Bei Ihrem letzten großen Rennen hat Sie die "Schallmauer" von 100km durchbrochen! Einhundertkilometer mit 4800HM - CHAPEAU !!! 7 Tage später führte Sie mich mit leichtem Schritt über eine ihrer Trainingsstrecken (21,1kmI 1400HM) am Walchensee (Link: Walchensee - Herzogstand) Freut euch auf einen spannenden Bericht vom Alpine Trailrun Festival in Innsbruck, welches unter Corona-Auflagen (noch) starten durfte!
Ich schreibe dem Veranstalter also, dass ich meinen Startplatz gerne auf 2021 schieben würde und hake das Thema erst mal ab, da ich zum neu geplanten Eventtermin so wie es aussieht keine Zeit habe. Die Saison verläuft also ganz ungewohnt komplett ohne offizielle Laufevents. Ich melde mich für einige virtuelle Rennen an und laufe unter anderem meinen ersten Eigenorganisierten Ultramarathon mit rund 80km (1200hm+) auf meiner 10km Hausstrecke, einen Marathon im Schwarzwald und einen Marathon mit rund 3000hm+ in den Alpen - bleibe im Training und freue mich auf mein Jahreshighlight, ein Etappenrennen im September. Kurz nach meinem 80er im Mai kommt die Hiobsbotschaft – Das Etappenrennen wurde ebenfalls abgesagt, verständlich aber sehr traurig. Ich könnte also doch beim IATF im September starten – ich schreibe dem Veranstalter, ob ich meinen Startplatz vielleicht doch in diesem Jahr wahrnehmen könnte, wenn das Rennen denn jetzt tatsächlich stattfinden würde und mache bei dieser Gelegenheit gleich, mehr oder weniger geplant, ein Streckenupgrade von K85 auf K110.
InnsbruckAlpineTrailrunningFestival // Masters of Innsbruck K110
Höhenprofil des K110 // Offiziell: 103 km & 4400HM+ (Quelle: www.innsbruckalpine.at) |
Es ist Anfang September, noch bin ich mir nicht sicher, ob das mit dem Upgrade eine gute Idee war. Wir alle fiebern täglich mit, ob das Event tatsächlich stattfinden kann. Eigentlich bin ich total fokusiert, hin und wieder kocht allerdings die Aufregung in mir hoch, wird dann aber direkt von irrsinniger Vorfreude abgelöst. Dann ist es endlich so weit – Es ist Raceday, der IATF findet statt! - Am Freitag, 11. September 2020 hatte ich mir bereits den kompletten Tag freigenommen, damit ich entspannt in den Tag starten kann. Der Start sollte erst Nachts erfolgen. Ich erledige morgens direkt nach dem aufstehen meine letzte Trainingseinheit aus dem Plan: 2 km inkl. 3 Steigerungsläufe, und versuche mich dann nach dem Frühstück zu entspannen – Noch gute 12 Stunden bis zum Startschuss. Zum tausendsten mal überprüfe ich, ob die Pflichtausrüstung komplett ist, während ich auf mein „Taxi“ warte. Marius ein lieber Freund und mein Mitläufer für die über 100 Kilometer packt mich wenig später auf dem Weg nach Innsbruck ein. Ich muss nach dem Lauf direkt nach Hause, weil ich am nächsten Tag arbeiten muss und lasse mich dann entsprechend am Samstag von meinem Freund vor Ort abholen.
Nachdem wir nach guten 3 Stunden Fahrt in Innsbruck ankommen, holen wir direkt unsere Startunterlagen auf dem Eventgelände ab. Hier gelten Corona-Hygienevorschriften, wie z.B. die Masken- und Registrierungspflicht, sowie die gängigen Abstandsregeln. Mein Equipment wird vor Ort genauestens inspiziert und geprüft, danach wird mir meine Startnummer ausgehändigt. Jetzt kann es also bald losgehen, wie aufregend! Wir treffen uns mit einem Freund, der bei der Startnummernausgabe ausgeholfen hatte zum gemeinsamen gemütlichen Abendessen alá „Carboloading“.
