09.05.15

World Marathon Majors - London

Meine fünfte Teilnahme bei einem Marathon der World Marathon Majors war die Teilnahme beim London Marathon in Frühjahr 2015! Er ist leider einer der Marathonveranstaltungen mit den schwierigsten Zugangsbedingungen. Es gibt nur ca. 5% Teilnehmerplätze für ausländische Starter.


Bildquelle: Internet


Traditionell ist der  London Marathon  die größte inländische Charity-Veranstaltung und somit der Zugang für inländische Läufer  durch das starke Engagement zur Spendensammlung gesteuert. Pro Jahr kommen hierbei hohe Millionenbeträge an Spenden für soziale Zwecke zusammen (2014: 53 Mio. Pfund). Für mich als ausländischen Starter bedeutete dies jedoch, dass ich mich bei einem Lauftreiseunternehmen um die wenigen Startplätze für ausländische Teilnehmer bemühen musste! 

Ausländische Starter bei den World Marathon Majors:
Berlin (über 50%), New York (fast 40%), Chicago (ca. 30%), Boston (15% ), Tokio (15%), London (5%)

In meinem Fall hatte ich einen der wenigen Startplätze für deutsche Läufer bei InterAir-Sportreisen gebucht!
Der London Marathon ist darüberhinaus ein absolutes Top-Event im Herzen der City. Ein typischer Sightseeing Marathon mit einem enorm begeisterungsfähigen Publikum.


Abfahrt mit dem InterAir-Bus in Richtung Startlinie (Bildquelle: Interair Sportreisen)
 Morgens früh ging es mit unserem Bus nach Greenwich. Allein die Fahrt dorthin ist bereits das erste Abenteuer des Tages. Da die obligatorischen Straßensperrungen Jahr für Jahr in einer neuen Abfolge die Busfahrer überraschen glich die Fahrt einem Hin und Her bzw. Vor und Zurück:-) Glücklich und zufrieden sind wir dann doch noch auf einer großen grünen Wiese angekommen. Die Wartezeit verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein zwischen Gepäckwagen und Dixieklo's ;-)
Gruppenbild mit Fahne! (Bildquelle: Interair Sportreisen)
Warten auf der grünen Wiese (Bildquelle: Interair Sportreisen)
Nach dem Startschuss ging es durch Greenwich und von dort zum ersten Höhepunkt der Strecke. Die Runde vorbei am historischen Segler "Cutty Sark" ist ein Publikumsmagnet. Der erste Gänsehautmoment durch das enthusiastische Anfeuern des Publikums und dem Trommelwirbel der Samba Gruppen.
Bildquelle: Internet
Von Greenwich ging es Richtung "City of London"! Kurz vor km 23 bog man rechts auf eine leicht ansteigende Straße und hatte die imposante Tower-Bridge vor sich. Wiederum beindruckte mich die extrem lautstarke Unterstützung durch die dicht gedrängten Menschen!


Über die Towerbridge (Bildquelle: Interair Sportreisen, Marathonbilder)

Auf den Zinnen des "Tower of London" standen Beefeater (Wächter der Kronjuwelen) in ihren charakteristischen Uniformen. Links ging es die Themse entlang Richtung Ziel, doch uns fehlten noch ein paar km (Meilen) für die Marathondistanz. Also ging es rechts herum Richtung Docklands und Canary Wharf. Diese Schleife im Norden der Stadt wäre mir fast zum  Verhängnis geworden:

"Der Mann mit dem Hammer", "Hungerast oder "Hochmut kommt vor dem Fall"!?
Wie üblich hatte ich am frühen Marathonmorgen wenig Appetit. Mein größter Fehler war jedoch, dass ich die Teilnehmerinformationen nicht aufmerksam gelesen hatte - ein unverzeihlicher Fehler. Es gab beim London-Marathon keine Essensverpflegung an der Strecke (keine Bananen, Riegel oder Äpfel). Mit geringer Grundlage stieg ich also frühmorgens in den Bus. Mein zweiter großer Fehler war, dass ich mir, außer einer Banane, vom Frühstücksbüffet nichts für die relativ lange Wartezeit im Startbereich eingepackt hatte!
Dort merkte ich bereits, dass meine sonst so gute Vorbereitung, diesmal durch schlimme Fehler ruiniert werden könnte. Ich kriegte nach einiger Zeit Hunger! So richtig schlimm wurde es jedoch erst bei km 30! Ich hatte das Gefühl, dass mich ein "Hungerast" zum Aufgeben zwingen würde! Und nun folgte der dritte Fehler (bzw. "die größte Blödheit" ). In Panik griff ich gierig 3-4 mal in die, von Zuschauern herausgestreckten Fruchtgummitüten. Meine "akute Unterzuckerung" war zwar bekämpft, aber natürlich nur sehr kurzfristig! Dann tauchte das nächste  Problem auf und mir wurde übel! Um nicht aufgeben zu müssen, reduzierte ich das Tempo stark und gönnte mir an den "Wasserstellen" kurze Gehpausen!

Das ganze passierte in den sogenannten Docklands, einem Viertel, welches früher ein heruntergekommenes Hafengebiet war. Heute ist hier ein Büro & Bankenviertel mit architektonisch anspruchsvollen Hochhäusern. Das wussten auch die Zuschauer. Auf kurzer Strecke standen die Zuschauer wieder einmal dicht gedrängt und in den Häuserschluchten veranstalteten diese einen "Höllenlärm"!


Super Stimmung!

Schade, dass ich diese Stimmung nicht richtig genießen konnte und mich mehr mit meiner "Unterzuckerung" bzw Übelkeit beschäftigte!

Der Sightseeing-Marathon:


Streckenplan London Marathon


Start - Cutty Sark - Tower Bridge - Canary Wharf
Big Ben - Buckingham Palace (Bildquelle: Internet)

Entlang der Themse - Richtung Ziel
(Bildquelle: Internet)


Vom Reiseveranstalter gibt es ein tolles, sehenswertes Video über das Marathonwochenende in London:
 Video London Marathon 2015 - Laufend die Welt erleben mit interAir

Auf dem letzten Stück des Marathons ging es mir schon besser und die lange Strecke an der Themse entlang vom "Tower of London" bis zum "House of Parlament" und "Big Ben" machte schon wieder Spaß! Von dort aus war das Ziel nicht mehr weit und dass letzte Highlight kam mit dem Buckingham Palace in Sicht. Nach dem Denkmal von Königin Victoria sah man bereits das Ziel auf der Prachtstraße "The Mall"


Ziel! (Bildquelle Marathonphotos)
Trotz einer "echten Krise" auf der Strecke kam ich glücklich ins Ziel. Stolz, den fünften Marathon der World Marathon Majors Serie bewältigt zu haben, konnte ich mein wohlverdientes Finisher-Bier ("Danke - Interair!") genießen!

In London wurden die "alten" fünf World Marathon Majors vervollständigt! 

5***** Finisher - Yeah! Es fehlt noch Tokyo!
 

Bis bald

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen