Der November ist die Zeit vom Platinmanx! Im Bergischen verwandeln sich die Wege (normalerweise) durch anhaltende Regenfälle in anspruchsvolle Crossstrecken. In den Morgenstunden ist es oft frostig und auf dem matschigen Untergrund bilden sich knackige Eiskrusten, die für die einzigartige Geräuschkulisse beim TrailRun sorgen ;-) „Knack-Knack“ zu Beginn oder in den sonnenarmen Tälern (Derenbachtal, Bröltal) und „Matsch-Matsch“ sobald der Morgenfrost verschwindet und die Sonne den Boden in ein tiefes, feuchtes und schlüpfriges Geläuf verwandelt. Was haben wir nicht alles erlebt und geflucht! Dieses Jahr kam noch ein ganz neues Platinmanx-Feeling hinzu. Wochenlange Trockenheit und spätsommerliche Temperaturen machten nicht nur der Natur zu schaffen, sondern legten im wahrsten Sinne des Wortes die TrailCross-Strecke trocken;-) Bereits einen Tag vor der Veranstaltung schrieb der Versanstalter auf seiner Homepage: „Leider hat es in den letzten Tagen zu wenig geregnet, so dass die Strecke für einen echten Platinmann viel zu leicht ist. Aber freut euch auf einen Lauf unter strahlender Sonne und in wunderschöner Natur“. Das ließen sich vielen TrailLäuferInnnen nicht zweimal sagen. Vom Rockie bis zum HardTrailer war an der Startlinie in Winterscheid alles anzutreffen.
Dieser Post handelt vom Trailabenteuer auf gewohnten Strecken mit ganz neuen Erfahrungen!
Eigentlich war alles wie immer! Besser gesagt, wie vor der Corona-Pandemie! Der Platinman war zurück in den gewohnten Räumlichkeiten am Sportplatz Winterscheid und die Zeit, bis zum Start, konnte in der „guten Stube“ plaudernd überbrückt werden. Die Straße am Sportplatz füllte sich mit Autos und die „early-birds“ sicherten sich einen Parkplatz nahe dem Ziel;-) Es war zwar auffällig leise, aber dies hatte mit dem „stillen Feiertag“ (Volkstrauertag) zu tun, welcher an diesem Tag, laute Mikrofonansagen und Musik, verhinderte :-( Am Morgen strahlte die Sonne bereits über Winterscheid und die Wettervorhersage kündigte Temperaturen bis zu 14 Grad an. Dies wiederum führte zu den wichtigsten Fragen des Tages: „Kurz-Kurz“, „Kurz-Lang“, „Lang-Kurz“ oder „Lang-Lang“ ????
NichtläuferInnen können mit diesen „Codes“ meist nichts anfangen;-) Für LäuferInnen bietet die Frage der richtigen Laufkleidung bereits am frühen Morgen intensiven Gesprächsstoff ;-)
Dazu kam die „Unsicherheit“ ob durch die Trockenheit der letzten Woche der gewohnte, wasserdichte und matscherprobte Trailschuh, noch die beste Wahl wäre ;-)
HAPPY TOGETHER (Bild: Eventfotografie24) |
Hinein ins Trailvergnügen (Bild: Eventfotografie24) |
Von Winterscheid ins Derenbachtal
Über einen steilen Asphaltpfad ging’s bergab ins Tal. An diese Stelle kam man im Verlauf des Rennens noch einmal zurück - dann jedoch auf einer kräftezehrenden Uphill-Passage. Jenseits der Talstraße begann das wahre Trailvergnügen! Nach einem technisch anspruchsvollen Abstieg im Wald „beruhigte“ sich der Streckenverlauf kurzfristig. Überraschenderweise war in den tiefen Tälern noch genügend „Restnässe“, so dass man erste Passagen im Matsch erlebte!