Gegen 21:30 Uhr verabschieden wir uns langsam in Richtung Auto. Ich muss noch meinen Rucksack fertigpacken und mich ins Raceoutfit werfen. Die Zeit verfliegt und nach einem letzten Check, ob ich wirklich alles eingepackt habe, sind wir schon auf dem Weg zum Start. Gerade als wir ankommen nehmen die Läufer des Startblocks A ihre Positionen ein – wir sind aufgrund der geschätzten Zielzeit im Startblock B eingeteilt und haben somit noch ein paar Minuten bis wir in die Startaufstellung gehen dürfen. Es liegt Anspannung in der Luft, die Stimmung unter den Läufern ist aber gut. Auch hier gibt es strenge Corona-Hygieneregeln. Abstand halten sowie Maskenpflicht im Startbereich. Als wir dann nach erneutem kurzen Equipment-Check durch die lieben Helfer des Events im Startblock stehen und der Countdown für den ersten Startblock runtergezählt wird merkte ich, wie „entspannt“ ich plötzlich bin. Unser Startschuss fällt 10 Minuten nach dem ersten Block um genau 23:10 Uhr – eigentlich gehe ich um die Uhrzeit eher ins Bett und nicht Laufen. Wir starteten also alle mit Mund-Nasen-Bedeckung, den wir über die ersten paar hundert Meter tragen und danach abnehmen können.
Start für den K110 beim IATF in CoronaStyle // Quelle: www.sportograf.com |
Schon nach einem Kilometer schlängelt sich die Strecke ein paar Meter bergauf und schließlich in die Sillschlucht. Der Weg wird im Schein unserer Stirnlampen immer schmaler und wurzeliger. Schon nach 3 Kilometern merke ich, mit dem rechten Sprunggelenk stimmt etwas nicht. Es zwickt, mal mehr, mal weniger. „Bloß nicht drauf konzentrieren, lauf weiter“ sage ich mir. Nach einigen weiteren Kilometern sehe ich plötzlich einige Läufer entgegenkommen, denke mir aber nichts weiter dabei. Ein paar Meter weiter kommt die dynamische Läuferschlange dann zum Stillstand „Wir sind falsch abgebogen“ .. Sch*** und das direkt zu Anfang des Rennens? Nach gefühlten 10 Minuten hin und her drehen wir schließlich um und laufen zurück bis zur letzten erkennbaren Streckenmarkierung. Danach finden wir schnell den entsprechenden Weg und versuchen uns wieder ans Feld ranzutasten. Wir haben allerdings einiges an Zeit liegen lassen, aber erst mal weiter. Die erste Verpflegungsstation ist schon in Sicht, hier werden zuerst die Hände desinfiziert. Getränke dürfen wir selbst auffüllen, Lebensmittel werden von Helfern mit Handschuhen, direkt in unsere Faltschüsseln ausgegeben. Weiter geht es die nächsten 7 Kilometer stetig und recht gut laufbar bergauf bis zur nächsten Verpflegungsstelle auf der Mutterer Alm, hier oben befindet sich ein wunderschöner Stausee, leider konnte man diesen nur erahnen, es war ja stockdunkel. Unterwegs kämpfe ich mehrmals mit meiner Stirnlampe, die einfach nicht auf meinem Kopf halten möchte. Mal ist sie zu locker, dann ist sie zu fest. Außerdem meldet sich das Sprunggelenk zwischendurch. Von der Mutterer Alm aus geht es erst mal in einen langen Downhill, zuerst über mit Wurzeln durchzogene Trails. Hier ist höchste Konzentration gefragt um sich nicht umzuknicken oder zu stürzen. Danach laufen wir auf der Rodelbahn bis nach Birgitz – hier ist der erste CutOff geschafft, wir haben noch etwas Puffer – weiter bergab ins Tal nach Völs um nach kurzer Querung des Inntals wieder steil auf der Seite der Nordkette aufzusteigen. Mittlerweile wird es langsam hell und die Sonne geht auf. Ein wunderschöner Sonnenaufgang begrüßt uns, aber ich habe keine große Lust das Handy zu zücken und laufe unbeeindruckt weiter. Nach ungefähr 48km erreichen wir die Verpflegungsstation Höttinger Bild – hier ist „ungefähr Halbzeit“. Wir bekommen unseren DropBag, den wir im Vorfeld abgegeben hatten und können uns endlich trockene Sachen anziehen und die lästige Kopflampe loszuwerden, die trug ich ja mittlerweile schon seit fast 9 Stunden.
