Jahr für Jahr liegt Anfang Oktober ein Hauch von Karneval in der Kölner Luft. Wenn neben den Top-Athleten & ambitionierten Langläufern viele Lauffreunde im Kostüm zu einen 42,195km langen "Zoch" durch die Stadt starten, dann ist die 6. Jahreszeit angebrochen - der kölsche Marathon! Das Publikum in der Stadt mit K feiert aber alle LäuferInnen enthusiastisch! Als kölsche Jeck ist man ja geradezu verpflichtet, mindestens einmal, im schönsten Kostüm an der Startlinie zu erscheinen! Der Dom ist das Ziel und dazwischen sollten viele Kilometer Spaß, Spaß und nochmal Spaß liegen! Frei nach dem Motto: "Freude die man anderen gibt, kehrt ins eigene Herz zurück"! Wer passte zu diesem Sinnspruch besser als der legendäre kölsche Karnevalist Hans Süper (Colonia Duett). An seine musikalischen Qualitäten komme ich zwar niemals heran, aber in Sachen (positive) Beklopptheit liegen wir bereits nah beisammen. In der Ausdauer habe ich natürlich die Nase vorn! Also war schnell klar, dass ich als Hans Süper beim Marathon in Köln starten musste!
(Bild: Norbert Wilhelmi) |
Los ging's am Ottoplatz am Bahnhof Köln-Deutz. Im bunten Kostüm und mit der Ukulele im Arm erntete ich morgens um 08:00 Uhr noch einige ungläubige Blicke! Jüngere LäuferInnen konnten mit Hans Süper nicht soviel anfangen und betrachteten mich eher als eine Art Clown. Es gab jedoch auch viele, meist ältere Sportler, die den "Hans" sofort erkannten und begeistert nach einen Foto mit mir fragten!
Anschließend ging's zum Treffpunkt mit den Lauffreunden von #werunthiscologne & #teamkölschemeile mitten auf dem Ottoplatz. Gemeinsam ging's in den Startblock und mit super Stimmung auf die Strecke mit dem Ziel am Dom /\/\_
Die Sonne strahlte vom blauen Himmel als wir die Deutzer Brücke in Richtung Altstadt überquerten. Der Jubel der Menschen begleitete uns entlang des Rhein in Richtung Rodenkirchen. Auf der Strecke freundeten wir uns mit zwei "Früh-Kölsch Dosen" an und liefen ein Stück des Weges zusammen. Kurze Zeit später überholte ich den King of Rock'n Roll Elvis und stellte schon mal klar, dass ich - "Hans Süper" eine internationale Berühmtheit war, er hingegen lediglich eine Berühmtheit der amerikanischen Provinz gewesen sei ;-) Er hat mir den Spaß verziehen! Verkleidete LäuferInnen wurden vom Publikum besonders enthusiastisch gefeiert, aber auch untereinander grüßten wir uns, im Gegenverkehr, mit besonderer Wertschätzung!
Vom Wendepunkt in Rodenkirchen ging's zurück in die Innenstadt. Hier reihten sich die Highlight's wie eine Perlenschnur aneinander. Mit dem "100% kölsche Jung" Heinz Peter [HP] sorgte ich bei verschiedenen Stopps für gute Stimmung mit Ukulele & Gesang.
Treffen mit Michelle - Unterstützer bei unzähligen Marathons in Europa |
Besonders schön waren dabei die Treffs mit FreundInnen am Streckenrand. Rodenkirchen, Neumarkt, Yitzhak Rabin Platz, Ringe, Mediapark & Ehrenfeld überall wurden wir erwartet und gefeiert.
Daneben gab es noch die offiziellen Jubel-Zonen, in welchen mit Rauch, Lichteffekten, Musik & Konfetti ein Gänsehautmoment nach dem anderen erzeugt wurde! Neben der Puma Cheering Zone am Friesenplatz feuerten uns die Millers Colonia kurze Zeit später an! In Ehrenfeld folgte mit der Run Squad Cheering Zone ein weiterer Höhepunkt zum Aufladen der leeren Akkus!
