29.05.16

Rheinsteigextremlauf (RHEX2016) - (Extrem)Laufgedanken -

Heute war der Rheinsteigextremlauf (RHEX)! Ehrlich gesagt, hatte mir mein jüngstes "Laufprojekt"  einige unruhige Nächte bereitet. Ein 35km-Lauf, der aufgrund des Höhenprofils (1250 Höhenmeter), eher einer Marathonbelastung ähnelt, stand lange Zeit nicht auf meinem Programm. Mit der recht spontanen Anmeldung stand ich jedoch "in der (Läufer)Pflicht";-)


Nach der Erkundung der Strecke in zwei Etappen entwickelte ich einen Riesenrespekt  und haderte bis zum Startschuß mit meinem tollkühnen Entschluss.

Am frühen Morgen war ich nach Bonn-Beuel gefahren und hatte noch ein wenig Zeit  im Auto zu entspannen. Es war noch nichts los und ein wenig "dösen", konnte mir nach der kurzen Nacht nur gut tun. Die Gedanken kreisten jedoch weiterhin um das Thema: Starten oder Kneifen! Schlußendlich habe ich mich natürlich aufgerafft und bin zur Startlinie Rheinufer marschiert....... und das war gut!



Kampf gegen viele Gegner!
Heute war ich selber (meine Zweifel) mein härtester Gegner. Den ersten Sieg hatte ich also schon vor dem Startschuß errungen. Der zweite Gegner war der Fahrplan der Straßenbahn, denn vom Startschuß an, musste man zügig laufen, um nicht nach 2km an einer verschlossenen Schranke zu stehen! Der nächste harte Gegner war die Schwüle, die diesen Lauf zur feuchtwarmen Angelegenheit werden ließ. Gegner Nummer 3 war das drohende Unwetter, vor dem die Wettervorhersage weiterhin warnte und natürlich lag als ultimativer Gegner das komplette Siebengebirge zwischen der Startlinie in Bonn und der Ziellinie in Bad Honnef!

Härter geht´s immer
Kurz vor vor dem Start gab es noch eine kurze Ansage. Man erwähnte, dass uns die letzten Läufer des sogenannten WiBoLT entgegenkommen würden. Dieser Lauf ist der längste Nonstoplauf Deutschlands und verläuft über sagenhafte 320km und 11700 Höhenmeter.
Wahnsinn - und ich machte mir Sorgen über "läppische" 35km mit 1290 Höhenmetern!!!


Aufstieg zum Foveaux-Häuschen
Weinberge bei Oberdollendorf
Weinberge bei Oberdollendorf (Eventfotografie24)

Sägezahnprofil durch Deutschlands kleinstes Mittelgebirge
Auf der Strecke ging es zügig bergauf. Nach dem langen Treppenaufstieg am Foveaux-Häuschen war man aufgewärmt & feuchtnass! Weiter ging es über kleinere An- und Abstiege in Richtung Petersberg. Dort ging es zum ersten Mal, über eine längere Strecke, steil bergauf. Belohnt wurde die Mühe mit einem "läufergerechten Festbankett" vor dem Grand-Hotel Petersberg. 

Eigentlich hätte man sich freuen können, dass die Strecke  für längere Zeit bergab führte. Im Hinterkopf schwirrte jedoch permanent der Gedanke an den nächsten langen Anstieg, von der Seufzerbrücke bis zum Geisberg, herum.


Mmhhh - das tat gut! (Eventfotografie24)
Aufstieg von der Seufzerbrücke - Aussicht vom Geisberg
Milchhäuschen

Permantes Auf und Ab!
Abgesehen von den Spitzenläufern war an diesen Passagen eher zügiges Wandern angesagt. Das permanente Auf- und Ab zermürbt, aber das Event war in erster Linie ein wunderschöner Landschaftslauf, der einfach eine gute Krafteinteilung erforderte. 


Aufstieg zum Drachenfels
Flacher wurde es definitiv nicht! Der lange Anstieg zum Drachenfels wurde wiederum mit "Köstlichkeiten" an der Verplegungsstelle bei "bester Aussicht" entschädigt. 

Extrem toll, was die vielen ehrenamtlichen Helfer alles geleistet haben - DANKE!



Vom Drachenfels "steil bergab" nach Rhöndorf (Eventfotografie24)

Mit der "Seilschaft" bergauf!
Vom Drachenfels ging es über einen technisch anspruchsvollen Weg steil bergab! Schon wieder denkt man sich, aber so langsam hatte man sein Schicksal akzeptiert und im Kopf plante man bereits, dass der nächste langezogene Anstieg über die Breiberge bis zur Löwenburg  immerhin wieder einmal kurze Walking-Passsagen bot;-) Obwohl der RHEX, mit knapp 300 Teilnehmern, keine Massenveranstaltung war, fanden sich bei den anstrengenden Aufstiegen immer wieder kleine "Seilschaften", die die Anstrengung gemeinsam meisterten. 


Nach der Löwenburg wiederholte sich die gesamte Strapaze noch ein letztes Mal. Ein langer Bergablauf in das Schmelztal und (natürlich) ein kräftezehrender (oder mehrere!) Anstieg(e) bis zum Himmerich! Das Streckenprofil  im Hinterkopf  konnte man hier jedoch schon (leicht) entspannen. Von einem freundlichen Helfer erhielt man die gute Nachricht per Zuruf: Es ging Richtung Honnef nur noch bergab - dafür aber zuerst einmal extrem steil und unwegsam:-(


Die letzten Kilometer verliefen recht flach. Zuerst durch ein schönes Bachtal bis zur Jugendherberge. Dort warteten die Helfer noch ein letztes Mal mit "Speis & Trank". 

Letzter Verpflegungsstand hinter der Jugendherberge Bad Honnef (Eventfotografie24)
Hinter den Häusern verschwand die Strecke auf einem kleinen Pfad entlang der Gärten. Am Ende (der Kräfte) ging es auf einem Zickzack-Kurs durch die Bad Honefer City. Einen Teil hätte ich mir gerne noch erspart: Die Rampe der Fußgängerbrücke über die Gleise der Eisenbahn stellte die letzte Herausforderung des Tages dar. Danach ging es rüber "auf die Insel", vorbei am Schwimmbad und geradeaus ins Ziel:-)

Eine exakte Beschreibung der Strecke (mit vielen Bildern) findet ihr auf folgenden Link:
http://der-laufgedanke.blogspot.de/2016/05/9-rheinsteigextremlauf-2016-ein.html

"Abgekämpft" im Ziel! (Eventfotografie24)




Live-Musik im Ziel
Im Ziel auf der Insel Grafenwerth angekommen waren die Strapazen, bei immer noch gutem Wetter und jede Menge Bier (ohne Alk.!) schnell vergessen und ich war froh, dass ich meinen inneren Schweinehund am Morgen überwunden hatte. Klasse Event, tolle Strecke aber Sch..... anstrengend!

Riesengroßer Dank an die vielen Helfer in Wald & Flur sowie die Organisatoren des RHEX20016!

Bis bald

 




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