Beim Anstieg, aus dem Derenbachtal, hoch zur Römerstraße, zeigte sich, dass die steilen Anstiege durch den weniger tiefen Boden, besser zu bewältigen waren! Auf dem Höhenzug angekommen war der Umkehrpunkt der Platinmanx Light-Version erreicht. Für alle anderen ging’s auf die längere Distanz (26km) mit deutlich mehr „Auf und Ab“ Passagen. Zunächst ging es aber erstmal bergab, zurück ins Derenbachtal
In den Tälern war es frostiger und auf den Wiesen lag der Raureif. Die ansteigenden Wege waren trockener als sonst und auf den Höhen stiegen im Sonnenschein die Temperaturen deutlich!
David: "Ich ärgere mich, dass ich erst seit knapp zwei laufe. Ich habe soooo viel verpasst. Genau solche Läufe machen Hunger auf mehr" Always Rungry ;-) |
Das ultimative Zick-Zack in der Vertikalen;-)
Nach dem langgezogenen Aufstieg aus dem Derenbachtal heraus erreichte man Driesch. Wie all die Jahre zuvor freute ich mich auf den wunderschönen Hohlweg hinunter ins Naturschutzgebiet Halberger Bachtal. Hier startete der ultimative Zick-Zack des Platinmanx: Hinauf nach Oberhalberg, wieder hinunter ins Halbachtal und zurück nach Niederhalberg ;-) Wobei die Namen „Oberhalberg“ und „Niederhalberg“ die Höhenlagen etwas optimistisch darstellen;-)
Als nächste Kerbtal wartete das „Hunnenbachtal“ auf uns. Dort ging’s sehr angenehm bergab zum Siegufer! Vor der ultimativen Bergprüfung am Stachelberg konnten wir uns noch einmal mit den besten Schmalzbroten und isotonischen Getränken stärken. Anschließend begann die Kraxelei über den Bergrücken des Stachelbergs: Steiniger Untergrund, Felsstufen, steile Rampen inklusive Sicherungsseilen sorgten für leicht alpines Feeling im Siegtal!
Der Lohn für diese anstrengende Passage erwartete uns direkt auf dem „Gipfel“. An diesem sonnigen Tag präsentierte sich das Siegtal bei Eitorf-Merten von seiner schönsten Seite. Ein toller Weitblick, bis zum Siebengebirge, sorgte zusätzlich für Gänsehautmomente.
Marco - "spread your wings and fly away"! |
Nach dem Aufstieg folgt der Abstieg, folgt der Aufstieg, folgt der Abstieg, folgt der Aufstieg, folgt der ……………!
So ging’s immer weiter und wir sammelten Kilometer um Kilometer! Hinter dem Stachelberg ging’s wieder steil hinunter ins Marksbachtal. Von dort über einen tollen Single-Trail nach Honscheid, zurück in den oberen Teil des Hunnentals und bergauf zurück zur „Römerstraße“!
Von nun an liefen wir auf den Streckenabschnitten, welche auch von den TeilnehmerInnen der Lightversion absolviert werden mussten! Zunächst ging’s steil bergab ins Derenbachtal. Auf der Höhe vor uns strahlte die Kirche von Winterscheid als weit sichtbare Landmarke! Das Ziel wirkte so nah und war doch so fern! Es lag nicht nur der bereits erwähnte sehr steile Asphaltpfad vor uns, sondern auch noch eine ausgedehnte TrailSchleife hinunter ins Bröltal.
Vom Derenbachtal steil bergauf nach Winterscheid |
Cover me in sunshine ;-) |
(Bild: Eventfotografie24) |
Endspurt am Berg;-)
Dort lag der „Wendepunkt“ gegenüber von Burg Herrnstein. Von hier ab ging’s zunächst moderat und dann steiler hinauf nach Winterscheid. Nach diesem letzen anstrengenden Anstieg war man froh, dass es kurz vor dem Zielbereich flacher wurde. Kurz vor dem Ziel wurden wir noch von der „Fotofalle“ (Eventfotografie24) geblitzt - wahrscheinlich nicht aufgrund erhöhter Geschwindigkeit;-))) Danach stand einem „ triumphalen“ Zieleinlauf jedoch nichts mehr im Weg!
