Nach der Etablierung einer Marathonstrecke rund um die Gemeinde Eitorf und dem daraufhin entwickelten Konzept der 8 TrailSchleifen (10 - 22km) entstand die Idee, einen Entwurf für eine TrailRegion „Obere Sieg“ zu planen!Eigentlich logisch;-) Traillauf macht an Gemeindegrenzen nicht halt! Die ein oder andere TrailSchleife überquert ohnehin bereits die Grenze zu einer Nachbargemeinde! Die großen Waldgebiete „Nutscheid“ und „Wälder auf dem Leuscheid“ ziehen sich durch die beiden Gemeinden Eitorf & Windeck und würden damit zwei Teile einer großen TrailRegion verbinden! Also ging’s nach genau einem Jahr wieder in die Planungsphase mit meinem Lieblingstool „Komoot“. Meine eigene Kenntnis über Laufstrecken in Windeck konnte ich dabei perfekt mit den Möglichkeiten der Outdoor-App verbinden! Genau, wie beim „Marathon mit Aussicht Eitorf“ ging es zunächst um die Planung einer optimalen Marathonstrecke!
Als „Nagelprobe“ folgte anschließend der erste Lauf über die volle Distanz! Ob es ein Erfolg war und was die nächsten Schritte sein könnten, erfahrt Ihr in diesem Post! Um die Natur bestmöglich zu schützen, verlaufen alle Strecken auf bereits bestehenden Forst,- und Wanderwegen!
Eine 42,195 km lange Strecke entlang der Gemeindegrenze war für Windeck definitiv keine Option Die Flächengemeinde im östlichen Rhein-Sieg-Kreis ist einfach zu groß!!! Stattdessen entwickelte ich eine Runde, welche viele Hauptorte der Gemeinde umschließt. Zusätzlich wurde darauf geachtet, dass touristische Highlights „eingebaut“ wurden!
Im Vordergrund stand natürlich der „Trail“. Das schönste, was sich Wald-LäuferInnen vorstellen können sind nun mal Single-Trails! Aus diesem Grund wählte ich Herchen als Start/Ziel aus.
Auf den ersten und den letzten Kilometern der geplanten Marathonstrecke kann man hier über perfekte und besonders schöne Single-Trails laufen;-) Darüberhinaus hat Herchen den Vorteil, dass es einen Bahnhof hat, an welchem S-Bahnen & Regionalzüge halten!
Der Einstieg als Härteprüfung!
Von Herchen Ort ging’s über eine regelrechte „Himmelsleiter“ zum Schulhof des Gymnasiums! Über 200 Stufen auf den ersten hundert Metern der Marathonstrecke waren natürlich ein sehr außergewöhnlicher Einstieg. Aber er lohnte sich! Von dort ging’s über wunderschöne schmale Trampelpfade in Richtung „Heilbrunnen“.
|
HEILBRUNNEN |
Ein weiterer anstrengender Anstieg musste auf den ersten fünf Kilometer bewältigt werden! Bis zum letzten Jahr zog sich dieser perfekte Single-Trail noch ausnahmslos durch den Wald. Mittlerweile gibt es leider immer größere Flächen mit Kahlschlag:-( Hinter dem „Heilbrunen“ zog sich die Strecke über einen langgezogenen Anstieg bis zur Leuscheider Höhe hinauf!
Der anstrengende Aufstieg wurde mit einer tollen Aussicht belohnt! Im Südwesten erhob sich das Siebengebirge und im Norden erkannte man den Aussichtsturm des PANABORA Gelände.
An jedem Berg gibt es eine Stelle, von nun an folgt nur noch Gefälle ;-)
„Vorerst“ - muss man einschränkend schreiben. Es ging angenehm & moderat über feine Waldwege bergab! Unterhalb der Strecke erspähte man, im Tal, die beiden Ortschaften Dreisel & Helpenstell.
