Stockholm Marathon | 42,195 km Scandinavian Style

Es gibt Marathons, die läuft man aus Heimatverbundenheit (Köln Marathon), andere läuft man aus Lust auf Grenzerfahrungen (Jungfrau Marathon). Dann gibt es die Kategorie der schnellen Strecken (Rotterdam), auf welchen man seine Bestzeit zu laufen hofft. "Last but not least" gibt es dann noch die Marathonstädte die man einfach mal auf einer 42,195 km langen SightRunning Strecke erleben möchte!  Und so fand ich mich in der Hauptstadt von Schweden wieder;-) Der Stockholm Marathon führte mich durch die Straßen einer wunderschönen europäischen Hauptstadt, die auf dem felsigen Untergrund von 14 Inseln erbaut wurde. Die Strecke bot spektakuläre Ausblicke auf eine einzigartige Stadt mit abwechslungsreicher Landschaft, darunter Natur und ein perfekt erhaltenes mittelalterliches Stadtzentrum. 

Die Strecke führte durch alle sieben Innenstadtbezirke Stockholms. In Östermalm, dem exklusiven Stadtteil begann das Rennen, und hier, im Stockholmer Olympiastadion, endet es auch. Das historische Stadion ist die Heimat von 83 offiziell anerkannten Leichtathletik-Weltrekorden!!! Keine andere Arena der Welt kommt an diese Zahl heran! 

Streckenplan (Homepage Stockholm Marathon)

Bildrechte: Veranstalter (Screenshot After Race Movie)

LINK: AFTER RACE MOVIE

Bildrechte: Marathonfoto

Die Veranstalter meldeten stolz die Rekordbeteiligung von 24.000 LäuferInnen. Dieser Erfolg hatte jedoch seinen Preis. Es waren, egal wo man hinkam (Expo, Start, Strecke, Ziel, Verpflegung nach Zielschluss & im Ausgangsbereich) extrem viele Menschen unterwegs und die Logistik stieß das ein und andere Mal an ihre Grenzen. Mehr als diesen kritischen Punkt kann man über diese tolle Veranstaltung jeder nicht ansprechen:-)

Bildrechte: Marathonfoto

Die Zuschauer feuerten uns auf den ersten Kilometern und im gesamten Bereich der Innenstadt begeistert an! Gerade dadurch, dass man an manchen Streckenabschnitten mehrfach entlanglief sammelten sich hier sehr viele Supporter und die Atmosphäre war grandios!

Vasagatan 

Brücke Sankt Eriksbron

Das nächste Stadtviertel auf unserer Tour durch Stockholm war Vasastan. In diesem schicken und trendigen Viertel mit unzähligen gemütlichen kleinen Restaurants spürte man, dass es bei einer Beteiligung mit 24.000 LäuferInnen auf den Straßen von Stockholm ganz schön eng werden konnte. Sobald ein Engpass in Sicht war stockte der Strom der LäuferInnen immer mal wieder! 

RUN HAPPY (Bildrechte: Marathonfoto)

Im Stadtteil Kungsholmen hatte sich das Läuferfeld bereits etwas auseinander gezogen. In diesem lebhaften Viertel mit Strand und dem Rålambshovs Park befindet sich auch das berühmte Rathaus, gekrönt von drei goldenen Kronen. Im Festsaal des "Stadthuis" findet alljährlich das Festbankett der NobelpreisträgerInnen statt! Für uns LäuferInnen war die Strecke am Norr Märlarstrand ein Vorgeschmack auf die grandiose Stimmung, welche uns in der Altstadtstadtteil "Gamla Stan" erwarten sollte! 

Stadthuis voraus !

(Bildrechte: Marathonfoto)

In Stockholms historisches Zentrum – mit Gebäuden aus dem 13. Jahrhunderten liefen wir, unter anderem, am königlichen Palast, dem Riksdag (Parlament), der königlichen Oper und dem Königlichen Dramatischen Theater (Dramaten) vorbei. Hier und entlang des Hafens lag das Epizentrum der "HEJA HEJA" Anfeuerungen. 

Hier standen die Zuschauer dicht gedrängt in mehreren Reihen. Norrbro, Strömgatan, Nybrohamnen, Nybroplan & Strandvägen. Was sich anhört wie eine Auswahl von IKEA-Produkten war in Stockholm die Perlenschnur an Stimmungsmeilen, die sich nahtlos aneinanderreihten. 

Tage Erlanders Plats (Bildrechte: Marathonfoto)

Königliches Schloss

Norbroo - Adidas Cheering Zone - rechts dahinter Königliche Oper

"Heja Heja" - Mehr Stimmung geht nicht wie auf Nybrohamnen

Nybrohamnen (Bildrechte: Marathonfoto)

Für die vielen ZuschauerInnen war es eine perfekte Stelle, da diese Abschnitte 2-3 mal durchlaufen wurden! Jedes Mal, wenn man hier vorbei kam hatte man das Gefühl es wären schon wieder mehr Zuschauer geworden und alles noch viel lauter. "HEJA HEJA" war definitiv der "Sound" dieses Marathons! Entlang der Strandvägen, einer wunderschönen boulevardähnlichen Prachtstraße mit Hafenblick streiften wir noch einmal kurz den Stadtteil Östermalm.