Frühe Morgenstunden und Wurzelpfad // Quelle: www.sportograf.com |
Wir füllen unsere Vorräte auf und laufen weiter, der Weg führt uns in „Wellen“ unterhalb der Nordkette entlang. Gefühlt hat dieser Weg kein Ende, immer wieder treffen wir die selben Läufer, mal sind wir schneller, mal die anderen. Unterwegs gabeln wir auch Torsten auf, der hat wohl auch zu kämpfen und schließt sich ganz spontan uns an. Also laufen wir ab sofort zu dritt. vorbei am Thaurer Schlössl zum nächsten VP. Von dort geht es recht bald schon wieder in Richtung „Tal“ nach Hall in Tirol, wir laufen also direkt in Richtung Zivilisation. Nach so vielen Stunden in der Pampas fühlt sich das richtig gut an. Plötzlich fällt mir auf – ich habe schon seit ein paar hundert Meter keine Streckenmarkierung mehr gesehen. Also Kommando: Stop! Wir müssen zurück. Schnell ist dann aber der richtige Weg gefunden und bis wir uns versehen laufen wir mitten durch die Altstadt von Hall.Wir machen uns etwas Gedanken um den nächsten Cutoff, der war tatsächlich machbar, aber könnte eine knappe Kiste werden. Also schlängeln wir uns durch die Fußgängerzone, über Kirchenvorplätze und schließlich in eine Art Klosterinnenhof. Als wir dort einbiegen traue ich meinen Augen nicht! Mein Freund aus Innsbruck mit Anhang steht, laut gröhlend da und feuert uns an – sofort bin ich wieder motiviert den Cutoff zu schaffen und entsprechend gibt es nur eine kurze Umarmung ehe wir über eine kleine Brücke über den Inn im nächsten Anstieg im Gebüsch verschwinden. Unser Ziel: Die Versorgung am Herzsee und die Zeit sitzt uns etwas im Nacken. Unterwegs treffen wir unsere „Cheerleadinggruppe“ nochmals, das gibt nochmal einen ordentlichen Schub Kraft – aber der Weg dort hin zieht sich!
Quelle links www.sportograf.com // Rechts: Privat |
Wir nehmen also unsere Beine in die Hand und rennen was das Zeug hält um den Cutoff zu schaffen. Schließlich laufen wir ca. 20 Minuten vorher über die Zeitmessung. Erleichterung macht sich breit und die Freude ist groß, meine Lieben Freunde warten auch hier auf uns um ein letztes mal anzufeuern und nochmal Kraft für den letzten Aufstieg zu schenken! Nach einem kurzen Verschnaufpäuschen traben wir also weiter und ich weiß ziemlich genau, was jetzt auf uns zukommt. Nach ein paar Hundert Metern trennte sich die Strecke des K85 und K110, während wir nochmals bergauf müssen dürfen die anderen bereits in den Downhill einsteigen und befinden sich dann direkt im Anflug auf das Ziel. Wir starten also auf den letzten „Loop“, der es nochmals richtig in sich hat. Kurz überlege ich, ob es nicht vielleicht doch schlauer gewesen wäre, die Strecke nicht zu verlängern. Hilft jetzt aber nichts – Wir schaffen das schon!
Bisher haben wir gute 74k und einiges an Höhenmetern in den Beinen. Allerdings sagt das Streckenprofil auf meiner Startnummer, dass noch ungefähr 1200hm zu überwinden sind, ehe wir den höchsten Punkt des Rennens erreichen. Der Weg führ auf eine Höhe von 2100HM auf den Patscherkofel. Der Aufstieg schlängelt sich zuerst vorbei an einem Golfclub immer leicht bergauf bis wir den RinnerAlm-Steig ereichen. Ich realisiere erst, dass das was ich da sehe gar keine Wurzelwand ist, als ich die Streckenmarkierung entdecke. Wir müssen da wohl hoch! Also bewege ich mich langsam und auf allen Vieren nach oben. Mittlerweile ist es richtig heiß und ich komme mir vor als würde ich in einem Backofen laufen. So viel wie ich schwitze kann ich auch überhaupt nicht nachtrinken.
