23.01.15

Leistungsdiagnostik

Im September 2013 kam mir die Idee eine ausführliche sportmedizinische Untersuchung mit zusätzlicher professioneller Leistungsdiagnostik durchführen zu lassen. Im Internet findet man sehr schnell verschiedene Adressen in der eigenen Region. Nach kurzer Recherche hatte ich mich für das Angebot der Sportklinik Hellersen in Lüdenscheid entschieden.

aus Sportaktiv.com



Zwei Gründe waren für mich ausschlaggebend:

  1. In Hellersen konnte ich die Leistungsdiagnostik (Belastungs-EKG, Ergometrie mit Spiroergometrie und Laktat, VO2max und anaerobe Schwelle) auf dem Laufband durchführen. Bei anderen Anbietern ging dies nur auf dem Fahradergometer.
  2. Das Preis/Leistungsverhältnis war bei dem mir vorliegenden Angebot aus Hellersen am besten!

Ich habe Euch den Link zu den aktuellen Angebotspaketen der Sportklinik beigefügt:

www.sportklinik-hellersen.de

Der Laktattest gibt eine genaue Aussage über den Belastungszustand eines Sportlers und gibt die individuelle anaerobe Schwelle an.
www.sportaktiv.com/de/news/erklaer-mir-den-laktattest

"Die individuelle anaerobe Schwelle bezeichnet die höchstmögliche Belastungsintensität, welche von einem Sportler gerade noch unter Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustandes zwischen Bildung und Abbau von Laktat erbracht werden kann."


Als sinnvolle Ergänzung wird in der Leistungsdiagnostik ein weiteres Verfahren eingesetzt - die Spiroergometrie. Die Spiroergometrie ist eine Analyse der Atemluft unter einer definierten Belastung. Über eine Atemmaske wird die Atemluft des Sportlers analysiert. Gemessen werden: der Sauerstoff-Anteil (VO2), der Kohlendioxyd-Anteil (VCO2), das Atemminutenvolumen (AMV) sowie die Atemfrequenz (AF). Weiterhin wird die höchste maximale Sauerstoffaufnahme (Vo2max) erfasst.



Praktisch beginnt man auf dem Laufband in einem bequemen Tempo (8km/h) 3 Minuten zu laufen. Während der Untersuchung trägt man eine spezielle Atemmaske, welche die genaue Analyse der  Atemluft des Sportlers ermöglicht. Die Maske muss während der gesamten Messung gut sitzen und ist eher unangenehm und hinderlich:-(


aus: triathlon-tipps.de

Paralell zu den Laktat,- und Atemluftmessungen wird die Herzfrequenz gemessen, so dass man auch noch ziemlich verdrahtet "ins Rennen" geht.



Anschließend wird in einer kurzen Ruhepause (30 Sekunden) Blut am Ohrläppchen entnommen - Autsch! In  der Blutprobe wird die Laktatkonzentration (mmol/l) gemessen.
Danach geht es mit einer erhöhten Geschwindigkeit (9km/h) weiter: 3 Minuten laufen / 30 Sekunden Pause mit Blutabnahme / Erhöhung der Geschwindigkeit usw. usw. usw.

Man merkt selber, wann die anaerobe Schwelle naht. Die Zähne zusammenbeißen hilft hier nur für kurze Zeit! Bei mir war es dann bei einer Geschwindigkeit von 17km/h vorbei. 1 Minute und 20 Sekunden habe ich dass Tempo noch ausgehalten, doch dann war entgültig Schluss! Am Ende der Messung ist man vollständig erschöpft und hat durch die häufigen Blutabnahnen ein blaues Ohrläppchen.

Mein Laktatwert im Ruhezustand vor der ersten Laufeinheit lag bei 1,06 mmol/l. Nach 9 Geschwindigkeitserhöhungen (bis auf 17km/h) lag der Laktatwert bei 7,77 mmol/l.
Lange Zeit (bis 15km/h) stieg die Laktatkonzentration nur geringfügig an. Danach jedoch sehr steil!

Stufe             Zeit           Laktat                   HF
km/h             min.         (mmol/l)      Schläge per Min.

Ruhe             3:00            1,06                     56
 8,0               3:00            1,24                    122
 9,0               3:00            1,08                    124
10,0              3:00            0,93                    132
11,0              3:00            0,93                    136
12,0              3:00            0,97                    145
13,0              3,00            1,27                    156
14,0              3,00            1,92                    166
15,0              3,00            2,92                    173
16,0              3,00            5,44                    187
17,0              3,00            7,77                    187

Anhand der Leistungsdaten (Laktatwerte, Sauerstoffaufnahme) und den dazugehörigen Herzfrequenzmessungen kann ein erfahrener Leistungsdiagnostiker Empfehlungen für herzfrequenzorientierte Trainingsbereiche aussprechen. Bei mir gab es folgende Empfehlungen:

Herzfrequenzorientierte Trainingsbereiche:
Intervalle:                                       165-175/min
intensiver Dauerlauf, Tempolauf   153-164/min
lange Dauerläufe                            136-152/min


Die sportmedizinsche Untersuchung sollte jeder Sportler routinemäßig durchführen. Die zusätzliche Leistungsdiagnostik, wie oben beschrieben, gibt einem wertvolle Hinweise zur Trainingssteuerung. Überbelastungen können verhindert werden. Die anzustrebenen Zeiten werden realistisch eingeschätzt. Der untersuchende Arzt sollte ein versierter Leistungsdiagnostiker sein. Wenn das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, würde ich es jedem ambitionierten empfehlen!

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