11.04.18

Hannover-Marathon I 42,195 lange Geraden;-)

Dies ging mir am Marathon-Sonntag mehrmals durch den Kopf und ständig fragte ich mich: „Wo haben die so viele Geraden her“ und „Müssen die den alle so lang sein“ ;-) ? Hannover war für mich kein unbeschriebenes Blatt. Immer, wenn ich in der Stadt war hatte ich das „kleine Läuferoutfit“ dabei! Die 3-4 großen Laufreviere: Maaschsee/Ricklinger-Kiesteiche, Herrenhäuser Gärten & Eilenriede durchquerte ich bisher immer mit großem Neid! Innerstädtisch bietet Hannover den LäuferInnen jede Menge Abwechslung! Nun wollte ich das Ganze auch mal auf 42,195 km testen! Und - ich wurde nicht enttäuscht! 








Sonne pur!
Die Wettervorhersage hatte es bereits seit einigen Tagen angekündigt! Es sollte ein heißes Laufwochenende in der niedersächsischen Landeshauptstadt werden! Die ein oder andere Rennstrategie musste entsprechend, vorher oder während des Rennens, noch einmal überdacht werden.


Frühlingsboten und Open Air Pasta Party


Open-Air Pasta Party 
Am Samstag genoss ich  das tolle Wetter und gönnte mir, nach der Abholung der Startunterlagen, die Open-Air Pasta Party bei Live-Musik auf dem Trammplatz, vor dem Neuen Rathaus. Stilvoller könnte man den Marathon Hannover nicht beginnen ;-)

Startlinie vor dem Neuen Rathaus


Am nächsten Tag strahlte die Sonne bereits am frühen Morgen vom wolkenlosen Himmel und Partymusik lockerte die LäuferInnen im Start/Zielbereich auf. Eine Stunde vor dem Start waren die Temperaturen noch recht angenehm, doch der ein oder andere machte sich schon darüber Gedanken, dass die 20 Grad Marke um die Mittagszeit „geknackt“ werden würde;-)



„Hard-Rock Start“ im Sonnenschein!
Die Marathonis wurden mit Rockmusik made in Hannover (Scorpions) auf die Strecke geschickt und schon begann eine 42,195km lange SightRunning Tour. Die Waterloo-Säule konnten wir zwar nur aus der Entfernung bewundern aber schon näherte sich das Läuferfeld dem Maschseeufer. Vorbei am Sprengel-Museum ging es stadtauswärts. Am frühen Morgen hatten sich bereits die ersten Zuschauer zum Anfeuern eingefunden! Besonders nett begrüßten uns die Gartenbesitzer der Schrebergärten entlang der Leine in Wülfel! Auf der  Hildesheimer Straße bekam man zum ersten Mal einen Eindruck davon, dass Hannover richtig lange Geraden zu bieten hatte! Immerhin, die Strecke war extrem flach und durch weniger „Ecken“ & „Kanten“ war sie auch schnell! Der Bereich Döhrener Turm bildete den nächsten Highlight mit Musik und  Zuschauerjubel! Das war jedoch noch nichts im Vergleich zu der Stimmung am „Aegi“! Genau zum richtigen Zeitpunkt - nach der langen Hildesheimer Straße kam die Partystimmung am Aegidientorplatz wie gerufen!


Vorbei am Maschsee


Döhrener Turm
Aegidientorplatz ("Aegi")






Georgstraße / Opernhaus




Von der Partymeile in die „Grüne Hölle“
Diese Stimmung setzte sich auf der Georgstraße vorbei an der Oper bis zum „Kroepke“ mit Sambarythmen fort. Hinter dem Hauptbahnhof wurde es für kurze Zeit etwas ruhiger aber man näherte sich bereits dem stimmungsvollen Emmichplatz und dem Zoo! Danach folgte die „Grüne Hölle“ von Hannover - die Eilenriede! Am Zoo wurde noch einmal kräftig gefeiert und gejubelt und schon tauchte man über die Waldchaussee in das Waldgebiet ein. Dort sorgte bei km18 eine einsame Samba-Band und wenige Wanderer am Straßenrand tapfer für Unterstützung - Danke! Da mittlerweile die Temperaturen bereits angestiegen waren, sorgte der Waldabschnitt glücklicherweise für ein wenig Abkühlung;-)

Bild: Oliver Sonnemann


Waldchaussee in der Eilenriede


Für alle Hannoveraner LäuferInnen kamen nun die bekannten Kultstätten im oder am Rande der Eilenriede - die Gaststätte Steuerndieb und der Lister Turm! Nicht zu vergessen, dass man kurz hinter der Halbmarathon-Marke zweimal den Mittelland-Kanal überquerte ;-) Insgesamt gab es bei der vielgestaltigen Strecke ein verbindendes Element: Es ging meist über Geraden - lange Geraden;-)


Überquerung des Mittellandkanals
Lister-Turm


Stimmung pur!
Ab und zu wurde die Strecke für kurze Zeit eckiger und kantiger! In den engen Straßen der Oststadt (km27) im Stadtteil Vahrenwald-List (km32) und später in der Nordstadt (km37) waren hier jedoch auch sehr viele Zuschauer am Straßenrand und feierten die (Halb-) Marathonis!





