Im letzten Jahr musste ich, aufgrund der Corona-Pandemie viele Fernreisen zu aufregenden Laufzielen, stornieren und habe stattdessen die "Abenteuer vor der eigenen Haustüre" gesucht! Vieles stand schon lange auf meiner "to-do-Liste", wurde jedoch immer wieder verschoben;-) Jetzt konnte ich mich diesen Strecken mit großer Freude widmen. Nach den Ausflügen an die Westerwälder-Seenplatte, die Halde Haniel (Bottrop), den Ahrsteig, den Baldeneysteig und die Aggertalsperre, wollte ich unbedingt kreuz & quer durch die Wahner-Heide laufen. Die Wahner Heide ist immerhin das zweitgrößte Naturschutzgebiet in NRW und deshalb kann man sich vorstellen, dass dieses Projekt mehr als einen Besuch wert war!
Der südliche Teil von NRW ist eine sehr abwechslungsreiches Langlaufregion. Bergläufer finden ihr Revier im Siebengebirge und dem Bergischen Land, flache Strecken findet man an Rhein & Sieg und die Freunde der Single Trails haben eine große Auswahl unter anderem im Gebiet der Oberen Sieg. Sogar "Heide-Feeling" beim Langlauf ist hier möglich. Südlich von Köln hat man in der Wahner Heide die Möglichkeit, auf sandigen Boden, durch eine typische Heidekrautlandschaft zu laufen.
Streckenplanung | App, Karte & Markierungen
Mit dieser Karte (gibt es auch als pdf-download) gelingt die Orientierung leichter! http://www.wahnerheide.net/publikationen.php
In der Karte findet man einige markierte Rundwanderwege, die sich ebenfalls hervorragend für eine Lauftour eignen!
Meine Rundstrecke - Von Gut Leidenhausen durch die nördliche Wahner-Heide
Nach dem Start an Grengeler Mauspfad ging's zunächst längere Zeit durch den Wald. Keine Frage - sehr schön, aber die Heide hatte ich mir anders vorgestellt;-) Diese Streckenabschnitte liegen geographisch betrachtet nicht im Königsforst sondern werden dem Naturschutzgebiet Wahner-Heide zugeordnet. Mein erstes Ziel sollte das sogenannte Pionierbecken 2 sein. Unten im Becken sah es schon mehr nach Heide aus - jedoch alles "tiefergelegt". Die Pionierbecken (insgesamt 3) entstanden ursprünglich durch Kiesaubbau. Militärische Übungen wurden hier, in der Zeit, in welcher die Wahner-Heide militärische Sperrzone des belgischen Militär war, nicht durchgeführt!
Pionierbecken 2 |
Hinter dem Pionierbecken fiel mir der kleine und wunderschöne Mühlenbach auf. Das letzte Stück dichter Wald folgte und hatte den klangvollen Namen "In den vierzig Morgen" ! Danach erreichte ich die typische Heidelandschaft. Die Namen der Abschnitte waren jedoch ebenso klangvoll: "Am Davidsbusch", "Unter den dicken Hecken", "Geisterbusch" & "Busenberg". Am Busenberg beeindruckte neben dem blühenden Ginster, auch die Aussicht in Richtung Kölner City! Eine kleine Schleife über die Alte Kölner Straße / Panzerstraße ermöglichte noch einen Blick auf den benachbarten Flughafen!
Busenberg |
Neben den vielen großen und kleinen Wegen, im Wald und auf der Heide, gab es auch einige breite Wege, die sich geradlinig durch die Landschaft ziehen. Die "November Brandschneise" gehörte dazu. Über diesen Weg ging's weiter in östlicher Richtung Am "Herfeld" erreichte ich eine der Einflugschneisen des Flughafens und überquerte diese in Richtung "Auf der Fuchskaule"!
Herfeld |
Einflugschneise Flughafen Köln-Bonn |
An den Mülheimer Teichen lag der Wendepunkt der Tour und über die kleine Siedlung Schefferei ging's entlang der "Hasbacher und Brandner Wiese" zurück zum "Busenberg"! Der Rückweg führte vorerst durch die bereits bekannten Heideabschnitte. Danach ging's weiter in Richtung "Zum Wölfchen". Auf dem letzten Kilometer tauchte ich dann doch noch mal in den dichten Wald Wald entlang des Grengeler Mauspfad ein. Diesmal nutzte ich einen schönen Single-Trail, den ich hier gar nicht vermutet hätte! Toller Abschluss einer sehr abwechslungsreichen Tour!
November Brandschneise |
Zum Wölfchen |
Heidedurchquerung I Aus Südost nach Nordwest!
Die nächste große Heidetour stand dann im Sommer an! Auf einer Ultramarathon-Tour von Eitorf an der Sieg bis zum Dom in Kölle konnte ich auf die Erkenntnisse meiner kürzeren Expeditionstouren zurückgreifen! Am östlichen Rand erreichte ich gemeinsam mit meinem Laufbuddy die Region. Parallel zur Autobahn A3 liefen wir auf dem wunderschönen Teil des Agger-Sülz-Weges von Lohmar bis auf die Höhe von Altenrath. Nach den Teichen, hinter der Ortschaft, tauchten wir tief in die Wahner-Heide ein. Über die „Hohe Schanze“ ging’s, diesmal zu zweit, entlang der Einflugschneise des Flughafens am „Herfeld“.
Einflugschneise nach Köln ;-) |
November Brandschneise |
Geradlinig zog sich die Strecke entlang der „November Brandschneise“ und dem „Wolfsweg“! Es war ein sehr sonniger Tag und vielleicht hätten wir uns an den Ziegen, Schafen und Eseln orientieren sollen;-) Die Viecher waren schlauer und standen alle dichtgedrängt im Schatten der wenigen Bäume. Bei den steigenden Außentemperaturen wurde das Laufen zur Qual! „Auf‘m Wölfchen“ wurde es etwas besser, da wir, an dieser Parzelle, wieder in den kühlen Wald eintauchten!
Vom Hirsch nur knapp verfehlt;-)
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