Als einer der größten Marathons der USA zieht der Marine Corps Marathon, jedes Jahr Ende Oktober, Läufer*innen und Zuschauer*innen gleichermaßen in seinen Bann. Er gilt als der beste Marathon für Anfänger und ist ein Marathon ohne Preisgeld, was ihm den Spitznamen „The People’s Marathon“ eingebracht hat. Diese Veranstaltung mit der ikonischen und landschaftlich reizvollen Strecke durch Arlington und Washington D.C. wird von den US Marines, Jahr für Jahr, perfekt organisiert. Aufgrund der vielen Highlights am Streckenrand bekam er zusätzlich den Beinamen "Marathon of the Monuments". Die verschiedenen Laufevents zogen zusammen 30.000 Läufer aus allen 50 Bundesstaaten der USA, dem District of Columbia und mehr als 50 Ländern weltweit an.
Health & Fitness Expo
Das lange Marathon-Wochenende begann am Freitag mit der Ausgabe der Startnummern und der Expo im Gaylord National Resort & Convention Center. Zur Begrüßung spielte die Marine Corps Quantico Band. Auf 9.200 Quadratmeter gab es jede Menge Stände.
#RunWithTheMarines
Beim Blick in die Informationen zur Anreise fiel auf, dass die Marathonmesse relativ weit außerhalb der Stadt in National Harbour lag. Die Anfahrt aus der Innenstadt war jedoch mit der Metro bis Alexandria sehr einfach. Dort warteten Pendelbusse, die die Teilnehmer*innen direkt vor die Tür der Messehalle transportierten. In der Halle lief anschließend alles perfekt organisiert ab. Die Marines waren an allen Stellen aktiv und mit "militärischer Genauigkeit und Korrektheit" verlief die Anneldung, Startnummerausgabe, Shirt-Verteilung und der Check-Out;-)
Marathon | Ultramarathon | 10K
Am Renntag fanden insgesamt drei Rennen statt. Der MCM50K ist der größte Ultramarathon des Landes und einzigartig, da er vollständig in einer städtischen Umgebung stattfindet.
Der MCM10K schickte die Läufer auf eine SightRunning Strecke von der National Mall in Washington D.C. durch Arlington bis zum berühmten U.S. Marine Corps War Memorial (Iwo Jima).
Der Marine Corps Marathon [MCM] selbst schickte die Läufer auf eine 42,195km-Runde, um „den District [Washington D.C.] zu erobern sowie die Brücke und die Iwo einzunehmen“.
Marathon für Early-Birds
Am Lauftag schrillte der Wecker um 05:00 Uhr morgens:-( Laut Empfehlung des Veranstalters sollte man, wegen der obligatorischen Sicherheitskontrolle 90 Minuten vor dem Start auf dem Startgelände eintreffen. Mit der U-Bahn ging's von Washington-Downtown um 06:00 Uhr zur Station Pentagon, am US-Verteidigungsministerium, in Arlington.
06:30 Uhr Pentagon Arlington |
Durch die Dunkelheit marschierten wir dem Startbereich entgegen! Ein wunderschönes Morgenrot beleuchtete das Gelände, wo die vielen tausend Läufer*innen auf Ihren Start warteten, das Gepäck abgaben oder in einer der vielen Warteschlangen vor den Dixie-Toiletten anstanden! am frühen Morgen war es mit 8 Grad noch recht kühl aber kaum stand die Sonne am Himmel wurde es schon etwas wärmer:-)
Wartebereich |
Gepäckabgabe |
Kurz vor dem Start erfolgte eine Fahnenwache, die US-Nationalhymne wurde vorgetragen und die Flaggen aller im Feld vertretenen Nationen präsentiert! Kurz vor dem Start flogen noch zwei Kampfhubschrauber parallel und im Tiefflug über die Köpfe der 30.000 Läufer*innen hinweg und schon ging's los in Richtung Rosslyn, einem Stadtteil von Arlington. Die Zuschauer feuerten uns lautstark an:-)
Bild: MarathonFoto |
Rosslyn |
Nach 2km gab es die ersten kurzen aber unangenehmen Steigungen, an welchen sich besonders die Rollstuhlfahrer quälen mussten! Dieser Teil der Strecke ähnelte einem Landschaftslauf auf breiten Straßen.
Nach 6km erreichten wir den Potomac-River, den wir an der Key Bridge in Richtung Georgetown überquerten. Hinter der Brücke stießen die 50k Läufer*innen, welche ihre Extraschleife absolviert hatten, auf das dichte Marathonfeld. Auf der M Street, dem Herz von Georgetown, war die nächste Cheeringzone erreicht. Entlang der Strecke durch diesen lebhaften Stadtteil von Washington gab es immer wieder lautstarke Unterstützung. An jeder Verpflegungsstation am Streckenrand standen die Marines bereit, reichten Wasser, isotonische Getränke und feuerten uns zusätzlich an!
M Street Georgetown |
Verpflegungsstelle - M Street - Georgetown |
Etwas ruhiger wurde es auf der folgenden ca. 7km langen Schleife durch den Rock Creck. Wir liefen über einen breiten Parkway leicht bergauf und wieder zurück zum Potomac-River. Dieses Teilstück hatte ebenfalls den Charakter eines Landschaftslaufes mit Indian Summer Atmosphäre.
