14.01.21

TrailRun | Wahner Heide zu jeder Jahreszeit | Abwechslung auf sandigen Pisten!

Im letzten Jahr musste ich, aufgrund der Corona-Pandemie viele Fernreisen zu aufregenden Laufzielen, stornieren und habe stattdessen die "Abenteuer vor der eigenen Haustüre" gesucht! Vieles stand schon lange auf meiner "to-do-Liste", wurde jedoch immer wieder verschoben;-) Jetzt konnte ich mich diesen Strecken mit großer Freude widmen. Nach den Ausflügen an die Westerwälder-Seenplatte, die Halde Haniel (Bottrop), den Ahrsteig, den Baldeneysteig und die Aggertalsperre, wollte ich unbedingt kreuz & quer durch die Wahner-Heide laufen. Die Wahner Heide ist immerhin das zweitgrößte Naturschutzgebiet in NRW und deshalb kann man sich vorstellen, dass dieses Projekt mehr als einen Besuch wert war!

 


 


Der südliche Teil von NRW ist eine sehr abwechslungsreiches Langlaufregion. Bergläufer finden ihr Revier im Siebengebirge und dem Bergischen Land, flache Strecken findet man an Rhein & Sieg und die Freunde der Single Trails haben eine große Auswahl unter anderem im Gebiet der Oberen Sieg. Sogar "Heide-Feeling" beim Langlauf ist hier möglich. Südlich von Köln hat man in der Wahner Heide die  Möglichkeit, auf sandigen Boden, durch eine typische Heidekrautlandschaft zu laufen.


Streckenplanung | App, Karte & Markierungen 


Für die Planung der Rundstrecke habe ich die Outdoor-App Komoot genutzt;-) Der Streckenverlauf wurde, von mir, auf Komoot veröffentlicht und ist frei zugänglich! Man muss sich jedoch bei der Plattform anmelden, um die Streckenbeschreibung nutzen zu können. Einen Link zur Strecke auf Komoot findet man am Ende des Post! Bei Interesse kann ich die Strecke gerne als GPX-Datei versenden! Einen sehr schönen Überblick über die, teils markierten; Strecken in der Wahner-Heide vermittelt die Karte "Wahner Heide" 1:12.500




Mit dieser Karte (gibt es auch als pdf-download) gelingt die Orientierung leichter! http://www.wahnerheide.net/publikationen.php 

In der Karte  findet man einige markierte Rundwanderwege, die sich ebenfalls hervorragend für eine Lauftour eignen!



Meine Rundstrecke - Von Gut Leidenhausen durch die nördliche Wahner-Heide

Nach dem Start an Grengeler Mauspfad ging's zunächst längere Zeit durch den Wald. Keine Frage - sehr schön, aber die Heide hatte ich mir anders vorgestellt;-) Diese Streckenabschnitte liegen geographisch betrachtet nicht im Königsforst sondern werden dem Naturschutzgebiet Wahner-Heide zugeordnet. Mein erstes Ziel sollte das sogenannte Pionierbecken 2 sein. Unten im Becken sah es schon mehr nach Heide aus - jedoch alles "tiefergelegt". Die Pionierbecken (insgesamt 3) entstanden ursprünglich durch Kiesaubbau. Militärische Übungen wurden hier, in der Zeit, in welcher die Wahner-Heide militärische Sperrzone des belgischen Militär war, nicht durchgeführt! 


Pionierbecken 2



Hinter dem Pionierbecken fiel mir der kleine und wunderschöne Mühlenbach auf. Das letzte Stück dichter Wald folgte und hatte den klangvollen Namen "In den vierzig Morgen" ! Danach erreichte ich die typische Heidelandschaft. Die Namen der Abschnitte waren jedoch ebenso klangvoll: "Am Davidsbusch", "Unter den dicken Hecken", "Geisterbusch" & "Busenberg". Am Busenberg beeindruckte neben dem blühenden Ginster, auch die Aussicht in Richtung Kölner City! Eine kleine Schleife über die Alte Kölner Straße / Panzerstraße ermöglichte noch einen Blick auf den benachbarten Flughafen! 




Busenberg

Neben den vielen großen und kleinen Wegen, im Wald und auf der Heide, gab es auch einige breite Wege, die sich geradlinig durch die Landschaft ziehen. Die "November Brandschneise" gehörte dazu. Über diesen Weg ging's weiter in östlicher Richtung Am "Herfeld" erreichte ich eine der Einflugschneisen des Flughafens und überquerte diese in Richtung "Auf der Fuchskaule"


Herfeld


Einflugschneise Flughafen Köln-Bonn


An den Mülheimer Teichen lag der Wendepunkt der Tour und über die kleine Siedlung Schefferei ging's entlang der "Hasbacher und Brandner Wiese" zurück zum "Busenberg"! Der Rückweg führte vorerst durch die bereits bekannten Heideabschnitte. Danach ging's weiter in Richtung "Zum Wölfchen". Auf dem letzten Kilometer tauchte ich dann doch noch mal in den dichten Wald Wald entlang des Grengeler Mauspfad ein. Diesmal nutzte ich einen schönen Single-Trail, den ich hier gar nicht vermutet hätte! Toller Abschluss einer sehr abwechslungsreichen Tour!