Halbmarathonis auf der Überholspur;-)
Bei km27 traf der Kurs der Halbmarathon-LäuferInnen die Strecke der Marathonis. Grausam! Plötzlich ziehen so viele LäuferInnen an einem in einer deutlich höheren Pace vorüber und man empfand sich selbst als „lahme Ente“! Ich bin bis heute hin und her gerissen, ob dies auch Vorteile hatte oder nur den Nachteil, dass man entweder total frustriert wurde oder zu einer viel zu hohen Geschwindigkeit verführt wurde! Hier war Pace-Kontrolle angesagt;-) Ich spürte jedoch trotzdem den „Sogeffekt“ der schnelleren Masse! Den Nachteil spürten im weiteren Verlauf des Rennens die LäuferInnen, welche sich bei den warmen Verhältnissen, nicht so gut bremsen konnten.

Der anstrengendste Abschnitt verlief bei km34 auf der endlos erscheinenden Vahrenwalder Straße. Kein Schatten & wenig Zuschauer können ganz schön weh tun!

Nach dieser  zermürbenden Geraden war die Stimmung im Univiertel genau der richtige Push zum richtigen Zeitpunkt! Die Herrenhäuser Gärten im Rücken ging es für alle LäuferInnen auf die letzten Kilometer! Vorbei am Welfenschloss (Uni Hannover) ging es zur letzen Schikane des Tages! Bei km40 erwartete ich eine schöne lange Gerade ins Ziel am Neuen Rathaus;-) Stattdessen gab es einen abrupten Richtungswechsel und einen kurzen Ausflug über die Jägerstraße  in Richtung Georgengarten! 


Blick zurück zu den Herrenhäuser Gärten



Auf einem kurzen Zick-Zack Kurs fanden wir jedoch schnell den Weg zurück auf die lange Zielgerade des Hannover-Marathon! Über die  Skulpturen-Meile ging es Richtung Ziel. Zu diesem Zeitpunkt hatte jedoch niemand mehr Zeit für einen kurzen Blick auf die „Nanas“ der Künstlerin Niki de Saint Phalle - der Endspurt war nicht mehr zu stoppen! Das neue Rathaus stand als Landmarke im Raum und hier überquerten viele glückliche LäuferInnen  bei strahlendem Sonnenschein und mittlerweile 22 Grad die Ziellinie!



Glücklich auf den letzten Metern der Zielgerade!



Lauter Finisher!

Finishen & Regenerieren:-)
Leider führten die äußeren Umstände dazu, dass das Rennen für viele StarterInnen nicht optimal verlief! Glücklicherweise konnten die meisten mit den hohen Temperaturen jedoch gut umgehen -  „schraubten einen Gang zurück“ oder achteten auf sich und Ihren Körper. Diejenigen, welche an diesem heißen Tag in Hannover das Ziel erreichten, konnten im gut bestückten Finisherbereich zwischen Rathaus & „Aegi“  direkt mit der Substitution von Flüssigkeit beginnen;-)




Hannover galt für mich bisher als ideale Laufstadt. Der Hannover-Marathon unterstrich diese Ansicht noch einmal doppelt! Eine sehr gute Organisation, die Stimmung am Streckenrand & die abwechslungsreiche Strecke überzeugten vollständig! Durch viele Geraden und nur wenige „Ecken & Kanten“ bot der Hannover-Marathon eine extrem flache Strecke an! Bestzeiten konnten aufgrund der warmen Verhältnisse 2018 nur schwer erzielt  werden! Im nächsten Jahr  besteht die Möglichkeit beim nächsten Hannover-Marathon (07.04.2019) einen neuen Anlauf zu  nehmen;-)

Weitere Informationen auf der Homepage des Veranstalters:

marathon-hannover


Der April  ist bei meiner 12-Ender-Challenge sogar doppelt besetzt! Somit geht es in 14 Tagen bereits beim Enschede-Marathon weiter!




Bis bald



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