Beim Marathontraining ist der lange langsame Dauerlauf eine der wichstigsten Elemente. Wenn es über 20 bis 30km geht verlasse ich die Waldwege meiner hügeligen Umgebung und laufe am liebsten am Flußufer der Sieg entlang. Für die längsten Strecken geht es meistens per Zug nach Rosbach oder flußabwärts nach Siegburg. Nicht selten macht sich die Sieg, nach anhaltenden Regenfällen, jedoch ziemlich "breit" und das Laufen auf den Wegen am Fluß wird zum abenteuerlichen Orientierungslauf! Dieser Post beschreibt eine 29km Dauerlaufstrecke und die Abenteuer, die manchmal darin stecken;-)
Mein vorletzter Trainingslauf ging von Rosbach siegabwärts nach Eitorf. An verschiedenen Stellen mußte ich, aufgrund von Hochwasser, über Wiesen oder die nahegelegene Straße ausweichen. Um diesen Schikanen auszuweichen bin ich beim nächsten Mal mit dem Zug nach Siegburg gefahren und wollte über die siegbeleitenden Wege zurück nach Eitorf laufen. Diese Strecke verläuft über lange Abschnitten auf einem befestigten Dammweg und sollte mich so vor nassen Füßen bewahren.
Vom Siegburger Bahnhof ging es direkt in Richtung Siegufer. Hinter der Siegbrücke am gegenüberliegenden Flußufer wartete jedoch die erste Enttäuschung. "Wegen Hoch- wasser gesperrt" war die Meldung auf dem Warnschild, die mich heute verfolgen sollte! Also zurück auf die Siegburger Uferseite und den Trampelpfaden in der Siegaue Richtung Buisdorf folgen.
Tatsächlich erreichte ich ohne weitere Hindernisse die Brücke über die Sieg. Auf der anderen Seite,warteten die "Deichwege" , die sich bis Hennef hinziehen. Hier war ich vor dem Hochwasser sicher, obwohl es auch hier nicht nur mit trockenen Füßen weiter ging. Der tagelange Regen hatte auch hier große Wasserflächen hinterlassen!
Trotz alledem lief es bis Hennef sehr gut und der weitere Weg führte über die Fußgängerbrücke nach Allner. Vor der Überqerung der nächsten Siegbrücke hinter Allner wechselte ich extra die Straßenseite, weil der Weg auf der anderen Siegseite Richtung Welderghoven hoffnungslos überschwemmt war.
Also ging es direkt auf den Dammweg nach Welderghoven und nach der Durchquerung des Ortes in die nächste Sackgasse! Auch hier hatte das Flußwasser jedes Durchkommen unmöglich gemacht.
Der Umweg verlief durch das Neubaugebiet oberhalb von Welderghoven. Leider bin ich zu schnell zum Fluss zurückgekehrt und auf der langen Gerade zwischen Sieg und Bahndamm war wieder einmal Schluss! Diesmal "rettete" mich eine Kletterpartie am Bahndamm;-)
Danach ging es erst einmal mühelos weiter in Richtung Blankenberg. Bevor ich jedoch bei Stein die Eisenbahnbrücke nach Auel überqueren konnte mußte ich meine Entscheidung den Umweg über Oberauel nicht zu nehmen bitter bereuen. Unter der Brücke machte sich die Sieg breit und war mit starker Strömung ein unüberwindliches Hinderniss.
Ein unangenehmer Umweg (zurück über den Bahnsteig Bhf Blankenberg) über Stein brachte mir zwar Streckenkilometer aber auch zunehmend schlechte Laune. Gott sei dank war das Wetter mittlerweile gut und ein traumhafter Blick auf Stadt Blankenberg war die Belohnung!
Letztendlich ging es doch noch über die Eisenbahnbrücke und entlang der Wegstrecke des Siegsteigs zurück zur Sieg in Richtung Eitorf-Merten. Dieser Weg liegt so hoch am Hang, dass das Hochwasser hier keine Probleme darstellt.
Erst kurz vor Merten war es wieder einmal die Stelle unter der Eisenbahnbrücke, die eine Streckenänderung erzwang!
Von Merten ging es über den sogenannten "Eselsberg" nach Eitorf-Bülgenauel und sicherheitshalber nicht über die Radwege an der Sieg (überschwemmt!) weiter in Richtung Eitorf-Bourauel. Auf dem direkten und trockensten Weg lief ich durch den Gewerbepark "An der Kammgarn" bis zum Siepark in Eitorf!
Trotz aller Widrigkeiten ist die Strecke von Siegburg nach Eitorf eine exelente (fast) 30km Trainingsstrecke für den Marathon: Landschaftlich reizvoll, überwiegend flach und zu 90% autofrei!
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