November Brandschneise



Zum Wölfchen






Heidedurchquerung I Aus Südost nach Nordwest!

Die nächste große Heidetour stand dann im Sommer an! Auf einer Ultramarathon-Tour von Eitorf an der Sieg bis zum Dom in Kölle konnte ich auf die Erkenntnisse meiner kürzeren Expeditionstouren zurückgreifen! Am östlichen Rand erreichte ich gemeinsam mit meinem Laufbuddy die Region. Parallel zur Autobahn A3 liefen wir auf dem wunderschönen Teil des Agger-Sülz-Weges von Lohmar bis auf die Höhe von Altenrath. Nach den Teichen, hinter der Ortschaft, tauchten wir tief in die Wahner-Heide ein. Über die „Hohe Schanze“ ging’s, diesmal zu zweit, entlang der Einflugschneise des Flughafens am „Herfeld“. 



Einflugschneise nach Köln ;-)

November Brandschneise


Geradlinig zog sich die Strecke entlang der „November Brandschneise“ und dem „Wolfsweg“! Es war ein sehr sonniger Tag und vielleicht hätten wir uns an den Ziegen, Schafen und Eseln orientieren sollen;-) Die Viecher waren schlauer und standen alle dichtgedrängt im Schatten der wenigen Bäume. Bei den steigenden Außentemperaturen wurde das Laufen zur Qual!  „Auf‘m Wölfchen“ wurde es etwas besser, da wir, an dieser Parzelle, wieder in den kühlen Wald eintauchten! 




Vom Hirsch nur knapp verfehlt;-)

„Auf‘m Wölfchen -  Auf einem der vielen schmalen Trails in Richtung Leidenhausen brachen plötzlich, mit lautem Getöse, zwei Hirsche, kurz hintereinander durch das Unterholz! Der Schreck fuhr uns regelrecht in die Glieder als die beiden kräftigen Burschen, vor uns den Pfad im Galopp überquerten! Das gute daran war, dass der Adrenalinspiegel im Blut sofort in die Höhe schnellte und wir auf den nächsten Kilometern kein Energiegel mehr benötigten;-)



Die Heide blüht:-)
Im Herbst war ein Besuch der Heide natürlich Pflicht! Für mich war es eine Premiere, obwohl ich schon lange geplant hatte, dort zur Blütezeit zu laufen! Diesmal ging’s zur Abwechslung wieder in den südlichen Teil der Wahner Heide! Einen Rundwanderweg (Telegraphenberg-Tour 10,7km) hatte ich bereits in einem älteren Post vorgestellt!
Hier findet man Sandfelder, die sich zum Teil zu kleinen Dünen auftürmen;-) Und natürlich große Flächen von blühenden Heidekraut - ein Traum in lila!








In diesem Teil der Wahner Heide gilt besondere Aufmerksamkeit, was die Warnhinweise am Wegesrand betrifft! In einer „Roten Zone“ vermutet man im Gelände noch militärische Kampfmittel und Munition! Es wird eindringlich vor dem Verlassen der Wege gewarnt! Die „Dünenpfade“ sind zumeist nicht betroffen und so kann man hier ein Lauffeeling „genießen“, welches man sonst nur an der Küste findet: Auf sandigen Pisten laufen!




Am südlichsten Rand geht’s im Kiefernwald ein Stück bergauf;-) Und für die nötige „Weitsicht“ sorgt der „Berglauf auf den Telegraphen-Hügel“

Telegraphenberg



Die Heide im Winter
Eines konnte ich bisher leider noch nicht genießen - eine schneebedeckte Heide! Während man, auf den Höhenlagen, im benachbarten Bergischen Land den Schnee, ab und zu, genießen konnte, war es in der Ebene leider  zu mild:-(






Mein Winterbesuch im südlichen Teil der Heide war trotzdem schön. Nach den prallen Farben, welche zur Blütezeit im Herbst dominieren, ist die fast schon monochrome Atmosphäre ein echter Hingucker! Eine tolle Landschaft, in die man beim Laufen eintauchen konnte!  Der Nebel sorgte für die perfekte Stimmung. Am Ende meiner Runde ging’s traditionell zur „Bergprüfung“ am Telegraphen-Berg und zu meinem großen „Gipfelglück“ gab es auf 140m Höhe tatsächlich ein paar Reste „Neuschnee“ ;-))))))))?



Telegraphenberg

 
Bis bald
 
Anhang: LINK KOMOOT I Rundstrecke in der nördlichen Wahner Heide

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