Heute schreibe ich über
den Selbstversuch, einen 10 km Wettkampf nur nach Puls zu laufen, und
zwar langsam – also im Grundlagen-Ausdauer Modus, und sich dabei nicht von
der Masse mitreißen zu lassen. Die Idee war längeren Trainingsläufen
dadurch etwas Pepp zu verleihen, dass man mit anderen die Strecke teilt
und die Getränkeversorgung gesichert ist. Das Ergebnis hat mich mehrfach
überrascht.Zugleich möchte ich über
den sehr schönen Kölner Lauf berichten, meinen ersten „Nachtlauf“.
Die Vorgeschichte: Laufen nach Plan ohne Plan
Erst mit über 40 bin ich ans Laufen gekommen. Den Einstieg habe ich damals über pulsgesteuertes Laufen gemacht. 35 Minuten, jeden zweiten Tag, Puls nicht über 135 Schläge / Minute. Nach einiger Zeit verselbständigte sich das Training – ich lief Distanzen, Puls egal. 2014 kam ich dann zum Marathon. Die Trainings machte ich dann nach Marathon-Plänen, wie sie in vielen Büchern aber auch in Netz zu finden sind. Im Buch von Herbert Steffny findet man Pläne für unterschiedliche Zielzeiten.Die Trainingseinheiten sind mit einer Kilometerangabe und dem Lauftempo angegeben. Überlesen oder vergessen hatte ich, dass das Tempo einem Herzfrequenzäquivalent entspricht: Prinzipiell geht es also darum, in verschiedenen Belastungsbereichen zu laufen.
Die Vorgeschichte: Laufen nach Plan ohne Plan
Erst mit über 40 bin ich ans Laufen gekommen. Den Einstieg habe ich damals über pulsgesteuertes Laufen gemacht. 35 Minuten, jeden zweiten Tag, Puls nicht über 135 Schläge / Minute. Nach einiger Zeit verselbständigte sich das Training – ich lief Distanzen, Puls egal. 2014 kam ich dann zum Marathon. Die Trainings machte ich dann nach Marathon-Plänen, wie sie in vielen Büchern aber auch in Netz zu finden sind. Im Buch von Herbert Steffny findet man Pläne für unterschiedliche Zielzeiten.Die Trainingseinheiten sind mit einer Kilometerangabe und dem Lauftempo angegeben. Überlesen oder vergessen hatte ich, dass das Tempo einem Herzfrequenzäquivalent entspricht: Prinzipiell geht es also darum, in verschiedenen Belastungsbereichen zu laufen.
So überrascht es nicht,
dass ich zwar die Trainingseinheiten für einen Marathon in 03:59:59 bewältigen
konnte, es im Wettkampf aber vorne und insbesondere hinten nicht gereicht hat.
Ich kannte meine individuellen Belastungsgrenzen in den einzelnen
Trainingsbereichen nicht;-( Da herrschte also Planlosigkeit. Die Ergebnisse
bedrückten mich: Was habe ich falsch gemacht?
Die Konsequenz: Ein
Laktattest muss her!
Jörg berichtete hier bereits über Laktattests. Diese Blogbeiträge ermunterte mich dazu, einen solchen Test (wieder) zu machen. Zwar hatte ich schon mal einen gemacht, damals aber ohne weitere Laufberatung. Dies wollte ich dringend ändern. Gesucht war also ein Laktattest nebst Trainingsberatung. Ich entschied mich nach einem Vorgespräch für Anne Harig (www.time2move.de).
Jörg berichtete hier bereits über Laktattests. Diese Blogbeiträge ermunterte mich dazu, einen solchen Test (wieder) zu machen. Zwar hatte ich schon mal einen gemacht, damals aber ohne weitere Laufberatung. Dies wollte ich dringend ändern. Gesucht war also ein Laktattest nebst Trainingsberatung. Ich entschied mich nach einem Vorgespräch für Anne Harig (www.time2move.de).
