26.03.17

Halbmarathon Lissabon 2017 I Meia Maratona de Lisboa

Während bei uns noch regelrechtes Schmuddelwetter vorherrscht, findet man im Mittelmeerraum bereits perfekte Trainings,- bzw. Wettkampfbedingungen! Kein Wunder, dass die komplette Trainingsgruppe Siegtal am Wochenende in Richtung Portugal oder Spanien unterwegs war;-) Während es mich und meine Frau zum Laufcamp mit Carsten Eich nach Mallorca zog, war der restliche Teil der Truppe in Sachen "Jagd auf neue Bestzeiten" beim Halbmarathon in Lissabon aktiv. Herausgekommen ist ein schöner Bericht über ein Lauf-Wochenende in Portugal's Hauptstadt!

Bildquelle: worldsmarathons.com
 


Reisebericht:
In die Heimat unseres Trainingspartners Carlosi zog es uns in diesem FrühjahrEigentlich entsprang der Trip aus einer Laune heraus. Zur Motivation für eine über den Winter zuweilen recht eintönige Trainingsvorbereitung entschlossen wir uns bereits im Herbst letzten Jahres zur Teilnahme an dem Halbmarathon in "Lisboa"; einem der Schnellsten in Europa, bei dem es mehr runter als rauf geht (ca. 70 Meter negative Höhendifferenz). 

Bildunterschrift hinzufügen"Gastgeber" Carlos & Maertina vor der  Brücke des 25. April

Schnell war unsere Reisegruppe komplett. Vier aus unserer Laufgruppe nebst ihren "besseren - ach was - besten Hälften" mussten nicht lange überredet werden, um diesen Lauftrip in Angriff zu nehmen. Gemeldet wurden online die Damen beim Mini-Marathon (7,8 km) und die Herren auf der Langdistanz.


Sightseeing Lissabon
Freitagvormittag ging es per Flieger aus dem deutschen Nieselregen in die Sonne Portugals. 22 Grad und viel Sonne empfing unseren Tross am Flughafen von Lissabon. Die Stadt lud ein zum "Overdo". Anstatt maßvoll zu "tappern" und das Gebot des "Underdo" zu beachten, wurden die vielzähligen Sehenswürdigkeiten der Stadt mit den sieben Hügeln unaufhörlich wandernd in Angriff genommen. Eine tolle Stadt mit vielen Facetten und wirklich vielen Höhenmetern. Keiner von uns konnte sich bremsen. 

 

 

Marathon vor dem Halbmarathon 
Freitagabend meldete die Garmin gesammelte 20.700 und Samstag nochmals 29.400 Schritte, wobei davon 9 km auf eine Laufeinheit zur Abholung der Startunterlagen zu dem außerhalb des Zentrums liegenden Expo-Gelände entfielen. 

 

 

 

Schwere Beine schon am Abend vor dem Lauf! 
Selbst der Besuch eines Restaurants, in dem der landestypische "Fado"-Gesang intoniert wird, meist schwermütige Lieder über die unerfüllten Träume der Portugiesen, fiel aus. Es blieb nur der "Zimmer-Fado", um sich zumindest ein wenig für den Lauf erholen zu können. Dabei half intensive Pflege mit portugiesischem "Panache" (Radler), das die Flüssigkeitsspeicher füllte und die über die Landesgrenzen berühmten Pasteis de Nata (kleine Törtchen gefüllt mit warmem Vanillepudding). Aber die Strapazen des "Auf und Ab" dieser Metropole blieben in den Beinen. Die Sonne, samstags und sonntags jenseits der 23 Grad, tat ihr Übriges.

Im Laufe des Samstags füllte sich zusehends die Stadt mit Läufern, was durch die von den Teilnehmern mitgeführten roten Rucksäcken des Hauptsponsors sichtbar wurde, in denen die Startunterlagen befindlich waren. 45.000 Läufer, davon 25.000 Mini-Marathonis (7,8 km) hatten schlussendlich gemeldet. Unübersehbar im Stadtbild. 

