15.01.20

Halbmarathon Egmond | 7km den Wind „voll in die Fresse“!

Was macht die besondere Anziehungskraft des Egmond Halbmarathon aus? Jahr für Jahr starten hier mehr als 15.000 LäuferInnen! Mitte Januar ist die Wetterlage oft stürmisch und/oder nass;-) Vielleicht liegt darin für viele die besondere Herausforderung! Keiner weiß was einen erwartet: Sturm, Regen, Hagel, Schnee oder tatsächlich Sonnenschein? Wer braucht schon „Tough-Muder“, wenn man sich alljährlich auf dem Strand in Egmond austoben kann? Für viele ist es der traditionelle Start ins Neue Jahr, denn sehr viele Laufevents hat das Jahr in den ersten 14 Tagen ja nicht zu bieten! Die Niederländer zelebrieren in diesem Zeitraum das „Anbaden“ in der Nordsee ;-) Warum sollte man dann nicht auch die „Lauf-Auszeit“ hier beenden und mit einem Start in Egmond die neue Saison eröffnen!? Vielleicht treffen sich die vielen tausend LäuferInnen auch nur deshalb hier, weil es immer schon so war;-) Seit 48 Jahren  läuft man hier über den Strand und durch die Dünen. Irgendetwas muss schon dran sein - am Halve Marathon Egmond! 




Den Egmond Halbmarathon kann man getrost als Klassiker bezeichnen. Bereits 1973 fand das erste Rennen in Egmond statt. Damit ist der Wettbewerb einer der ältesten über diese Distanz in Europa! 


Start auf dem Boulevard


Läufer-Mekka an der Nordseeküste
Überall tummelten sich am Wochenende die SportlerInnen und das ein oder andere Gesicht lief einen schon am Tag vor dem Rennen über den Weg. Samstag wurde noch ein MTB-Rennen am Strand angeboten und wer richtig „Gas“ geben wollte, konnte in einer Kombi-Wertung Rad,- & Laufwettbewerb verbinden!


Die Wettervorhersage machte keinen Mut;-)


Stürmische Zeiten!
Einzig die Wettervorhersage trübte die Stimmung ein wenig ein! Regen & Böen mit 70km/h waren für den Sonntag angekündigt ;-)
Am nächsten Morgen sah es jedoch viel besser aus als geplant. Allein der starke Wind machte uns noch Sorgen als Christine um kurz vor 11:00 Uhr an der Startlinie des Viertelmarathons stand.



Christine trozt beim "Viertelmarathon" dem Wind!



Mir Vollgas aus dem Block der „Erholungsläufer“ auf die Strecke!
Mein Block im Halbmarathonfeld startete ca. 2 Stunden später und bis dahin blieb es trocken doch der stürmische Wind uns treu ;-)  Apropos Startblöcke ! Hier muss man sich erstmal daran gewöhnen, dass man aus Deutschland heraus höchstens in den ersten Block der „Erholungsläufer“ (RECREATIE) landen kann! Auf die Top-Läufer folgen zunächst die guten niederländischen Läufer, welche im Wettkampf um Platzierungen ringen. Dann folgen die Business-LäuferInnen. Da auch die weniger ambitionierten Business-LäuferInnen vor den Recreatie-LäuferInnen platziert wurden, hat man auf den ersten Strandkilometer viel mit Überholmanövern zu tun;-) 


Start Halve Marathon Egmond - Etwas weniger Regen :-)


Die Nordsee empfängt uns stürmisch!


Samba in Egmond!




Entlang der stürmischen See!
Von der Startlinie am Boulevard Noord liefen wir nur wenige hundert Meter bis zum Strand. Das Bild kurz vor der sandigen Piste vergisst man nie! Leicht bergab, vor uns das dichte Feld der LäuferInnen und dahinter die aufgeschäumte Nordsee - Super!
Von da an konzentrierten wir uns jedoch mehr darauf irgendwie etwas Windschatten zu erwischen! Im Vergleich zum letzten Jahr, kam der Wind nicht von hinten, sondern direkt von vorne:-( Ein Läufer drückte es mit folgenden Worten treffend aus: „7km den stürmischen Wind voll in die Fresse“! Die LäuferInnen versuchten eng beieinander zu bleiben, aber einer musste nun mal die „Kolonne“ anführen;-) Meist lief es fair ab und man wechselte sich im Kampf gegen den Wind ab. Wenn man den Anschluss an seine Gruppe verlor oder einem die eigene Gruppe zu langsam wurde, musste man alleine gegen den Wind ankämpfen. Das war kräftezehrend und tat richtig weh! Oft folgte man den vorderen LäuferInnen, selbst wenn diese über die nicht so guten (festeren) Strandabschnitte liefen. 