Nach den Tests erstellte
sie mir einen individuellen Trainingsplan. Auch leistete ich mir den
Luxus, mit ihr Trainingsläufe zu machen. Anne geht sehr positiv mit meinen
Schwächen um und hat ein Händchen für Motivation. So mache ich derzeit
Seilspringen. Eine Übung, die ich mir mangels Begeisterung bis Mai 2017
erfolgreich vom Leibe gehalten hatte. Okay, nun mache ich so was. Aber zurück
zum Ausgangspunkt: Die Trainingsläufe nach Puls.
Der Plan:
Abwechslungsreich und vielseitig
Ich hatte also einen neuen Trainingsplan. Und eine Anmeldung zum Nachtlauf (von dem Anne nichts wusste). An dem besagten Datum (24. Mai 2017) sollte ich an meiner Grundlagenausdauer arbeiten: 70 Minuten bis maximal 135 Schläge / Minute – da kam bei mir direkt die Erinnerung an meine Anfänge. Also beschloss ich meine Uhr auf den Pulsbereich einzustellen und die 10km genau im Bereich zu bleiben, wohlwissend, dass das langsam sein würde.
Ich hatte also einen neuen Trainingsplan. Und eine Anmeldung zum Nachtlauf (von dem Anne nichts wusste). An dem besagten Datum (24. Mai 2017) sollte ich an meiner Grundlagenausdauer arbeiten: 70 Minuten bis maximal 135 Schläge / Minute – da kam bei mir direkt die Erinnerung an meine Anfänge. Also beschloss ich meine Uhr auf den Pulsbereich einzustellen und die 10km genau im Bereich zu bleiben, wohlwissend, dass das langsam sein würde.
"Tokyo Connection" beim Kölner-Nachtlauf Fotos: © Ludger Schneider-Störmann |
Der ASV Nachtlauf:
Laufen gegen die Erfahrung – laufen nach Plan
Ein wunderbarer Abend erwartete mich und meine Lauffreunde der „Tokyo Connection“. Treffpunkt war der Tanzbrunnen auf der "Schäl Sick in Kölle am Rhing". Die Stimmung entspannt, das Wetter ideal. Auch vom Organisatorischen gab es nur positives: Die Starnummer hielt ich nach wenigen Sekunden in der Hand. Für Getränke war gesorgt und so verging die Wartezeit wie im Flug.
Am Start tummelten sich knapp 1.500 LäuferInnen und Läufer, bunt und freundlich. Dann kam der Startschuss: Tausende Ballons stiegen in den Abendhimmel auf. Für mich hieß das: Uhr starten und Puls checken! „Hoppla“ dachte ich, „da gehen aber viele sehr ambitioniert an die ersten Meter“. Bremsen, ruhig bleiben, Kontrolle. Das war meine Aufgabe, mein Ziel. Es ist schwer zu beschreiben, was mir alles durch den Kopf ging. Schnell wurde mir klar, dass ich alleine laufe. Zeitweilig war es wie neben einer Leinwand zu laufen, auf der ein Film lief, in dem alle schneller rennen als ich. Es ist schon irgendwie bitter, wenn von den 1.500 gefühlte 1.499 an einem vorbeirennen. Normalerweise laufe ich 10 km nahe am Limit und unter 55 Minuten. Daraus wurde nichts, da ich mich selber permanent bremsen musste.
Ablenkung muss her: Ich kann schneller, aber ich will nicht!
Ein wunderbarer Abend erwartete mich und meine Lauffreunde der „Tokyo Connection“. Treffpunkt war der Tanzbrunnen auf der "Schäl Sick in Kölle am Rhing". Die Stimmung entspannt, das Wetter ideal. Auch vom Organisatorischen gab es nur positives: Die Starnummer hielt ich nach wenigen Sekunden in der Hand. Für Getränke war gesorgt und so verging die Wartezeit wie im Flug.