Am Ende der Waldsstrecke verlief die Route (leider) für ein kurzes Stück entlang der Straße. Bei Lindenpütz schlängelt sie sich hinunter ins Siegtal und traf am Tunnel Mauel auf die Eisenbahnbrücke. Über die rostbraune Stahlbrücke ging’s hinüber auf die andere Siegseite nach Rosbach!
|
EISENBAHNBRÜCKE ROSBACH / TUNNEL MAUEL |
Zwei Kilometer konnte man sich auf der flachen Asphaltstrecke des Siegtalradweges etwas entspannen, bevor es kurz vor Schladern wieder steil bergauf ging! Nach einer abenteuerlichen Bachüberquerung folgte ein fast schon alpiner Aufstieg ;-)
|
#baumstumpfplank(e) - Challenge oder Performance ;-) ?! |
Auf dem folgenden Abschnitt hätte man auf die (neue) Weitsicht gerne verzichtet! Leider mussten auch hier große Forstabschnitte, aufgrund der Waldschäden, gerodet werden:-(
Ich entdeckte jedoch auch immer wieder wunderschöne Abschnitte! Zum Beispiel einen tollen Hohlweg der sich durch ein intaktes Waldgebiet schlängelt - Wunderschön!
|
HOCH ÜBER DEM SIEGTAL - BURGRUINE WINDECK |
Marathon durch Burghof und Heimatmuseum!
Das nächste Highlight wartete auf einem Felsvorsprung! Die Ruine von Burg Windeck thront über dem Siegtal und die Marathonstrecke führte sogar direkt durch die Burganlage! Nach einem steilen Stück bergab lief man anschließend mitten durch das Heimatmuseum in Altwindeck! Das folgende Stück flache Strecke in Richtung Dattenfeld hatte man sich redlich verdient!
6km Anstieg!
Mit dem Elisental folgte nicht nur ein landschaftlich schöner Abschnitt, sondern auch ein anstrengender! Stetig ging’s bergauf!
Glücklicherweise gab es zur Ablenkung wieder historische Plätze zu entdecken! Mitten in diesem wildromantischen Tal tauchten plötzlich die massiven Mauern einer Fabrikruine auf! Überreste der alten Pulvermühle!
|
ANNATAL |
Die verschiedenen Laichteiche, welche im Rahmen der AGENDA 2010 angelegt wurden, passten wesentlich besser in das Tal ;-)
|
LAICHTEICH |
Nach einem langen Anstieg tauchte wie ein Kleinod der Weiler Ommeroth auf! Wunderschön gelegen und so einsam! Dahinter und auf den folgenden Kilometern in Richtung Nutscheidhöhenweg präsentiert sich die Landschaft in einer teils surrealen Weise! Aus der Vergangenheit kannte man die Strecke als Weg im dichten Wald! Mittlerweile ist der Wald vollständig verschwunden und man blickt über mehrere Täler hinweg. Eine Fernsicht, die einem beeindruckt und zeitgleich erschaudern lässt!
Kurz bevor ich auf den Nutscheid-Höhenweg traf, war dann auch die Halbmarathonmarke erreicht! Verrückt;-) Bis hier hin hatte man bereits soviel Abwechslung am Streckenrand erlebt, dass man sich eher an der 30km KM-Marke wähnte;-) Die Kondition musste jedoch noch mal für weitere 21km reichen - Mindestens;-)
Das Rückgrat einer ganzen TrailRegion.
„Der Nutscheid ist ein Höhenzug zwischen den Flüssen Sieg im Süden und Bröl bzw. Waldbrölbach im Norden. Sein westlichster Punkt liegt bei Hennef-Müschmühle am Zusammenfluss von Bröl und Sieg, im Osten ist er in etwa begrenzt durch die Linie Waldbröl/Schladern.“ (Info: Wikipedia)
Also - ein „echtes“ Rückgrat für die TrailRegion Obere Sieg, welches über die Marathonstrecke in Eitorf hinaus, bis zum westlichen Punkt in Hennef-Müschmühle verlängert werden könnte:-)
Zunächst ging’s über asphaltierten Teile des Höhenwegs bis zur Herchener Höhe.
Zwischendurch wiederholte sich das Szenario aus abgeholzten Waldflächen, deren Blick in die Ferne zwar beeindruckend, aber auch traurig stimmten.
Nach ein paar Kilometern Asphalt war es sehr angenehm auf einen weichen Tranpelpfad einzubiegen! Der kleine Ort Gutmannseichen war erreicht und weiter ging’s moderat bergab durch ein schönes Bachtal unterhalb von Altenherfen.
Zwei Marathonstrecken - ein Hensberg!!