Die perfekte Spiegelung (Bildquelle: Facebook Egmond Halve Marathon)



Die „Überlebensdevise“ lautete: Lieber durch tieferen Sand, als alleine gegen den Wind ankämpfen ;-) Ab und Zu bildeten sich parallel schon mal andere Laufzüge, die im Überholmodus rechts oder links neben dem Hauptfeld vorbeizogen. Es hatte ein wenig was von Vogelzügen ;-) und nicht wenige LäuferInnen versuchten durch den Wechsel in die parallel laufende schnellere Gruppe besser voran zu kommen! Es war in diesem Jahr definitiv ein echter Kampf am Strand! Der Ausgang vom Strand war noch etwas anstrengender, da man hier für eine kurze Strecke durch tiefen aufgeworfenen Sand lief :-(







"7km den Wind voll in die Fresse";-)





Auf und Ab hinter dem Dünenkamm
Hinter den Dünen war es dann sofort angenehm und windstill! Hier merkte man jedoch, dass man sich für den windigen Strand zwar „lecker warm“ angezogen hatte, jedoch hinter den Dünen schön ins Schwitzen kam. 1-2 Steigungen waren als besonders anstrengend markiert („rechts lopen - links inhalen“), aber eigentlich nicht so dramatisch! Bei Kilometer 10 wurden die Wege einfacher und es ging Kreuz und Quer durch ein Waldgebiet hinter den Dünen. Es folgte die „Buff-Strecke“ Ein Streckenabschnitt zum „Gas geben“, mit eigener Wertung!



Raus aus dem Sandkasten!


Rein in die Dünen:-)






Letzte Bergprüfung des Tages - der Bloedweg ;-)
Es sollte die ultimative Herausforderung bei km 19 sein! Der Puls ging bei der langgezogenen Steigung zwar in die Höhe, aber Kraft & Ausdauer waren noch ausreichend vorhanden! Am Ende des Anstiegs waren die ersten Häuser von Egmond bereits in Sichtweite und der Gedanke „nur noch etwas mehr als ein Kilometer“ trieb alle nach vorne!



Der legendäre Bloedweg - letzte Steigung vor Egmond (Bildquelle: Facebook Egmond Halve Marathon)



Kurz vor dem Abheben ;-))))



Tolle Stimmung am Streckenrand! 
Trotz der widrigen Wetterbedingungen standen an vielen Stellen der Strecke Menschen, die uns laut anfeuerten. Hier sind die Niederländer richtig groß - Danke! Die Hotspots mit den meisten Zuschauern waren: Start/Ziel Bereich, die ersten und letzten Meter am Strand, Kilometer 10-11 (Campingplatz) der letzte Anstieg am Bloedweg & kurz vor Egmond bei km20:-)



Super Unterstützung am "Campingplatz" (Bildquelle: Facebook Egmond Halve Marathon)


Gegen den Wind !
Kurz vor der Zielgeraden, ging es in eine vom Deich geschützte Mulde. Nach einem kurzen Anstieg erreichte ich den Boulevard auf dem Deich und spürte die Windböen auf der Zielgeraden! Heute konnte mich jedoch nichts mehr aufhalten - Finish!
Pünktlich zum Zieleinlauf blinzelte sogar die Sonne durch die Wolkendecke hervor;-) Perfektes Timing!


KM20 - fast geschafft!


Happy Finisher - im Sonnenschein!




Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis!
Eines muss man besonders hervorheben: Der Egmond-Halbmarathon ist eine top organisierte Veranstaltung. Der Teilnehmerbeitrag von 25,50 € ist dafür regelrecht günstig. Nach der Veranstaltung kann man sich sogar einige persönliche Bilder kostenlosvon der Homepage MYLAPS herunterladen. 


Egmond Halve Marathon Pur! (Bildquelle: Facebook Egmond Halve Marathon)




Weitere Informationen über die Homepage desVeranstalters:




Bis bald 

1 Kommentar:

  1. Lieber Jörg,
    es ist dir wieder mal gelungen, einen tollen "Lust-auf-mehr-machenden" Laufbericht zu schreiben. Starke Leistung und tolle Bilder!!

    Wir sehen uns in (hoffentlich) in Venlo:-)

    Liebe Grüße
    Mario // mr.hndls.runs

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