Nach einer kurzen Pause zur Stärkung an der letzten VP Andranser Alm bei ca. 82km , geht es also weiter, weiter bergauf. Zuerst haben wir durch den ganzen Zucker, den wir an der VP zu uns genommen haben, richtig viel Energie, doch der Anstieg zieht sich über einen breiten Wanderweg, wie Kaugummi. Ich laufe und marschiere im Wechsel. Mittlerweile kann man den Gipfel des Patscherkofels schon sehen, was für mich immer ein gutes Zeichen ist.: „Es kann nicht mehr weit sein“ - Marius und Torsten sind mir mittlerweile schon voraus gelaufen als ich endlich auf einer Art „Plattform“ ankomme. Ich denke ja, ich habe es geschafft bis ich die Streckenmarkierung entdeckte. Noch ein Anstieg?!…. Noch dazu sehr technisch! – Naja umdrehen wäre jetzt auch doof. Ich kann, bei genauem hinsehen meine beiden Laufkollegen etwas weiter oben erkennen. Ich quäle mich also über große Steine nach oben, zwischenzeitlich habe ich das Gefühl ich komme wohl wie oben an. Dann wird mir komisch, ich setze mich kurz auf einen Stein, irgendwie dreht sich alles. In der Ferne erkenne ich eine Person, die mich mit einem Fernglas beobachtet, denke mir nichts dabei. Ich nehme ein paar Energie-Gel-Shots zu mir und trinke. Gleich geht es mir besser und ich setzte den Aufstieg fort. Endlich geschafft – was für ein Anblick – der Zirbenweg. Dieser ist defintiv der schönste Teil der Strecke und wir sind froh, dass wir ihn bei Tageslicht erleben dürfen – genießen kann ich Ihn allerdings eher weniger, ich leide. Mein Sprunggelenk macht immer mehr Probleme und der Kreislauf meldete sich auch immer mal wieder kurz.
Quelle www.sportograf.com Zirbenweg und Patscherkofel
Mittlerweile habe ich Torsten wieder eingeholt und klage ihm mein Leid. Wir passieren den nächsten Checkpoint der Bergwacht, jetzt war mir auch klar wer mich vorher mit dem Fernglas beobachtete. Nach kurzem Austausch über meinen Zustand lassen sie mich weiterziehen. Mal laufen, mal marschieren wir. Der Streckenposten am Ende der „Hochebene“ empfängt uns freudig und verkündet mit bester Laune „jetzt geht’s bis ins Ziel nurmehr bergab“. Ich weiß nicht ob ich mich freuen soll oder nicht. Ich liebe Downhills, aber nach mittlerweile über 90 Kilometern tut so was eben richtig weh. Wir laufen also vorsichtig den schmalen Trail, der genauso technisch und steinig ist wieder letzte Teil des Anstiegs hinunter bis wir auf einen gut laufbaren breiten Wanderweg kommen. Ich versuche den Downhill zu laufen, was mittlerweile wirklich kein Spaß mehr ist, die Oberschenkel brennen. Kurze Zeit später haben wir Marius auch wieder eingeholt und sind nun wieder zu dritt unterwegs. Zwischenzeitlich ändert sich der Weg wieder in eine Steile Wurzelwand. Alle drei schimpfen über die Wegbeschaffenheit und über den, der sich diese Wegführung ausgedacht hat. Bald aber haben wir den schlimmsten Abstieg aber hinter uns und sind einfach nur froh, dass wir wohl auch bald im Ziel sind.
Die nächsten 2 Kilometer verlaufen mehr flach als bergab, obwohl wir noch nicht wieder zurück im Tal sind. Die Wegführung der nächsten Kilometer sind wirr. Keine kann mehr nachvollziehen, wo wir sind und ob wir diesen Weg nicht gerade schon gelaufen sind. Gefühlt rennen wir im Kreis. Laut Streckenbeschilderung sind wir allerdings richtig unterwegs - also weiter. Ich bin froh, dass wir auf den „letzten Metern“ sind, denn im Wald wird es langsam dunkel und ich hatte meine Stirnlampe ja bereits abgegeben. Höre ich richtig? Ist das etwas der Stadionsprecher? Haben wir es also bald geschafft? Meine GPS-Uhr hat sich mittlerweile verabschiedet und ich habe somit keine Ahnung wie weit wir noch bis ins Ziel haben, außerdem haben wir ja ohnehin einiges an Extrakilometern gemacht. Nochmals einen letzten steilen Abstieg über einen schmalen technischen Pfad und wir stehen plötzlich auf einer Straße. Man kann das Stadion sehen, wir haben es jetzt tatsächlich fast geschafft. Vielleicht noch maximal einen Kilometer. Wir sammeln uns kurz und laufen dann gemeinsam in Richtung Eventgelände. Richtig schnell sind wir wohl nicht mehr unterwegs, aber das war ja nicht anders zu erwarten nach Ü100km. Wir biegen in den Zielkanal, der schier unendlich lang ist. Ich bekomme Gänsehaut. Nach 20:30 Stunden laufen wir dann alle drei gemeinsam durch den Zielbogen. Ich bin es von anderen Trailläufen schon gewohnt, dass es nicht viele Zuschauer an der Strecke gibt, allerdings ist aufgrund von Corona auch das Eventgelände sehr sperrlich besucht und so begrüßt uns der Stadionsprecher kurz, eher wir Coronabedingt unsere Medaille „eher lieblos“ einfach nur in die Hand gedrückt bekommen.