Dieser „Berg“ bei Kilometer 32 hat einiges zu bieten! (1) Er liegt ziemlich genau auf der Grenze zwischen Eitorf und Windeck (2) Er bietet eine phantastische Aussicht auf den Nutscheid! (3) Der „Marathon mit Aussicht Eitorf“ und der „Marathon im Windecker Ländchen“ teilen sich diese besondere Stelle!
|
HENSBERG |
Doch nicht nur auf dem „Gipfel“ berühren sich die Strecken! Auf zwei Kilometern zwischen dem Hensberg und Ringenstellen verlaufen sie auf dem selben landwirtschaftlichen Weg.
Hinter Ringenstellen ging’s, wieder einmal, gnadenlos bergauf! Auf der Höhe verlief der Marathon wieder etwas flacher und auf den Feldwegen hinter Neuenhof konnte man den Blick in die Ferne im ruhigen Trab genießen! Immerhin waren an dieser Stelle bereits 35km gelaufen;-)
„Nach 35 Kilometern beginnt der Marathon“
Ein „Laufgedanke“ mit so viel Wahrheitswert! Im Dehlenbachtal wollte mir die Strecke diese Weisheit noch einmal eindrucksvoll unter Beweis stellen! Nach der Bachüberquerung auf wackeligen Steinen ging’s (schon wieder;-) steil in die Höhe - hinauf zu Windecks größtem Obstgarten;-) Äpfel, Erdbeeren und Himbeeren in großen Mengen werden hier alljährlich geerntet. Das zackige Höhenprofil der Strecke zeigt sehr deutlich, dass die Strecke auf den letzten Kilometern wahrlich kein „Zuckerschlecken“ war!
Das „Beste“ kommt zuletzt!
Anstrengend - aber WUNDERSCHÖN! Hinter Herchen gab es noch einmal Single-Trail Feeling Deluxe:-) Für mich persönlich war es ein Ausflug in die frühestens Laufjahre! In der Mittelstufe stand als Schulsport erstmalig „Waldlauf“ auf dem Lehrplan;-) Für mich sehr inspirierend und der Beginn einer langen sportlichen Leidenschaft! Und nun - Jahrzehnte später lief ich die Strecke mal wieder! Diesmal auf den letzen Kilometer einer 42,195km langen Runde in der Gemeinde Windeck. Mein Sportlehrer wäre sicher Stolz auf mich!
|
HOCH ÜBER HERCHEN/SIEG |
|
SINGLE TRAIL DELUXE |
Die Strecke ist auch als Künstlerweg (K) bekannt. Ein 3km langer Single-Trail vom Feinsten! Dramatisch nah am steilen Abhang ;-) und durch ein stetiges Auf und Ab, eine echte Herausforderung auf den letzten Kilometern der Marathonstrecke! Für mich immer wieder der perfekte Trail!
Ein kleiner Ultra zur Krönung;-)
Niemand verbietet einem das weiterlaufen, wenn es gerade am schönsten ist! Also entschied ich mich die Strecke über den Start/Ziel Bereich in Herchen hinaus in Richtung Stromberg zu verlängern! Die Vorzüge lagen auf der Hand: Der perfekte Single-Trail wurde noch ein wenig verlängert und auf der anderen Siegseite warteten noch 4km feine Trailpfade auf mich ;-)
WIR MÜSSEN AUFHÖREN WENIGER ZU LAUFEN!
Müde, Abgekämpft, Stolz und Überglücklich erreichte ich nach dieser perfekten zusätzlichen TrailSchleife das Ziel in Herchen!Allein meine GPS-Uhr zickte ein wenig rum;-) Statt 50km wie bei Komoot gönnte sie mir “lediglich” 48km:-( Egal - Ultra bleibt Ultra!