Strömgatan mit Blick in Richtung Nationalmuseum (hinten)

 Nybrohamnen

Königlichen Dramatischen Theater (Dramaten) 

(Bildrechte: Marathonfoto)

Anschließend tauchten wir, auf einer sechs Kilometer langen Runde tief in die die grüne Lunge der Stadt ein!  Der königliche Djurgården (sinngemäß: der Tiergarten) ist eine Insel, ein Stadtteil und ein großes Parkgebiet incl. Zoo, mit vielen Musseen (u.a. dem Technisches-Museum,  Historisches Museum Skansen, dem Vasa-Museum, dem Nordisk-Museum, dem ABBA-Museum) und dem Tivolli. 

Kurz vor dem Tivolli gab es, zumindest für mich, eine kulinarische Neuentdeckung auf der Marathonstrecke. An einem Verpflegungsstand reichten uns die HelferInnen ein Stück einer gut gesalzenen Salatgurke! Genau der richtige Snack um an einem warmen Samstagnachmittag die NaCl-Konzentration im Körper wieder zu normalisieren;-) Weitere angenehme Leckereien, wie Gemüsebrühe (km 33) und einen Becher Kaffee "to go" (km 38) gab es später, neben den "normalen" Dingen, auf den weiteren Kilometern der Strecke. 

Djurgårdsvägen mit Blick auf den Boulevard Strandvägen

(Bildrechte: Marathonfoto)

Strandvägen

Zunächst ging es am Ende der Schleife durch den Djurgården zum zweiten - aber nicht zum letzten Mal über den beeindruckenden Strandvägan Boulevard. Auf der Hälfte der imposanten Straße erreichten wir die Halbmarathonmarke. Direkt danach liefen wir zum zweiten Mal durch die endlos lange, laute und vollbesetzte Cheering Zone in der Gamla Stan!

(Bildrechte: Marathonfoto)

Skeppsbron

Vor uns lag die "Bergprüfung" des Stockholm Marathons. Hinter dem Hafen erreichten wir zunächst ein weiteres Wahrzeichen der Stadt - den Katarinahissen ("Katarina-Aufzug“). 

Katarinahissen ("Katarina-Aufzug“)

Medaille Stockholm Marathon 2025

Dieser schmückte dieses Jahr die Vorderseite der Medaille. Von nun an ging es moderat aber stetig bergauf in den Stadtteil Södermalm. In diesem schönen  unkonventionelle Viertel wurden wir lautstark empfangen. Besonders bei Kilometer 28 "brannte der Asphalt"! 

Rauch !!!

Party !!!

& Beat !!!

Mit Rauchmaschine und Beatbox wurde die Straße zur ultimativen Partyzone und die Endorphinausschüttung für die Zeit, jenseits der Kilometermarke 30, sinnvoll erhöht! Am vermeintlich höchsten Punkt erreichten wir die Västerbrom Brücke, eine etwa 600 m lange Straßenbrücke. 

Västerbrom Brücke

Über diese Brücke ging's von Södermalm über die Insel Långholmen und den Riddarfjärden hinweg in den Stadtteil Kungsholmen. Hier waren wir zu Beginn des Rennens bereits unterwegs gewesen. Diesmal führte uns die Strecke über Ecken in das eigentliche Zentrum der Stadt –Norrmalm! 

Norr Mälarstrand

Vorbei am Hauptbahnhof

Vorbei am  Hauptbahnhof hatten wir nach kurzer Zeit die Altstadt Gamla Stan wieder vor uns!  Zum letzten Mal ging's vorbei am Hafen, dem Königlichen Palast, dem Opernhaus und zur dritten Runde über den Strandvägan. Wir liefen auf die letzten Kilometer nach Östermalm zu! 

Zum letzten Mal über die Strandvägan (Bildrechte: Marathonfoto)

Easy ;-) (Bildrechte: Marathonfoto)

Vom Strandvägan ging's leicht bergauf! Durch die Alleebäume lag die Strecke jedoch angenehm im Schatten. Bei mittlerweile ca. 20 Grad (gefühlt noch etwas wärmer) tat der Schatten sehr gut! Die Zuschauer standen rechts und links dicht gedrängt und mit einem Blick auf das Stadion  erreichten wir die letzten paar hundert Meter der Strecke! 

(Bildrechte: Marathonfoto)

Der Eingang zur finalen Runde in diesem Stadion war das historische Marathontor. Nach 42,195 Kilometer endete das Rennen mit einem unvergesslichen Zieleinlauf auf der Tartanbahn des altehrwürdigen Olympiastadion von 1912. 

keep smiling (Bildrechte: Marathonfoto)

FINISH (Bildrechte: Marathonfoto)

(Bildrechte: Marathonfoto)

Der Marathonlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2012 in Stockholm wurde am 14. Juli 1912 ausgetragen. 68 Athleten nahmen daran teil, von denen nur 35 das Ziel erreichten. Die Strecke führte quer durch die schwedische Hauptstadt, Start und Ziel waren das Olympiastadion Stockholm.

1912 war die Strecke mit 40,2 km fast zwei Kilometer kürzer als der Standard von 42,195 km. Obwohl die Strecke mit 40,2 km um fast zwei Kilometer zu kurz war – die Standardlänge betrug seit den Olympischen Spielen 1908 in London 42,195 km –, wurde die Siegeszeit (2:36:54h) von Ken McArthur (Südafrika) als neuer Olympiarekord anerkannt;-)

Weitere Informationen zu diesem Marathon findet Ihr auf der Homepage des Stockholm Marathons:

https://www.stockholmmarathon.se/eng/

Bis bald