"GEBLITZT" ;-) von Eventfotografie24 (Bild: Eventfotografie24) Ziel-"Posing" (Bild: Eventfotografie24)
Strecke Platinmanx |
Höhenprofil |
Ich habe erst in diesem Jahr richtig mit dem Laufen angefangen, weil ich unbedingt etwas machen wollte, das ich nicht mag. Mittlerweile kann ich mir meinen Alltag ohne Laufen gar nicht mehr vorstellen und wurde nicht zuletzt durch meine Freundin dazu motiviert mich auch einmal im Trail-Running zu versuchen.
Als dann feststand, dass der Platinman mein „erstes Mal“ im Gelände werden soll, waren die Gefühle doch ein bisschen gemischt. Die einzigen „Höhenmeter“ die wir bis dato gesammelt hatten, waren im Spätsommer beim Wandern in den Bergen Österreichs gesammelt worden und eine Woche vor dem Platinman als Vorbereitung noch ein paar wenige, laufend im Königsforst. Aber schon bei Ankunft in Winterscheid wich die Angst der Vorfreude.
Willkommen im "TrailDorado Bergisches Land"
Vor dem Start, während des Laufs und auch im Ziel herrschte durchweg eine entspannte und familiäre Atmosphäre. Man kam immer wieder mit Menschen ins Gespräch und fühlte sich nie alleine auf der Strecke. Diese war sehr gut beschildert und durch Streckenposten abgesichert. Was man sich allerdings für den Platinman merken sollte ist, dass man die Berge, die man runterläuft am Ende auch wieder hoch muss. Die 13 km und offiziellen 478 Höhenmeter liefen sich im Anbetracht der Vorbereitung jedoch unerwartet locker, was wahrscheinlich auch an dem ausgesprochen schönen Wetter lag.
Fazit: Es war eine tolle Erfahrung beim Platinman die Lust auf mehr Trails gemacht hat. Und ganz nebenbei gab’s beim Platinman, die beste Verpflegung meiner bisherigen Lauf-Karriere. Nächstes Jahr werde ich definitiv wieder an den Start gehen.
"a trail is always better with friends" Instagram: alexander.martin.roden, running.miss.sandyd,
frau fufu
Strecke: Platinmanx |
Höhenprofil |
Fazit: Die Weisheit „Ein Trail ohne Matsch ist Quatsch“ konnte erfolgreich widerlegt werden! Erstens bot der Platinmanx mehr matschige Abschnitte, als die lange Trockenheit erwarten ließ. Darüberhinaus war der Platinmanx mit dem ständigen Auf und Ab eine große Herausforderung für Kondition und Ausdauer der TeilnehmerInnen. Dazu kam, dass die sehr unterschiedlichen Untergründe (Stein, Fels, Matsch, Waldboden, Asphalt) ohnehin eine große Herausforderung darstellten! Mit der „Light-Version“ bot der Platinmanx eine perfekte Einstiegsmöglichkeit für den TrailRun! Ein besonderer Dank gilt den vielen freiwilligen HelferInnen, die diese tolle Veranstaltung erst möglich gemacht haben - Großartig !!!
Falls sich jemand für die "normale" Variante in herbstlich matschiger Form interessiert empfehle ich den Post: Platin(wo)man 2021 - Steil I Hart I Dreckig
Ich komme gerade auf dumme Gedanken ;-) Kommst Du mit? Auf zum nächsten Platinmanx im November 2023 !
Weitere Informationen findet Ihr auf der Homepage des Veranstalters:
Bis bald
Ja 👍🏻
AntwortenLöschenWieder Mal ein tolller Artikel von einem wunderschönen Lauf 👍👏
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