Fotos: © Ludger Schneider-Störmann |
Fotos: © Ludger Schneider-Störmann |
Am Start tummelten sich knapp 1.500 LäuferInnen und Läufer, bunt und freundlich. Dann kam der Startschuss: Tausende Ballons stiegen in den Abendhimmel auf. Für mich hieß das: Uhr starten und Puls checken! „Hoppla“ dachte ich, „da gehen aber viele sehr ambitioniert an die ersten Meter“. Bremsen, ruhig bleiben, Kontrolle. Das war meine Aufgabe, mein Ziel. Es ist schwer zu beschreiben, was mir alles durch den Kopf ging. Schnell wurde mir klar, dass ich alleine laufe. Zeitweilig war es wie neben einer Leinwand zu laufen, auf der ein Film lief, in dem alle schneller rennen als ich. Es ist schon irgendwie bitter, wenn von den 1.500 gefühlte 1.499 an einem vorbeirennen. Normalerweise laufe ich 10 km nahe am Limit und unter 55 Minuten. Daraus wurde nichts, da ich mich selber permanent bremsen musste.
Ablenkung muss her: Ich kann schneller, aber ich will nicht!
Irgendwie musste ich
mich ablenken. Also beschloss ich, Fotos zu machen und den Lauf in vollen Zügen
zu genießen. Und dafür ist dieser Nachtlauf in Köln wie gemacht: Was für eine
Kulisse, kaum hatten wir den Tanzbrunnen verlassen.
Gleich danach ging es über die Deutzer Brücke Richtung Altstadt. Das Publikum, die meisten wohl eher aus Zufall dazu gekommen, jubelte uns unermüdlich zu. Auch einem Langsamen hilft das. Das wunderbare am „Entspannungslauf“ ist, dass man viel mehr mitbekommt als sonst: Bei beiden Sambagruppen blieb ich kurz stehen um mich zu bedanken und Fotos zu machen. Den Musikern hat das auch gefallen
Fotos: © Ludger Schneider-Störmann |
Fotos: © Ludger Schneider-Störmann |
Gleich danach ging es über die Deutzer Brücke Richtung Altstadt. Das Publikum, die meisten wohl eher aus Zufall dazu gekommen, jubelte uns unermüdlich zu. Auch einem Langsamen hilft das. Das wunderbare am „Entspannungslauf“ ist, dass man viel mehr mitbekommt als sonst: Bei beiden Sambagruppen blieb ich kurz stehen um mich zu bedanken und Fotos zu machen. Den Musikern hat das auch gefallen
Der optische Höhepunkt:
De Dom in Kölle!
Wir liefen weiter am
Rhein Richtung Dom: Sicherlich ein Highlight des Laufs, denn die Treppe
hinauf steht „nur den LäuferInnen des ASV-Nachtlaufs“ zur Verfügung. Da die Runde zweimal
gelaufen werden kann (es gibt einen 5km und einen 10 km Lauf), sieht man
die Kulisse zweimal: Einmal in der Dämmerung, einmal kurz vor der
Dunkelheit. Das ist wirklich sehr schön anzusehen.
Der Dom zum Ersten: Während Runde 1 bin ich noch im Pulk I Der Dom zum Zweiten: Während Runde 2 bin ich fast allein;-) Fotos: © Ludger Schneider-Störmann |
Über die
Hohenzollernbrücke zu laufen gelingt Kölner Läufern nur selten, zu viele
Touristen und Radfahrer stehen und fahren tagsüber auf der berühmten
Brücke und teilen sich mit Läufern den Weg. Beim Nachtlauf ist das aber
ohne Probleme möglich, denn dann ist diese Brücke für die TeilnehmerInnen
reserviert.
Nach dem Passieren des
Start/Zielbereichs ging es für die 10km-Runner in die zweite Runde. Für
mich als „Slow-Motion“ Läufer war diese Probe noch härter. Es leerte sich,
da die 5km Jogger am Ziel waren und die wenigen, die in die zweite Runde liefen, schneller wurden (und ich bei gleichbleibendem Puls etwas
langsamer).
Ruhe bewahren: Alles
eine Frage der Geduld – und der netten „Mitläufer“
Wieder am Rheinufer lief ein weiterer etwa in meinem Tempo, da dachte ich: „Das ist die Gelegenheit zur Unterhaltung“. "Ne kölsche Jong", etwa in meinem Alter, erzählte, dass er regelmäßig läuft, die 10km aber eine Herausforderung sei, da er immer kürzere Distanzen läuft. Ich fand es toll, dass er nicht bei km 5 aufgab, sondern sich der Strecke stellte. Eine super Einstellung. Wir liefen die verbliebenen 4 km zusammen und unterhielten uns.
