Ein Läufer unserer Reisegruppe kam am "Gepäckwagen" an und berichtete von einer riesigen Rauchwolke. Er war sich sicher, dass die Ursache eine Explosion gewesen war. Zu meiner weiteren Beunruhigung, war er der Meinung, dass die Explosion am Anfang der Zielgeraden auf der Boylston Street stattgefunden hätte. Dort hatte mich kurz vor dem Ziel meine Partnerin noch angefeuert! Meine Sorge wuchs! Ohne langes Umziehen packte ich meine Sachen und ging zügig zur sogenannten "Family-Meeting Zone". Dabei überquerte ich ca. 5 Minuten nach den Explosionen die Kreuzung hinter der Zielgeraden! Das Ziel lag 300-400m weit weg in "gespenstiger Ruhe". Kein Rauch! Alles ruhig! Zügig suchte ich den Weg zum Treffpunkt! Immer häufiger fiel mir die Unruhe bei den Verantwortlichen, mit ihren Funkgeräten am Ohr, auf. Das zunehmende Sirenengeheul aus der Ferne und die verängstigte Gesichter beunruhigen mich immer mehr und ich ging immer schneller. Mir war zu diesem Zeitpunkt, ca. 10 Minuten nach den Explosionen immer noch nicht bewußt, was hier heute passiert war! Endlich am Treffpunkt angelangt nahm ich meine Partnerin glücklich, dass ihr nichts passiert war, in den Arm! Niemand aus der InterAir-Gruppe wusste zu diesem Zeitpunkt etwas genaueres. Es waren ca. 20 Minuten vergangen und wir standen parallel zur Ziellinie nur 2 Blocks weiter und waren ahnungslos!
in der Family-Meeting Zone |
(Bildquelle: Internet) |
Was wir mit Entsetzen ebenfalls erkannten, dass die beiden Explosionsorte ein gutes Stück auseinander lagen! Das konnte kein Unfall gewesen sein. Lange durften wir hier nicht mehr stehen. Die Sicherheitskräfte wurden aktiv und schwerbewaffneten SWAT -Teams räumten die öffentliche Bereiche! Wir konnten jedoch noch in unser Hotel gelangen. Wir hatten den Startplatz und die Reise über InterAir-Sportreisen gebucht und wir waren die größte Gruppe deutscher Läufer bei diesem Event. Zügig trafen wir uns in der Hotellobby um unsere Vollständigkeit zu überprüfen. Die meisten waren schon da! Die Begleiter von InterAir-Sportreisen hatten einiges zu tun, blieben jedoch ruhig und organisierten alles professionell! Anhand der Durchgangszeiten der anderen konnten wir kalkulieren, dass Sie nach dem Abbruch des Marathons irgendwo weit vor den schrecklichen Ereignissen am Streckenrand "gestrandet" waren. Diese Läufer wurden, wie wir später erfuhren, in Altenheimen oder Turnhallen versorgt.
Der Marathon wurde abgebrochen! |
Vor unserem Hotel |
Insgesamt starben 3 Menschen und es gab 264 Verletzte! Mein schlimmstes Erlebnis!
http://www.bild.de/news/ausland/terroranschlag/deutscher-laeufer-in-boston-entging-knapp-dem-bomben-horror-30042940.bild.html
Boylston Street (Bildquelle: Internet) |
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