Chicago - "The Windy City"
In New York hatte ich Mitarbeiter von InterAir-Sportreisen kennengelernt und fand deren den Service des Unternehmens sehr überzeugend. Bei mehreren Gelegenheitenn hatten Sie mir die Teilnahme am Chicago-Marathon "schmackhaft" gemacht und meinen dritten Marathon der World Marathon Majors habe ich 2011 tatsächlich bei InterAir gebucht!Tolle Stadt, wunderschöne Wolkenkratzer & phantastisches Wetter! Das wäre ein traumhafter Stadturlaub geworden. Es sollte jedoch noch ein Marathon gelaufen werden! Wieder einmal ging es bei (zu) heißen Temperaturen auf die 42,2 km.
Cloud Gate ("The Bean") im Millenium Park |
Am frühen morgen ging es zu Fuß zum Grant Park nahe dem Lake Michigan. Ich hatte gerade meinen Gepäckbeutel abgegeben und wollte noch zur Toilette. In der Schlange vor den unzähligen Dixi´s stehend ging vor uns am Lake Michigan die Sonne auf. Whow!
Dannach ging es in aller Ruhe in den Startblock. Vor uns ein Teil der phantastischen Wolkenkratzerkulisse und der Schlund einer Unterführung in den es sofort nach dem Start hineingeht!
Dixi´s am Lake Michigan - Start |
Nach einer kurzen Schleife durch die Innenstadt ging es weiter Richtung Norden der Millionenstadt.
Man lief parallel zum Lake Michigan durch Old Town in Richtung Lincoln Park bis Lake View East. Es waren die gepflegteren Stadtteile die hier durchquert wurden. Hier gab es viele Bäume, die Schatten spenden und ein begeisterungsfähiges Publikum feuerte die Läufer an.
Irgendwo auf dem Rückweg zurück zur Innenstadt stand plötzlich direkt an der Straße ein Elvis-Double und präsentierte tollen Live-Rock´n´Roll!
Leider wurde die Strecke, nachdem man die City noch einmal durchquert hatte, etwas einsamer. Es waren, auf längeren Streckenabschnitten, nicht mehr so viele Zuschauer am Straßenrand. Hier in den etwas "ärmeren" Stadtvierteln war auch weniger Grün am Straßenrand. Hinter Chinatown wurde es zunehmend wärmer und ich kämpfte mich regelrecht durch diesen Teil der Strecke. In bin sehr froh, dass ich in solchen Momenten den Ehrgeiz zurückstellen kann und nicht mehr so sehr auf die vorgenommene Endzeit achte!
südlichster Teil der Strecke |
Am südlichsten Teil der Strecke überquerte die Strecke eine 10-spurige Autobahn und ma hatte einen phantastischen Blick auf die Skyline von Chicago. Ich musste einfach anhalten und vom Brückengeländer ein Photo mit dem Handy machen:-) Die letzten 4 km wurden durch eine unbarmherzig lange, geradlinige und (damals) "sehr heiße" Michigan Avenue überbrückt. Zum Ende der Strecke gab es aufgrund der Hitze noch einige unschöne Szenen. Viele Läufer wurden am Straßenrand ärztlich betreut. Ein Grund mehr das Tempo moderat zu halten! Kurz vor der Zielgeraden lief man eine unangenehme Rampe hinauf. Nicht zu steil, aber nach fast 42 km extrem unangenehm. Danach ging es direkt auf die letzten Meter. Puh!
Mit einer Zeit von 03:48:08 Std. kam ich gesund aber abgekämpft ins Ziel.
Es war Heiß! |
Mit einer Zeit von 03:48:08 Std. kam ich gesund aber abgekämpft ins Ziel.
Ruhebereich im Grant Park |
Nach kurzem Spaziergang, einem Snack und genügend Wasser erreichte ich die Meeting-Zone im Grant Park. Immer noch bei strahlendem Sonnenschein habe ich bei einen "Light-Beer" (Danke InterAir) im Schatten (!) die strahlende Skyline genossen. Die "Windy-City" hatte ihrem Namen damals keine Ehre gemacht!
Wenn man diese Ereignisse aus dem Jahr 2007 hört, will ich mich gar nicht mehr über die Temperaturen in meinem Chicago-Jahr beschweren!
Wahrscheinlich wäre ich ohne die begeisternden Beschreibungen von Axel (InterAir-Sportreisen) in New York 2010 niemals auf die Idee gekommen den Chicago Marathon zu laufen! Heute kann ich jedem nur empfehlen die Stadt und den Marathon kennenzulernen. Vielen Dank Axel!
Bis bald
phantasievolle Kühlung ! |
Die "Hitzeschlacht" in 2007!
Es war, bei meiner Teilnahme in Chicago, zwar recht heiß aber die Veranstaltung verlief ohne große Probleme! Viel schlimmer erwischte es die Läufer vier Jahre zuvor! Im Jahre 2007 machten Rekord-Temperaturen von 30 Grad Celsius den Teilnehmern am Marathon von Chicago zu schaffen. Ein Läufer starb, und mehr als 300 mussten an der Strecke behandelt werden. 146 davon mussten im Krankenhaus weiterbehandelt werden!
Die Veranstalter räumten ein, dass die Verteilung der 1,8 Millionen Wasserflaschen nicht optimal geplant war. Man hatte einen hohen Anteil im hinteren Teil der Gesamtstrecke bereitgestellt. Im vorderen Bereich kam es aufgrund der sehr hohen Temperaturen zu Engpässen! Verstärkt wurde diese Knappheit dadurch, dass viele "schnelle" Läufer die Getränke als "Kühlmittel" benutzen! Den nachfolgenden Läufern fehlte es an Wasser! Nach vier Stunden wurde die Laufveranstaltung abgebrochen. Wer bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Hälfte der 42,195-Kilometer zurückgelegt hatte, wurde von Polizisten per Megafon aufgefordert, sich langsam ins Zielgelände zu begeben. Es wurde heftig kritisiert, dass es entlang der Strecke nicht genügend Wasserstände gegeben hätte und die vorhandenen seinen zu schnell geleert gewesen!
Aufgrund dieser Ereignisse wurde bei Chicago Marathon ein "Alarmsystem" (Event Alert System (EAS)) mit Farbcode eingeführt, welche die Läufer auf drohende Gefahren z.b. durch starke Hitze hinweisen soll! Die verschiedene Level reichen von niedrig (Grün) über moderat (Gelb) bis hoch (rot) sowie extrem (schwarz)
Diese Warnhinweise wurden auf der Marathonmesse, im Internet, der Tageszeitung, beim Start und auf der Strecke immer wieder aktualisiert präsentiert:
Event Alert System table:
Wenn man diese Ereignisse aus dem Jahr 2007 hört, will ich mich gar nicht mehr über die Temperaturen in meinem Chicago-Jahr beschweren!
Bis bald
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