|
ULTRAMARATHON WINDECK |
Damit ist das Windecker Ländchen direkt um zwei Outdoor-Attraktionen reicher;-) Eine Marathon,- und eine Ultramarathonstrecke! Letztere wartet nun darauf noch weiter, in Richtung Au, ausgebaut zu werden! Eine Laufstrecke welche die Gemeindegrenze in jeder Himmelsrichtung berührt, braucht eine Ultrastrecke von annähernd 60km !!! Für die vielen ambitionierten TrailläuferInnen könnte das Angebot, ähnlich dem Eitorfer Konzept (Marathon mit Aussicht) um einige schöne TrailSchleifen ergänzt werden! Auf diesen Rundkursen würde man jeweils einen Teilabschnitt der Marathonstrecke laufen und anschließend über eine „Schleife“ in der Natur zum Startpunkt zurückkehren! Streckenlängen von 10 - 21km haben sich als optimal erwiesen. Während die Marathonstrecke in Eitorf derzeit von den „Spezialisten“ gelaufen wird, entdecken immer mehr LäuferInnen den Spaß am TrailRun auf diesen kürzeren Rundwegen! Gemeinsam könnten die beiden Gemeinden ein beeindruckendes Laufrevier etablieren, welches zusammen ein Streckennetz von 250km (+4000 Höhenmeter), durch die ausgedehnten Wälder der Region ergeben könnten!
Da die Strecken nicht nur für LäuferInnen attraktiv sind, könnten Wanderer oder Mountainbiker ebenfalls davon profitieren!
Von Vorbildern lernen:-)
Mich hat besonders ein Konzept, welches im Rahmen der Agenda2010 von verschiedenen Städten und Institutionen entwickelt wurde, begeistert! „40km Wanderweg um die Dhünntalsperre & 9 zusätzliche Rundwanderwege! Neben dem großen 40km langen Talsperrenweg gibt es Rundwege mit deutlich weniger Kilometer.Der Talsperrenweg ist als 2-tägige Wanderung vorgesehen, während die Rundwege als Halbtagestouren („Wandern“) konzipiert wurden!
Auf der Homepage der Stadt Wermelskirchen findet man die dazugehörigen GPX-Dateien und kurze Beschreibungen der jeweiligen Strecken sowie einen informativen Flyer (pdf-Datei) der über die Geschichte und das Konzept informiert:
Auszug aus dem Flyer:
„Im Regionale 2010-Projekt „:dhünnhochfläche – Wasserwerk der Region“ haben
sich die Städte Burscheid und Wermelskirchen, die Gemeinden Kürten und Odenthal, der Wupperverband sowie der Rheinisch-Bergische Kreis als Partner zusammengeschlossen, um die Kulturlandschaft der Großen Dhünn-Talsperre sowie des Eifgenbachtals behutsam
für die Bevölkerung als attraktiven Erholungs-, Freizeit- und Naturraum zu entwickeln!
Der Talsperrenweg ist neben dem Eifgenbachweg einer der beiden Hauptwege des neuen :dhünnhochfläche-Wegenetzes und führt in rund 40 km einmal rund um die Große Dhünn- Talsperre. Über sieben Kilometer erstreckt sich die Wasserfläche des zweitgrößten oberirdischen Trinkwasserreservoirs in Deutschland. Als Trinkwassertalsperre ist die Große Dhünn-Talsperre besonders geschützt: Ein 100 m breiter Streifen rund um die Talsperre - die so genannte Wasserschutzzone I - darf nicht betreten werden. Zahlreiche Aussichtspunkte ermöglichen aber tolle Blicke auf das Wasser und die Hügelketten! Mit einem eigenen, wasserblauen Sonderzeichen ist der rund 40 Kilometer lange Talsperrenweg für Wanderer markiert worden; flankiert von neun lokalen Rundwegen, die bequem als Halbtagestouren zu bewältigen sind.“
unverDHÜNNt 2
Ein Beispiel für die verschiedenen Rundwege (insgesamt 9) ist der Rundweg unverDHÜNNt 2 Hier läuft man auf 11km sehr nah am Wasser! Für diesen und für jeden der anderen Rundwege findet man auf der Homepage jeweils eine kurze Beschreibung, eine Karte und die dazugehörige GPX-Datei zum herunterladen.
Auszug aus dem Flyer:
„ Auf dem schmalen Band zwischen Ufer und Wasserschutzwald, umgeben von den bewaldeten, steilen Hängen des alten Tals der Großen Dhünn, verläuft die Rundwanderung „unverDHÜNNt 2“ rund um die Vorsperre Große Dhünn, die wie ein stiller Bergsee am östlichen Ende der Großen Dhünn-Talsperre liegt.“
Bis bald
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen