langgezogener Abstieg vor uns.




Durch die Ortschaft Rodder, ging’s durch einen schönen Hohlweg hinunter in ein Bachtal, welches die Grenze zur Gemeinde Eitorf darstellt. Die Halbmartathonmarke erreichten wir zwischen Rodder & Alzenbach und es war nicht mehr weit bis zur Siegbrücke in Alzenbach!










Hinter der Brücke wartete bereits die nächste harte Steigung;-) In Richtung „Paulinenhof“ ging‘s wieder hoch über die Dächer von Eitorf! Ein knackiger Aufstieg bei allzu warmen Wetter - Puh!





Kerbtal bei Kehlenbach

Weiter ging‘s ins Ottersbacher Tal! Abseits der Hauptstraße zog sich die Strecke, durch den Wald. Von Rieferath folgte die Strecke einer kleinen Straße bergauf bis zum Hennsberg! Zur Belohnung konnte man hier die phantastische Aussicht bis zu den Wäldern auf dem Nutscheid bewundern!

Von dort liefen wir einem Abschnitt des Siegsteigs zurück ins Otterbacher Tal! Dem langgezogenen „Bergab“ folgte das nächste knackigen„Bergauf“;-) Über die Dörfer Kreisfeld und Rankenhohn erreichten wir die „Römerstraße“.

Nicht ohne vorher noch den tollen Panorama Blick zu genießen!



"Römerstraße I"

"Römerstraße II"


Nun verlief die Strecke für einige Kilometer über lange Geraden auf den Sieghöhen. Das perfekte Profil um wieder Kraft zu sammeln;-) Leider setze uns die Temperatur an diesem Tag ganz gewaltig zu;-( Ein Vergnügen wurden die letzen 8 Kilometer der Strecke nicht mehr! Die langen Geraden endeten und ein wunderschöner Waldweg verlief zurück ins Siegtal. 









Im kleinen Ortsteil Merten, mit seinen riesigen Pferdekoppeln des Union-Gestüt, lag unser Ziel!

Da bei diesem Lauf einige schöne Streckenabschnitte hinzugekommen waren hatte sich die Gesamtdistanz unglücklicherweise auf 44 Kilometer erhöht :-( 

Die letzten Kilometer taten richtig weh aber man hat ja nur einmal im Jahr Geburtstag ;-)







Wie bereits Eingangs erwähnt konnten wir mit den 7 LäuferInnen gemeinsam 165 Kilometer erlaufen (M/HM/11km Distanzen). Da das Ganze unter dem Motto „Laufend Gutes tun“ lief, kam einiges für den „guten Zweck“ zusammen! Es gab es eine Gesamtspende von 150€  an „Médecins Sans Frontières“!



Weitere Laufsprüche - von Emil Zátopek:

Groß ist der Sieg, noch größer ist die Freundschaft.“

„Das Training unter ungünstigen Bedingungen hat einen großen Vorteil. Es ist besser unter schlechten Bedingungen zu trainieren, denn der Unterschied ist eine ungeheure Entlastung in einem Wettkampf.“

„Ein Athlet kann nicht mit Geld in seinen Taschen laufen. Er muss mit Hoffnung in seinem Herzen und Träumen in seinem Kopf laufen“

„Du kannst das zweite Stockwerk nicht ohne eine Leiter erreichen. Wenn du deine Ziele zu hoch setzt und sie nicht erreichst, dann verwandelt sich dein Enthusiasmus in Verbitterung. Setze dir angemessene Ziele und steigere sie allmählich.“

„An den Grenzen von Schmerz und Leid trennen sich die Männer von den Jungen.“

"Denken Sie mal darüber nach! Sie sehen nie Hirsche, Hunde und Kaninchen, die sich um ihre Speisekarten sorgen, und doch laufen sie viel schneller als Menschen."

"Wenn man sich über viele Jahre an den regelmässigen Ablauf von Training und Wettkampf gewöhnt hat, ist Willenskraft kein Problem mehr. Es regnet? Das spielt keine Rolle. Ich bin müde? Das ist nicht der Punkt. Es ist so, dass ich es einfach muss."

„Wenn ein Mensch einmal trainiert, passiert nichts. Aber wenn dieser Mensch sich überwindet, ein und dieselbe Sache hundert oder tausend Mal zu tun, wird er sich nicht nur körperlich weiterentwickeln.“ 

„Ich bin ein normaler Läufer, ich trainiere nur härter.“

„Ich bin nicht talentiert genug, um beim laufen auch noch lächeln zu können.“

„Hier ist der Start, dort das Ziel, dazwischen musst du laufen.“




In diesem Sinne!!!

Bis bald!


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