Rock Creck Parkway (Bild: MarathonFoto) |
Weiter ging's in Richtung Innenstadt von Washington D.C. Das Lincoln-Memorial konnten wir nur von hinten bewundern, aber die Strecke führte uns weiter zum nächsten Monument entlang der Route - dem Jefferson Memorial.
Streckenabschnitt mit Gänsehautmoment!
Danach folgte wiederum ein ruhigerer 5km langer Abschnitt im East Potomac Park, der sich als Halbinsel an der Waterfront entlang zieht. Auf der ersten Hälfte befand sich eine Gedenkmeile für gefallene Marines, an welcher mit Bildern und Daten an die getöteten Personen erinnert wurde. 1,6 Kilometer Gänsehaut bei absoluter Ruhe im Läuferfeld!
Marine Corps Marathon wear blue:run to remember Mile |
wear blue:run to remember Mile (Bild: MarathonFoto) |
wear blue:run to remember Mile |
Im Herzen der Hauptstadt Washington | "Charge the District"
Am Obelisken, dem Washington Monument erreichten wir die "National Mall". Zu beiden Seiten der Mall liegen die Museen der Smithsonian Institution. Am östlichen Ende der Mall liegt das Capitol mit seiner berühmten Kuppel.
Auf das Capitol liefen wir über die Nordseite der Mall geradewegs zu. Wir umrundete den "Capitol Reflecting Pool", um auf der Südseite der Mall wieder in Richtung Washington Monument zurückzulaufen!
"Küsschen" für meine liebste Supporterin |
Washington Monument |
National Museum of African American History and Culture (Bild: MarathonFoto) |
Bild: MarathonFoto |
U.S. Capitol |
Bild: MarathonFoto |
National Mall - Washington Monument |
Rückkehr nach Arlington | "Beat the Bridge"
Bei Kilometer 32 verabschiedeten uns das "District Runner Collective", eine Running Crew aus D.C. an seiner lautstarken Cheering-Zone!
Weiter ging's zurück in Richtung Arlington und nun merkte (fast) jede(e) Läufer*in was es bedeutet "die Brücke zu erobern". Auf der mehrspurigen Autobahnbrücke über den Potomac-River war das Feld gar nicht mehr kompakt, es gab keine Zuschauer und die Strecke zog dahin.
District Running Collective Cheering Zone |
Bild: MarathonFoto |
Die "Einsamkeit des Langstreckenläufers" als Live-Event;-) Pentagon-City & Crystal-City lagen als eine langgezogene Schleife noch vor uns! Immerhin standen die Zuschauer hier wieder eng zusammen und feuerten uns kräftig an. Das war auch wichtig, denn auf der abschließenden Strecke, entlang des Flusses bis zur Ziellinie, wurde es leider wieder etwas ruhiger. Wir passierten das Pentagon und den Startbereich des Marathon. In der Entfernung sah man die Bürotürme von Rosslyn langsam näher kommen und somit auch die Ziellinie. Allein die Marines an den letzten beiden Verpflegungsstellen sorgten jetzt für die notwendige Motivation.
Bild: MarathonFoto |
"Take the Iwo"
Die letzten Meter wurden noch einmal hart. Kurz vor Rosslyn ging's scharf links eine kurze aber harte Steigung zum U.S. Marine Corps War Memorial (Iwo Jima). Dichtgedrängt standen die Zuschauer auf der Zielgeraden und unter lautstarken Jubel war die Ziellinie vor dem Iwo Jima erreicht.
Bild: MarathonFoto |
Bild: MarathonFoto |
Die Marines standen Sparlier und einer nach dem anderen streckte uns die Faust als Zeichen der Anerkennung entgegen! Good Job - Well done! Ein Kompliment, welches wir nur zurückgeben konnten!
Bild: MarathonFoto |
Iwo Jima Memorial |
Medalienübergabe :-))))) always earned - never given |
"OORAH" !!! (Bild: MarathonFoto) |
Was folgte waren weitere Gänsehautmomente. Die beeindruckende Medaille wurde natürlich auch von einem Marine überreicht, direkt vor dem Denkmal, welches ein würdiger Platz für ein tolles Finisherphoto war!
United States Marine Corps War Memorial (Iwo Jima Memorial) Arlington Ridge Park |
"impressive piece of bling" |
Hommage an die Frauen im Marine Corps!
In diesem Jahr war die offizielle Marine Corps Marathon-Medaille eine Hommage an die Frauen, welche bei den Marines Ihren Dienst ableisten! Stellvertretend für die 16.000 Frauen die bis zum heutigen Tag im Marine Corps dienten befindet sich in der Medaille das Portrait von Opha Mae Johnson, der ersten Frau, die dem United States Marine Corps beitrat.
Bild: Homepage Marine Corps Marathon - "charge the district, beat the Bridge & take the Iwo" |
MCM Finish Festival
Nachdem die Teilnehmer*innen ihr Finisher-Fotos vor dem Marine Corps War Memorial gemacht hatten, ging's für die meisten in die angrenzende Innenstadt von Rosslyn zum MCM Finish Festival um sich sich eine kostenlosen Massage zu gönnen, das Finisher-Bier zu genießen oder Livemusik zu hören.
Bild: Homepage Marine Corps Marathon |
Weitere Informationen zu diesem großartigen Event findet Ihr auf der Homepage des Veranstalters:
https://www.marinemarathon.com
Bis bald
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