Der große Tag
Sonntags um 7.00 Uhr wuselte es bereits in unserem Hotel "America Diamonds Hotel" (gut gelegen zum fairen Preis) am Frühstücksbüffet. Überall Läufer mit den am Vortag vom Veranstalter ausgegebenen Shirts.
Mit öffentlichen, für Teilnehmer an diesem Tag kostenfreien Verkehrsmitteln, ging es bereits Sonntag gegen 8.30 Uhr aus dem Hotel und mit dem Zug aus der Stadt auf die Brücke des 25. April. 

An der Mautstation der San Francisco’s Golden Gate Bridge nachgebauten Hängebrücke über den Fluss Tejo sammelten sich nach und nach in unendlicher erscheinender Karawane die Läufer vor der Startlinie. Volksfeststimmung pur. 

 

 

Es wurde gegrillt und gesungen. Familien mit Kindern, die sich zum Mini-Marathon angemeldet hatten um einmal über die ansonsten für Fußgänger gesperrte Brücke zu spazieren, ließen am Start keine Hektik aufkommen. 

 

Das Rennen
Bei über den Teilnehmern kreisendem Hubschrauber fiel um 10.30 Uhr der Startschuss. Es ging die ersten 3 km auf der Brücke Richtung Innenstadt, wobei Teile der sechsspurigen Brücke als Belag Gitterroste aufwies, was beim Laufen nicht nur gewöhnungsbedürftig war, sondern auch den Blick aus 70 Meter in die Tiefe auf den Fluss offenbarte. Nicht was für Jedermann. 
Schnell waren die ersten Kilometer absolviert, da die Strecke von oben auf der Brücke auf die tiefer gelegene Promenade der Altstadt führte, was ein nicht unerhebliches Gefälle erzeugte. Am Tejo entlang ging es zur Altstadt bis zum dem dortigen Wendepunkt bei km 8. Zurück Richtung Westen durch den vornehmen Stadtteil Belem zur Mündung ins Meer präsentierte sich die Strecke flach und eben, wobei die Sonne einige Läufer zur Aufgabe zwang. 

 
Finisher !!
Bei Kilometer 14 und 15 trennte sich die Spreu vom Weizen. Die Hitze und die doch arg durch das Sightseeing ermüdeten Beine, ließen die letzten Kilometer beschwerlich werden. Die letzte Wende bei km 17 km und vorbei an den dort zahlreicher werdenden Zuschauern, ging es zügig ins Ziel. Dabei wurde dort schnell bemerkbar, welche logistischen Probleme es mit sich bringt, mehr als 30.000 Teilnehmer nicht nur über die Ziellinie zu bringen, sondern auch so weiter zu leiten, dass der Zielbereich für ankommende Läufer frei bleibt. Bis zum ersehnten Wasser und einem vom Veranstalter spendierten Vanilleeis vergingen lange Minuten, die nochmals den geschundenen Körpern einiges an Geduld abverlangte.
Trotzdem, ein toller Lauf in einer sehenswerten Stadt, mit vielen, vielen entspannten Teilnehmern, die bis in den späten Abend feierten. Wir lagen noch Stunden in Zielnähe in der Sonne und erholten uns von den Strapazen mit dem lokal gebrauten isotonischen Getränk "Sagres".


Beendet wurde der Abend beim Brasilianer "Boi Preto" nahe des Platz "Marques de Pumbal". Nach unserem Geschmack eine echte Empfehlung, aber nichts für Vegetarier.
Es fiel schwer, montags ohne viele Gedanken an Harald's Equipment (nur ein Hinweis für Insider) die Rückreise ins verregnete Rheinland anzutreten. 
Unser Resümee: Lissabon immer wieder. Wenn es geht, schon am 11. März 2018.

Bis bald

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