Wieder am Rheinufer lief ein weiterer etwa in meinem Tempo, da dachte ich: „Das ist die Gelegenheit zur Unterhaltung“. "Ne kölsche Jong", etwa in meinem Alter, erzählte, dass er regelmäßig läuft, die 10km aber eine Herausforderung sei, da er immer kürzere Distanzen läuft. Ich fand es toll, dass er nicht bei km 5 aufgab, sondern sich der Strecke stellte. Eine super Einstellung. Wir liefen die verbliebenen 4 km zusammen und unterhielten uns.
Gemeinsam erklommen wir
die mittlerweile leere Domtreppe (siehe Foto oben). Auch die
Hohenzollernbrücke war
leer. Das war uns egal, wir konnten das Laufen genießen. Die Menschen am Rand,
die nunmehr zufällig Zuschauer waren, winkten und riefen uns zu, auch die
Sambagruppengaben alles, uns ins Ziel zu tragen. Schließlich kamen wir ins
Ziel und meine Begleitung bedankte sich, dass ich ihn ins Ziel mitgenommen
hatte. Kein Problem, gerne.
Schlussfolgerung: Das mache ich (nicht) nochmal!
Schlussfolgerung: Das mache ich (nicht) nochmal!
Der ASV Nachtlauf ist
eine Empfehlung. Ein toller Lauf, super Atmosphäre und kostenfreie Fotos.
Ich merke mir den für 2018 vor. Allerdings werde ich diesen dann flotter
laufen. Ich kann nur davon abraten, eine (langsame) Trainingseinheit beim
Wettkampf zu machen. Sicher, für Verpflegung und Stimmung ist gesorgt, es
macht schon Freude. Aber es ist sehr problematisch, sich auf den Puls und
nicht auf das Rennen zu konzentrieren und so viele Läuferinnen und Läufer an
einem vorbeiziehen zu lassen. Am Ende war ich satte 20 Minuten langsamer
als im Wettkampfmodus. Das brauche ich nicht nochmal. Auch Anne war
überrascht und sagte, dass bei einer Vorankündigung meinerseits am Nachtlauf teilzunehmen, der Trainingsplan für den Abend
eine schnelle Einheit vorgesehen hätte. Ich war nach diesen 10 km sehr
erholt am Ziel. Für mein Training habe ich also alles richtig gemacht, den
Nachtlauf zu erleben war auch eine gute Entscheidung. Gerne wieder, aber dann
ohne Training.
Weitere Informationen
Auf der Homepage des Veranstalters findet man viele weitere Informationen zum Laufevent sowie viele aktuelle Bilder:
http://www.asv-koeln.de/index.php/veranstaltungen/galeria-kaufhof-nachtlauf
Weitere Informationen
Auf der Homepage des Veranstalters findet man viele weitere Informationen zum Laufevent sowie viele aktuelle Bilder:
http://www.asv-koeln.de/index.php/veranstaltungen/galeria-kaufhof-nachtlauf
Der nächste Nachtlauf kommt bestimmt........
........ und zwar in Bonn! Am 14. Juni startet der Bonner Nachtlauf 2017:
https://www.bonner-nachtlauf.de/
Bis bald
........ und zwar in Bonn! Am 14. Juni startet der Bonner Nachtlauf 2017:
https://www.bonner-nachtlauf.de/
Bis bald
Der Kölsche Nachtlauf war echt cool & hat richtig Spaß gemacht. Schöner Post, der die Stimmung gut wiedergibt. Viel Spaß beim nächsten (schnellen:-) RUN!!
AntwortenLöschenVielen Dank :-) Heute ging's beim Training mal schneller zu, tut gut
LöschenLudger
Toller Post Ludger.
AntwortenLöschenHallo Carlos,
AntwortenLöschenvielen Dank. Kaum draußen, schon gelesen?! Super.
Ludger grüßt!
Hi Ludger,
AntwortenLöschentoller Bericht!
Ich freue mich auf euch - bis demnächst, am Kölner Zoolauf!
Liebe Grüße
Eltje :-))
Grüße aus Dresden senden Jana und Anja - wir sehen uns
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