Quelle: www.sportograf.com // Zieleinlauf nach ca. 110km und knappen 5000HM |
Ich habe es also geschafft – einfach so, ohne rießen Drama. Ich hole schnell meinen Zielbeutel und den Dropbag ab und mache mich über den Roten Teppich auf den Weg zu meinem Freund., der am Ende der Absperrung steht, der wartet wohl schon länger auf mich. Die Liveübertragung hatte nicht richtig funktioniert und war bei Kilometer 74 stehen geblieben. In diesem Moment fahren meine Gefühle mal wieder Achterbahn und einige Tränchen rollen über meine Wangen. Als ich Ihn dann endlich in den Arm nehmen kann, sind dann schließlich mal wieder alle Dämme gebrochen. Eine Mischung aus Erleichterung, Stolz, Schmerz, Freude und auch etwas Enttäuschung?“ Ich lege mich direkt an Ort und Stelle auf den Boden um kurz durchzuschnaufen und zu realisieren bis die anderen beiden dazukommen und Ihr verdientes Finisherbier genießen. Ich bin zu diesem Zeitpunkt schon über 40 Stunden wach und fühle mich in diesem Moment durch das ganze Adrinalin kein bisschen müde, dachte ich jedenfalls. Wir treten nach dem Rennen sofort den Heimweg an, denn ich habe am nächsten Tag einige wichtige Termine und muss entsprechend arbeiten. Während ich meinem Freund auf dem Heimweg vom Lauf erzähle schlafe ich unterm sprechen einfach ein – ein kleines bisschen müde war ich dann wohl doch.
Aufgrund von ausgebliebenden üblichen Wehwehchen, wie Blasen an den Füßen, Druckstellen, aufgescheuerte Stellen, Muskelkater hier und da, die man nach so einem Rennen eben hat realisiere ich das Finish auch erst einige Tage später und kann jetzt mit Stolz sagen:
Ich habe das Rennen gefinished! Ich bin eine 100km-Läuferin! Eine von 137 die es von allen Startern (167) bei diesem Rennen ins Ziel gebracht hat. Und das alles 2 Jahre nach meinem ersten Marathon in Füssen 2018.
Der Lauf führte uns, durch 17 Gemeinden. einmal um komplett Innsbruck.
Fazit zum Wettkampf - Coronastyle:
Das Gefühl eines Wettkampfes hatte mir in diesem Jahr defintiv gefehlt, also war ich um so glücklicher mir endlich wieder eine Startnummer um den Bauch schnallen zu können. Coronabedingt war das Eventgelände leider sehr leer und somit blieb auch die Stimmung etwas auf der Strecke. Nichts desto trotz war es mir eine Ehre bei einem solchen Event während der CoronaPandemie teilzunehmen. Der Veranstalter hatte das Rahmenprogramm super umgelegt um das alles zu ermöglichen. Wir hatten unterwegs ganz liebe Streckenposten und Helfern, die auch immer ein liebes Wort auf den Lippen hatten, wenn wir vorbeikamen. Leider musste aufgrund der ganzen Corona-Sache auch die Startzeit des K110 auf 23:00 (23:10) Uhr verlegt werden. Wir liefen also gut die Hälfte der Strecke bei Nacht. Die Fotos des Streckenfotograf lassenn erahnen wie schön der Teil gewesen sein muss, den wir aufgrund der Dunkelheit nicht gesehen haben.
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