Friesenplatz |
Seit Kilometer 21 lief ich mit Victoria, die in Ihrem rot-weißen Petticoat Kostüm genauso karnevalistisch daher lief wie ich. So vergingen 30km wie im Flug!
Kurz vor der 30 km Marke gab es noch eine unerwartete, aber megageile Überraschung! #joerg-the-iron-bird erwies uns die Ehre und sorgte für die notwendige Beschleunigung in der Kurve zurück auf den Ring!
Der Kölner Norden musste jedoch noch überwunden werden. In den Gesichtern der LäuferInnen konnte man die Anstrengung, jenseits der 30km Marke, erkennen und auch für mich hieß es zu diesem Zeitpunkt: Zähne zusammenbeißen;-) Das Kostüm und Instrument halfen jedoch über diesen Moment hinweg. Als in Nippes an jeder Ecke das langgezogene Hans ertönte war der "Man mit dem Hammer" in die Flucht geschlagen;-) Stattdessen übernahm der "Man mit der Ukulele" wieder das Kommando. Durch das Spalier der Appelsinefunke (Nippeser Bürgerwehr) an deren Verpflegungsstelle lief ich bereits wieder frohgelaunt & laut singend!
Der Rückweg in Richtung Ringe baute uns auch mental wieder auf. Die Vorfreude auf die nächsten Partyzonen wuchs und Kilometer für Kilometer näherten wir uns der Ziellinie! Noch einmal Adrenalin pur am Rudolfplatz. Und weiter ging's zum Neumarkt.
KÖLN MARATHON 2024 - SÜPERJEILEZICK!
Beim Anblick einer Kölsch-Theke mit frischgezapften Obergärigen meldete sich zwei Kilometer vor dem Ziel der "innere Hans" in mir. Nach 40 Kilometer Wasser und Dextro-Energy verlangte er nach einem isotonischen Getränk mit Schaumkrone;-) Aber bitte kein 0,0%! Diesen Wunsch konnte ich dem "Kölsche Jung" nicht verwehren und erfrischt "op kölsche Art" liefen wir weiter in Richtung Dom.
Im Zielbereich erwartete uns abschließend das ganz "große Kino"! Dicht gedrängt hinter den Absperrgittern jubelten uns die Menschen am Streckenrand zu.
Auf dem roten Teppich stoppte ich meinen Lauf und schlenderte gemütlich die letzten Meter in Richtung Ziel. Dabei durfte die Ukulele noch einmal gegen den Moderator Tom Bartels und die Musik anstimmen. Mit dem Lied des "Kölsche Jung" auf den Lippen beendete ich meinen 63ten Marathon/Ultra glücklich und zufrieden!
Genießen auf "Kölsche Art" (Bild: Norbert Wilhelmi) |
kunstvolle Drehung und Musik für die Tribüne ;-) (Bild: Norbert Wilhelmi) |
Geschafft !!! (Bild: Norbert Wilhelmi) |
Volontäre werden übrigens fast überall gesucht! Wie es in Köln hinter den Kulissen zugeht und wieviel Arbeit in einem Marathon steckt habe ich 2016 bereits in einem eigenen Post zusammengefasst!
Link:
Hinter den Seitenwechsel I Kulissen des Köln Marathon
Wer nicht glaubt, dass man so viele schöne Dinge beim Köln-Marathon erleben kann, sollte selbst daran teilnehmen und erleben, wie schön es ist "Jeck über 42,195 km in Richtung Dom zu laufen"
Weitere Informationen über diese wunderschöne Veranstaltung findet Ihr auf der Homepage des Veranstalters:
https://generali-koeln-marathon.de
Bis bald
Jörg, danke das du mich bis ins Ziel mitgenommen hast, ein toller Bericht den ich so nachfühlen konnte. Danke!
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