Laufgürtel & Trinksysteme Laufen I "Runner´s little helper!"

Handy, Riegel, Gel, Autoschlüssel, Wasser, Haustürschlüssel, Geld, Pass ............... alles Dinge, die man als Läufer schon mal mitnehmen muss. Die kleine Tasche an der Laufshorts bietet gerade mal Platz für den Autoschlüssel  und/oder etwas Geld! Für den Rest der notwendigen "Mitbringsel" gibt es verschiedene Lösungen im Markt. Je nachdem, in welcher Trainingssituation man läuft, sind die Ansprüche an die "kleinen Helfer" sehr verschieden. 

Formbelt Laufgürtel (Bildquelle: http://formbelt.com)

Eine Übersicht und ein paar gute Tipps findet ihr in diesem Post.

Training
Solange man nur kurze Runden dreht, wird man sich nicht so sehr um die Wasserversorgung kümmern. Trotzdem nimmt heutzutage (zur Sicherheit) jeder sein Handy mit und benötigt eine praktische und komfortable Unterbringung für das "kostbare Gut". Zuerst habe ich ein System genutzt, welches in einer Schutzhülle das Handy am Oberarm befestigt. Mich persönlich stört das Mobil-Phone am Oberarm. Darüberhinaus bietet dieses System lediglich Platz für das Telefon und keinen weiteren Stauraum!

Handhülle mit Oberarmbefestigung (Bildquelle Internet)

Auf 10km Runden habe ich (ob man´s braucht oder nicht) immer eine Trinkflasche dabei. Hier bieten verschiedene Hüftgürtelsysteme die Möglichkeit alles notwendige bequem mitzunehmen. Gürtel mit mehreren kleinen Flaschen oder mit einer großen Flasche stehen, je nach Geschmack, zur Verfügung! Beide Systeme gibt es weniger minimalistisch auch mit verschließbaren Taschen. Ich bevorzuge die Variante mit einer Flasche und zwei Taschen rechts und links. Im Trecking-Bereich gab es diese Hüftgürtel schon lange. Ich habe mich für ein System der Firma Deuter ( http://www.deuter.com/DE/de/huefttaschen.html) entschieden, weil ich für die sehr langen Läufe im Marathontraining, neben dem Wasser auch alle oben erwähnten (wichtigen) Dinge (vom Handy bis zum Riegel) unterbringen kann. Wer es lieber eleganter mag, findet hier jedoch auch smartere Lösungen. 

Laufgürtel mit großer Flasche und zwei Stauräumen (Bildquelle: Internet)

Laufgürtel mit vier kleinen Flaschen und Stauraum (Bildquelle: Internet)

Der perfekte Sitz muss stimmen!
Man sollte unbedingt darauf achten, dass das Material gut verarbeitet ist und es beim Tragen nicht scheuert. Breite Gurte mit Wasserflasche & Stauraum sind oft gut gepolstert und bequem zu tragen. Trotzdem kommt er im Marathontraining an seine Grenzen. Ich hatte immer wieder nach 30km Läufen Scheuerwunden am Rücken:-(

Wasserdepot "auf dem Buckel";-)
Eine Alternative, welche gleichzeitig die Versorgung mit Wasser, auf langen Läufen erweitert, stellen Trinksysteme in Rucksackform (Camel-Bag) dar. Hier befindet sich in dem (mehr oder weniger) kleinen Rucksack eine Wasserblase mit einem Fassungsvermögen von 1,5 - 2Liter. Getrunken wird während des Laufes durch einen Schlauch. Ventil "mit Biss" öffnen / Ansaugen / Wasser kommt! So einfach geht das Ganze;-) Im Rucksack ist zusätzlich ein kleines Staufach integriert. Was hier deponiert wird kann jedoch nicht einfach, während des Laufes, entnommen werden. Hierfür muss man anhalten und den Rucksack abnehmen:-( Ein nicht lösbares Problem stellt die, besonders im Sommer, unangenehme Erwärmung des Wassers im Schlauch zwischen "Wasserblase" und "Mundstück" dar. Im Winter ist der erste Schluck dagegen etwas zu kalt;-)

Camel-Bag (Hydro-Lite 2.0) Wasserblase (Bildquelle Internet)

Der Nutzen dieser Trinksysteme liegt ganz klar bei der "Wasserversorgung" im intensiven Training. Verschiedene  Anbieter bieten hier seit längerem eine große Auswahl. Bei meinem "Kamelbuckel" habe ich mich mit Deuter ( http://www.deuter.com/DE/de/ )ebenfalls für einen Anbieter aus dem Bereich Outdoor entschieden.

Wettkampf
Im Wettbewerb ist man meist durch die Veranstalter, mit Trinken und oftmals Essen, an den Versorgungsstellen gut versorgt. Ein Gurt mit Wasserflaschen oder ein "Camel-Bag" ist nicht unbedingt notwendig!

Trotzdem benötigt man für die Wertgegenstände, Schlüssel & Handy einen leichten & bequemen Gürtel mit Stauraum. Hier habe ich in der Vergangenheit verschiedene Systeme ausprobiert. Ein Gürtel der Firma Amphipod ( http://www.amphipod.com )mit ausreichend & unterteiltem Stauraum hat mir gute Dienste geleistet. Im äußeren Staufach mit einem stabilen Netzmaterial nach außen, fand das Handy einen sicheren Platz. Im inneren Raum war noch Platz für Wertgegenstände oder Riegel/Geltube. Praktisch war diese Lösung, aber insgesamt recht sperrig und es scheuerte am Rücken (bei der 42,2km Distanz) doch ganz tüchtig.

Laufgürtel (Amphipod) mit geteilten Fach(Bildquelle Internet)

Ein Gürtel mit einem sehr dehnungsfähigen Fach (http://flexi-gurt.de) war aufgrund des weichen Materials schon wesentlich komfortabler. Dieser Gurt ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Er ist jedoch bzgl. des "Zuladungsvolumen" sehr eingeschränkt. Ein smarter Gürtel mit einem einzelnen Fach ist günstig, wenn man wenige Wertsachen, Pass & Handy während des Rennens sicher am Körper tragen will. Falls man jedoch noch Kohlenhydratgel oder Riegel mit transportieren möchte, wir es eng und auch gefährlich! Schnell zieht man mit dem Energieriegel auch noch das Handy oder anderes hinaus. Weiterhin hatte mein kleiner Laufgürtel folgenden Schwachpunkt. Das Synthetikmaterial wird zum  "Feuchtraum" und mein Handy war anschließend "feuchtnass"! 

Laufgurt I Flexi-Gurt (Bildquelle Internet)

Im letzten Absatz hatte ich den etwas "robusteren" Laufgurt von Amphipod mit unterteiltem Stauraum und Netzmaterial (nach außen) erwähnt. Dies hatte gegenüber der  minimalistischen, superleichten Variante hier natürlich Vorteile. Der Tragekomfort ist, wie bereits erläutert, schlechter!

NEU! Ein Gurt & viele Fächer 
Dies ist eine Alternative, die es seid kurzem ebenfalls auf dem Markt gibt. Der Formbelt macht seinem Namen alle Ehre. Als durchgehender Gurt(schlauch) wird er nicht wie ein Gürtel angezogen, sondern eher wie eine Sporthose! Er ist ausreichend breit und sehr dehnungsfähig. Im Gurt gibt es innen mehrere Stauräume. Hier finden Pass, Geld oder das Handy jeweils den passenden Platz. Für die sichere Befestigung des Schlüssels wurde sogar ein Karabinerhaken, in einem der Stauräume, integriert. 

Laufgurt mit vielen Fächern (FORMBELT) (Bildquelle Internet)

Meinen Gurt habe ich von der Firma Variosports (http://formbelt.com http://variosports.de) für Testzwecke zur Verfügung gestellt bekommen. Optional kann man eine Version mit Reisverschlusstasche (Öffnung nach außen) bestellen. Für diese Version habe ich mich entschieden:

Bei der Farbauswahl gibt es eine große Auswahl (9 Farben) von Neonfarben über bunt bis zum unauffälligen Schwarz. Der Gurt wird entsprechend dem Taillenumfang in unterschiedlichen Größen bestellt. Entsprechend passt er "wie angegossen"! Kein "Rütteln" oder "Scheuern", das ist ein großes Plus! In der von mir gewählten Version (schwarz) fällt er auf der Laufshorts (schwarz) so gut wie nicht auf. Beim Laufen spürt man ihn kaum. Er sitzt straff und körperbetont. Für den Wettkampf  ist der Gurt eine hilfreiche Ausrüstung. Im intensiven Training braucht man häufiger einen Gurt mit Wasserflasche. Dafür ist der FORMBELT in der momentanen Ausführung nicht gedacht.

Ich habe beim ersten Training, bei schwülwarmen Wetter, einen Nachteil festgestellt. Bei einem 15km Lauf wurde es für Läufer und Material sehr hart! Ähnlich, wie bei dem eben beschriebenen Flexi-Gurt aus dehnungsfähigen synthetischen Material, wird es im Staufach des FORMBELT ebenfalls recht feucht!  Auch hier war mein Handy so "schweißnass" wie ich selber!  Das Problem ist nach Rückmeldung von Variosports bereits erkannt worden. Derzeit sucht man nach geeigneten Stoffen, bei denen dieser Effekt vermieden werden kann. Momentan enthält deshalb jede Lieferung einen Polybeutel, in den man sein Handy packen kann, um es vor der Feuchtigkeit zu schützen. Habe ich ausprobiert - passt!

Fazit:
Die Auswahl des "besten" Helfer auf der Laufstrecke ist abhängig von Funktion (welche Streckenlänge, welches Training, welche Funktion) und dem individuellen Geschmack. Meine eigenen Erfahrungen können lediglich Anregungen bieten. Heutzutage ist die Auswahl riesig und jeder findet sein "bestes Stück"!

Bis bald